Komplikationen |
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Komplikationen nach allogener Knochenmarktransplantation/ Stammzelltransplantation: - toxische Nebenwirkungen der Konditionierungstherapie:
- Frühtoxizität: Übelkeit/ Erbrechen, Haarausfall, Mukositis, Diarrhö, hämorrhagische Zystitis, Kardiomyopathie, hepatische Venenverschlusskrankheit (= VOD mit Hepatomegalie, Ikterus, Aszites), selten capillary leak-Syndrom mit generalisierten Ödemen, Aszites, Kreislaufschock
- Spättoxizität: Gonadeninsuffizienz, Wachstumsstörungen bei Kindern, sekundäre Malignome
- Infektionen:
- Septische Infektionen durch Bakterien und evtl. Pilze
- Interstitielle Pneumonie (20 %), bes. durch Cytomegalievirus (hohe Letalität) und andere opportunistische Infektionen während der längerfristigen immunsuppressiven Phase nach KMT (nach 1 Jahr meist Stabilisierung des Immunsystems).
- Graft versus host disease (GvHD): häufiger bei KMT als bei SZT
- Akute GvHD (bis 50 %) innerhalb der ersten 3 Monate nach KMT: alloreaktive Spender-T-Lymphozyten führen zu einer Schädigung von Haut (makulopapulöses Exanthem, Erythrodermie), Darm (Enteritis), Leber (Hepatitis). Prophylaxe: Ciclosporin A und Methotrexat; Therapie: Prednisolon, Antilymphozytenserum, monoklonale AK gegen T-Lymphozyten u.a.; Anm.: Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate müssen vor Transfusion bestrahlt werden, um eine GvHD zu verhindern.
- Chronische GvHD (ca. 25 %): Tritt später als 100 Tage nach KMT auf. Verlauf ähnlich wie Kollagenose, mit Sicca-Symptomatik, Hautveränderungen, Schleimhaut-, Leber-, Darmbeteiligung u.a.; Therapie: Prednisolon und Azathioprin u.a. Immunsuppressiva
- Leukämierezidiv: Ca. 20 % bei KMT in der 1. Remission, höhere Raten bei späterer KMT
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