Kardiologie  >  Funktionelle Herzbeschwerden

 
Herzneurose
 

Suche - Erweiterte Suche

 

Artikelnavigation 

Einleitung
Epidemiologie
Pathologie
Diagnostik & Workup
Symptome & Befund
Verlauf & Prognose
Differentialdiagnosen
Therapien
Referenzen
Editorial
Kommentare
Auf einen Blick
 

Autor

Tobias Schäfer
 

Login

Benutzername

Passwort

 

Impressum

Impressum
Copyright
Bildrechte
Kontakt
 
 
 
 

 Therapien
 

1.

Aufklärung über Harmlosigkeit der Beschwerden (kleine Psychotherapie); Vermeiden von

  • Äußerungen wie "Da ist nichts am Herzen"
  • "Da ist ein kleines Herzklappengeräusch"
  • Mitteilung pathognomonisch unwichtiger EKG-Zeichen

H.E. Richter (1986): "Es beeindruckt diese Kranken, wenn man ihnen hinzusetzt, man wisse, daß es ihnen sehr schwerfallen würde, eine solche Erklärung zu akzeptieren, daß sie sicher große Zweifel hätten, ob sie nicht doch organisch krank seien. Man kann hinzusetzen, daß man durchaus im Bilde sei, wie quälend und erschreckend die Attacken seien, so daß man sich dabei sehr vor der nächsten Verschlimmerung fürchte und immer daran denken müsse, es könnte zu einem vorzeitigem Ende kommen. Man wisse ferner, daß diejenigen, die diese Krankheit hätten, ihrer Umgebung und selbst dem Arzt meist nicht ausreichendes Verständnis dafür zutrauten, wie sehr sie zu leiden hätten."

2.

Entspannungstechniken, körperliches Training, ev. psychosomatische Therapie

A) Entgegennehmen der Symptomklage

  • Symptomklage annehmen
  • Klage anreichern mit eigenen Affekten und Bildern
  • Klage anreichern mit positiven Phantasien
  • Klage organisieren, sprachlich symbolisieren
  • Situations- und Beziehungskontexte der Symptomklage einbeziehen
  • selektiv-authentisch reagieren

B) Bearbeitung der Enttäuschungsaggression:

  1. Fokus: Die Enttäuschung am Körper
  2. Fokus: Die enttäuschte Hoffnung auf die medizinischen Helfer
  3. Fokus: Die Enttäuschung an den wichtigen Anderen
  4. Fokus: Das hilflose Selbst gegenüber den enttäuschenden und bedrohlichen Objekten
  5. Fokus: Die Enttäuschung an Therapie und Therapeut

Schweregradabhängiges Angebot:

  • Stufe 1 (akut): Versicherung, Legitimierung, Begleitung, Aktivierung
  • Stufe 2 (anhaltend): ambulante symptomorientierte Psycho-/Pharmakotherapie
  • Stufe 3 (chronifiziert): multimodale tagesklinische bis stationäre Behandlung unter Einbeziehung von Komorbidität, Persönlichkeitsfaktoren, Soziallage, ambulante Psychotherapie im Intervall

3.

im akuten Anfall temporär Tranquilizer (Diazepam), CAVE Abhängigkeit

4.

im anfallsfreien Intervall: bei Tachykardie oder Extrasystolen ev. Betablocker

5.

im anfallsfreien Intervall: ev. Promethazin, Phenothiazine, Butyrophenone, bei depressiver Symptomatik auch sedierende Antidepressiva abends

 

 

Verwandte Artikel

Herzrhythmusstörung...

Hyperthyreose

Lungenembolie

Myokardinfarkt

Sinustachykardie

 
   Anzeige