Hämatologie  >  Erkrankungen der Lymphozyten  >  Akute Leukämien

 
Akute myeloische Leukämie (AML)
 

Suche - Erweiterte Suche

 

Artikelnavigation 

Einleitung
Epidemiologie
Pathologie
Diagnostik & Workup
Symptome & Befund
Verlauf & Prognose
Differentialdiagnosen
Therapien
Referenzen
Editorial
Kommentare
Auf einen Blick
 

Autor

Wibke Janzarik
 

Login

Benutzername

Passwort

 

Impressum

Impressum
Copyright
Bildrechte
Kontakt
 
 
 
 

 Therapien
 

Behandlung in Zentren nach Therapieprotokollen innerhalb von Studiengruppen

1.

sorgfältige Hygiene, keimarme Räume

2.

Infektprophylaxe durch selektive Dekontamination von Oropharynx und Gastrointestinaltrakt mit lokal wirksamen Anibiotika/ Antimykotika

3.

Substitution von Erythrozyten und Thrombozyten nach Bedarf, Gabe von G-CSF und GM-CSF

4.

Bei neutropenischem Fieber: Gabe von Breitbandantibiotika

5.

Prophylaxe einer Uratnephropathie unter zytostatischer Therapie: reichlich Flüssigkeitszufuhr und Gabe von Allopurinol.

Ziel: Erreichen einer kompletten Remission (= Normalisierung von BB/ KM mit < 5 % blastären Zellen im KM)
Ergebnis: 60-80 % komplette Remissionen; 5-Jahresrezidivfreiheit 20-40 %, abhängig vom Alter, der Zytogenetik, begleitenden Risikofaktoren und Therapieschema. Ein frühes Rezidiv ist prognostisch ungünstig.

1.

Remissionsinduktionstherapie: Zur Therapie der AML existieren verschiedene Therapieprotokolle, wobei die meisten Kombinationen die bewährten Substanzen Cytosin-Arabinosid, ein Anthracyclinderivat (z.B. Daunorubicin) und 6-Thioguanin enthalten. Nach 2-3 Behandlungszyklen Vollremission in 70-80 %.

2.

Remissionserhaltende Therapie: Verschiedene Strategien werden erprobt: kontinuierliche oder diskontinuierliche Behandlung; mit oder ohne intermittierende intensive Zytostatikazyklen

Allogene Knochenmarktransplantation:

  • Indikation: Patienten < 50 Jahre, die in Remission und infektfrei sind./li>
  • Voraussetzung: Vorhandensein eines histokompatiblen Spenders, d.h., HLA-ident. Familienspender (Geschwister 25 % Chance) und in der gemischten Lymphozytenkultur MLC-Negativität (keine Stimulation von Spender- und Empfängerlymphozyten); bei Fremdspendern muss auch DR-Kompatibilität bestehen, und der Spender sollte nur eine geringe Anzahl zytotoxischer Lymphozyten-Vorläuferzellen aufweisen; möglich auch Nabelschnurblut (seltener GvHD)
  • Prinzip: Zuerst Konditionierung durch intensive Zytostatikatherapie und anschliessende Ganzkörperbestrahlung mit ca. 10 Gy (fraktioniert), mit dem Ziel: Auslöschen der Leukämie und Immunsuppression. Danach i.v. Infusion der Spenderzellen, die sich im KM ansiedeln.
  • Ergebnis: Erfolgt die Transplantation in der 1. Remission, leben nach 10 Jahren bis 60 %. Bei späterer Transplantation leben nach 10 Jahren weniger als 30 %. Bei Fremdspendern ungünstigere Ergebnisse.

Allogene Stammzelltransplantation nach nicht-myeloablativer Therapie:
Nach einer nicht-myeloablativen Konditionierungstherapie (z.B. mit Fludarabin, Busulfan und ATG) erfolgt die allogene SZT. Erste Ergebnisse deuten auf eine bessere Verträglichkeit hin (als nach myeloablativer SZT), Rezidive können erfolgreich mit "donor lymphocyte infusion" behandelt werden.

Vorteile der SZT gegenüber KMT:

  • unbelastende Gewinnung von Stammzellen aus dem peripheren Blut durch Leukapherese
  • Risiko von Kontamination mit leukämische Blasten kleiner
  • Regeneration der Blutbildung schneller (ca. 9 Tage bei SZT im Vergleich zu 2-3 Wo. bei KMT)

Vorteile der autologen gegenüber der allogenen Transplantation:

  • Keine GvHD, weniger Komplikationen, geringere therapiebedingte Letalität
  • Keine Probleme mit der Verfügbarkeit von Spendern
  • Altersgrenze höher (ca. 60 Jahre)

Nachteile der autologen gegenüber der allogenen Transplantation:

  • Höhere Raten an Leukämierezidiven infolge von Kontamination des autologen Transplantates mit verbliebenen leukämischen Blasten (evtl. trotz Reinigungsverfahren, sog. "Purging")
  • fehlender Graft-versus-Leukämie-Effekt

Wenn Nachweis des PML/RAR-α-Gens positiv, kann eine Therapie mit All-trans-Retinsäure versucht werden. Retinsäure führt zu einer Differenzierung von Leukämiezellen zu reifen Granulozyten mit Verlust der mitotischen Aktivität. In Kombination mit Chemotherapie Remissionsraten bis 90 %.

 

 

Verwandte Artikel

Anämien

Aszites

Blutkörperchensenku...

Candida

Chronische myeloisc...

Ciclosporin

Eosinophilie

Erbrechen

Erythrodermie

Fieber

Graft-versus-Host-R...

Hypogonadismus

Klinefelter-Syndrom

Mononucleosis infec...

Morbus Down

Myelodysplastische ...

Nachtschweiss

Pneumonien

Polyzythämia vera (...

Thrombozytopenie

Verbrauchskoagulopa...