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Hyperthyreose
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Symptome und Befunde | ||
Kinder |
1. |
sehr unspezifisch |
2. |
Verhaltensauffälligkeiten, Schulprobleme |
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3. |
Störungen der Feinmotorik |
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4. |
hoher Ruhepuls, meist keine Struma, kein Exophthalmus |
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5. |
selten: Schwitzen, Gewichtsverlust, Haarausfall |
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E R W A C H S E N E |
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Haut |
1. |
warm, selten erythematös (vermehrter Blutfluß), weich (Verminderung der Keratinschicht) |
2. |
vermehrtes Schwitzen, Wärmeintoleranz |
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3. |
Onycholysen (Plummer-Nägel), weiche Nägel |
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4. |
Hyperpigmentation (beschleunigter Kortisonmetabolismus => vermehrte ACTH-Sekretion) |
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5. |
Pruritus (bei Morbus Basedow) |
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6. |
Vitiligo, Alopecia areata bei Autoimmunerkrankungen |
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7. |
Ausdünnung des Haares |
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8. |
Infiltrative Dermopathie nur bei Morbus Basedow: erhabene, hyperpigmentiert, organenhaut-ähnliche Papeln (prätibiales Myxödem) |
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Augen |
1. |
Starren und seltenen Lidschlag haben alle Patienten mit Hyperthyreose (aufgrund erhöhter sympathomimetischer Aktivität), einige Autoren beschreiben bei einer geringgradigen Hyperthyreose ausgeprägt feucht scheinende Augen |
2. |
Ophtalmopathie nur bei Morbus Basedow: Entzündung der extraokularen Muskeln und des okulären Fettkörpers mit Exopthalmus und periorbitalem / konjunktivalem Ödem (v.a. bei Rauchern) |
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Kardiovaskuläres System |
1. |
erhöhtes Herzminutenvolumen aufgrund Tachykardie, großer Pulsschere, vermehrter Kontraktilität und erniedrigtem peripheren Widerstand. LVEF erhöht sich nicht adäquat bei Anstrengung (echte Kardiomyopathie). Palpitationen, hyperdynamer Herzspitzenstoß. |
2. |
Gefahr des high-outpunt-failures |
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3. |
10-20% der Patienten mit Vorhofflimmern, auch bei subklinischen Verläufen. Spontane Konversion in 60% bei adäquster Kontrolle der Schilddrüsenfunktion. Antikoagulation empfohlen. |
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4. |
erhöhtes Risiko für Mitralklappenprolaps (2-3x erhöht) |
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Atmung |
Dyspnoe und Anstrengungsdyspnoe aufgrund
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GIT |
1. |
Gewichtsverlust bei normalen oder gesteigertem Appetit (daher bei jungen Patienten auch Gewichtszunahme möglich), primär aufgrund Hypermetabolismus, sekundär aufgrund erhöhter Darmmotilität => Malabsoption, Hyperdefäkation (selten Steatorrhoe). |
2. |
Erbrechen, Bauchschmerzen (selten), Dysphagie aufgrund großer Strumen |
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3. |
hohe Transaminasen und alkalische Phosphatase, selten Cholestase |
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Hämatologie |
1. |
erhöhte Erythrozytenzahl bei deutlich erhöhtem Plasmavolumen => normozytäre, normochrome Anämie. Erhöhte Plasmafibrinogenkonzentration und Serumferritin. |
2. |
bei Morbus Basedow auch hämatologische Autoimmunphänomene möglich: ITP, perniziöse Anämie, antineutrophile Antikörper |
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Urogenitaltrakt |
1. |
hohe Urinfrquenz, Nykturie. Unklarer Mechanismus, möglicherweise durch Polydipasie, Hyperkalziurie. In Kindern oft Enuresis. |
2. |
Frauen: erhöhte Konzentration von SHBG (sex hormone-binding globulin) führt zu hohen Serumöstradiolkonzentrationen bei gleichzeitig niedrigem freien Östradiol, hohem Serum-LH, verminderter LH-Peak in der Zyklusmitte, Oligomenorrhoe, anovulatorische Zyklen mit Infertilität. Amenorrhoe möglich. Erhöhte Abortrate. |
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3. |
Männer: hohes SHBG führt zu hohen Testosteronkonzentrationen bei normalem freien Testosteron. Vermehrte extragonadale Umsetzung zu Östradiol => Gynäkomastie, reduziertes Libido, erektile Dysfunktion, Störungen der Spermatogenese (amotile Formen) |
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Knochen |
1. |
Stimulation der Knochenresorption, hohe alkalische Phosphatase und Osteocalcin, ggf. Hyperkalzämie => Inhibition der PTH-Sekretion und der Konvertierung von Calcidiol (25-Hydroxy-Vitamin D) in Calcitriol (1,25-Dihydroxy-Vitamin D). Erhöhter Metabolismus des Calcitriol => gestörte Calciumresorption und vermehrte Kalziurie. |
2. |
bei Morbus Basedow auch Akropathie möglich |
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Neuomuskulär |
1. |
Tremor (v.a. bei ausgestreckten Händen und an der Zunge), Hyperreflexie der tiefen Sehnenreflexe |
2. |
Hyperaktivität, emotionale Labilität, Ängstlichkeit, Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit |
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3. |
häufig proximale Muskelschwäche mit Abnahme der Muskelmasse; hypokaliämische periodische Paralyse (v.a. bei Asiaten) |
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4. |
bei Morbus Basedow auch Myasthenia gravis möglich |
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Stoffwechsel |
1. |
Serumlipide: niedrige Cholesterin- und HDL-Spiegel, niedrige Cholesterin/HDL-Ratio |
2. |
Hyperglykämie: erhöhte Sensitivtät der pankreatischen β-Zellen auf Glucose => vermehrte Insulinsekretion und Antagonisierung des peripheren Insulineffektes => gestörte Glucosetoleranz |
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im Alter |
eher apathisch als hyperaktiv ("Altersdepression"); Tremor, Anorexie, Gewichtsverlust, seltener Tachykardie, Extrasystolen, Vorhofflimmern |
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Thyreotoxikose |
1. |
Symptome:
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2. |
Zeichen:
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