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Morbus von Gierke (Rudiment)
 

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Tobias Schäfer
 

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 Einleitung
 

Glykogenose Typ I

 

 

Glykogenspeicherekrankheit, charakterisiert durch Akkumulation von Glykogen in der Leber => Hepatomegalie, Hypoglykämie

  • Ia Fehlen der Glukose-6-phosphatase
  • Ib Fehlen des Transportsystems für Glucose-6-phosphat

 

 
 Epidemiologie
 

1/40.000 Lebendgeburten

 

Manifestationsalter: Neugeborene

 

M = F

 

 

 
 Pathologie
 

 

 

autosomal-rezessiv

Gen: Glukose-6-Phosphatase (katalysiert die Umwandlung von Glucose-6-phosphat zu Glukose => Akkumulation von Glykogen in Leber, Niere und Darmwand); keine Beteiligung der Muskulatur (weder Skelett noch Herz); zusätzlich persisitierende Hypoglykämie mit

  • Reduktion der Plättchenadhäsion => Blutungsneigung
  • Stimulation der Glukogon-Sekretion => hepatoproliferative Wirkung
  • Bildung von adenomatösen Knoten in der Leber

 

Leberbiopsie: cytoplasmische Fettablagerung mit Glykogen-Deposits im Kern; Adenome und Hepatome

Erstbeschreibung durch von Gierke 1929; Enzymdefekt durch Coris 1952 erkannt; erster Stoffwechseldefekt, bei dem das betroffene Enzym definiert wurde

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

1. Leberbiopsie
Fehlende Aktivität von Glucose-6-phosphatase activity in Leberbiopsat (Leukozyten und Haut-Fibroblastenkultur ungeeighnet, da sie das Enzym nicht enthalten)

2. Toleranztests

  • Galaktose oder Fruktose
    KONTRAINDIZIERT, da schwere hypoglykämische Episoden ausgelöst werden können
  • Glucagon
    kein Anstieg der Blutglykose nach Gabe von Adrenalin s.c. oder Glukagon i.v., jedoch deutlicher Laktatanstieg (DD GSD Ia und III)

 

CT (Abdomen)

  • Hepatomegalie +/- Adenome und Hepatome
  • alle 6-12 Monate kontrollieren
  • moderat vbergrößerte Nieren

Skelettröntgen: Osteoporose

A. Von Gierke:

B. Fanconi-Syndrom

A. Von Gierke

  • erhöht: Laktat, 2-Oxoglutarat, C-6 bis C-10 dicarboxylic acid, Harnsäure
  • normal: Ketone, Katecholamine

B. Fanconi-Syndrom:

  • generalisierte, nicht-spezifische Hyperaminoazidurie
  • Glucosurie, Phosphaturie
  • pH < 5,5 mit niedrigem spezifischen Gewicht (Hyposthenurie)
  • Bicarbonaturie, Hyperkaliurie, Uricosurie, tubulärer Proteinurie, Carnitinurie, niedrigem Urinammonium

 

 

 

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

kleines Kind mit Cherub-Gesicht und milder muskulärer Hypotonie, gespanntem Abdomen (aufgrund der Hepatomegalie) sowie Entwicklungsstörung im 1. Jahr

  • neonatale hypoglykämische Krämpfe
  • v.a. bei Stress oder Infektionen in der Kindheit
  • auch einzige Manifestation der Erkrankung

1.

Hepatomegalie ohne Splenomegalie, kann hervorstehendes Abdomen verursachen

2.

Adenomatöse Knoten, entstehen in oder nach der 2. Dekade, oft mit starken Blutungen assoziiert, mit Gefahr der malignen Degenerierung zum hepatozellulären Karzinom (Hepatom)

  • Episodenhaftes Erbrechen, Dehydratation, Schwäche, unerklärbares Fieber
  • Anorexie, Verstopfung
  • Polydipsie, Polyurie
  • Entwicklungsstörung, Wachstumsrückstand
  • Rickets
  • Nierenversagen nach der 2. Dekade

  • leichte muskuläre Hypotonie
  • verzögerte grobmotorische Entwicklung
  • normale Intelligenz

rezidivierende pulmonale Infekte (chronischer Husten)

häufiges Nasenbluten ab 2. Lebensjahr, oft bei Atemwegsinfekten

1.

Gichtanfälle als Erwachsene

2.

lumbale Lordose, Minderwuchs

3.

Haut: 10% der Patienten entwickeln Xanthome an Ellenbogen, Knien, Häuften usw.

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

 

 

 

 

 

 
 Differentialdiagnosen
 

 

 

 
 Therapien
 

keine kausale Therapie bekannt, multidisziplinäre Betreuung, genetische Beratung

Alle 3-4 Stunden (bei Säuglingen alle 2-3 Stunden) Mahlzeiten mit einem Kohlenhydratgehalt von 12-18 kg/KG (Glukose und Maltodextrose 1:1) oder Lösung aus 60-70% Oligosacchariden, 10-15% Protein, 20-30% Fett verabreicht über Nacht: nasogastrale Dauerinfusion 6-7 mg (später 3-5 mg) Kohlenhydrate / kg /min oder ungekochte Maisstärke (Mondamin kalt angerührt, ca. 2 g/kg) oral

Allopurinol 10 mg/kg KG/die in drei Dosen

ggf. GCSF

Therapie der ESRD, ev. alkalisierende Substanzen bei Azidose

 

 
 Referenzen
 

Pedbase

Koletzko 2000, S. 164

Sitzmann 2002, S. 170-171

 

 

 
 Editorial
 

Tobias Schäfer

27.10.2002

 

 

RUDIMENT

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