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Glutensensitive Enteropathie (Zöliakie)
 

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Helmar Weiss
 

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 Diagnostik und Workup
 

ESPGAN-Kriterien 1990 (European Society for Paediatric Gastroenterology and Nutrition): für Patienten > 2 Jahre

  1. Anamnese und Klinik kompatibel mit Zöliakie
  2. Serologisches Screening kompatibel mit Zöliakie (anti-TG positiv)
  3. Histologie kompatibel mit Zöliakie (Zottenatrophie, Kryptenhyperplasie, Vermehrung intraepithelialer Lymphozyten = IEL >> 40/100 Epithelzellen)
  4. Objektivierte klinische und serologische Remission unter Gliadin-freier Diät
  5. Ausschluss einer anderen Dünndarmerkrankung mit Zöliakie-ähnlichen Symptomen

  1. Biopsie des Jejunums mittels WATSON-Kapsel
  2. Bestimmung der AK
  3. bei unsicherer Diagnose Kontrollbiopsie unter GFD, danach ev. Glutenbelastungstest und Biopsie

 

Sonographie: unspezifische Befunde: Dünndarmschlingen mit vermehrter Flüssigkeitsfüllung und verdickter Wand; vor- und rückwärts gerichtete Peristaltik ("Waschmaschinen-Phänomen")

  1. Anti-Gliadin-IgA (AGA) rel. unspezifisch
    Sensitivität 55-92%, Spezifität 81-94%, pos. präd. Wert 85-93%, neg. präd. Wert 65-77%
  2. Anti-Gliadin-IgG
    Sensitivität 69-85%, Spezifität 73-90%, pos. präd. Wert 20-95%, neg. präd. Wert 41-88%
  3. Anti-Endomysium-IgA (EMA)
    ELISA von IgA gegen menschliches Nabelschnurgewebe oder glatte Muskulatur von Affen-Oesophagus-Gewebe. Das Antigen bildet dabei die Gewebe-Transglutaminase (t-TGA), weshalb die Sensitivität und Spezifität dem Anti-tTGAELISA vergleichbar ist - EMA-Sensitivität 1-2% höher, EMA-Spezifität 1-2% geringer -. Neue Studien mit rekombinanter humaner tTGA ergeben noch bessere Resultat mit einer Sensitivität und Spezifität >99%
  4. IgA-anti-Transglutaminase (ATG) = spezifischster AK
    Sensitivität 95-98%, Spezifität 93-95%, pos. präd. Wert 91-95%, neg. präd. Wert 96-98%

Anmerkungen:

  • Cave: Da bei Sprue in 2-10% ein IgA-Mangel vorkommt, versagen in diesem Fall die IgA-AK-Teste => IgG-anti-TG-bestimmen!
  • Bei Einhalten einer strikten Gliadin-freien Diät werden die IgA-Anti-Gliadin- und Anti-Transglutaminase bzw. –Endomysium-Antikörper innerhalb von 3-6 Monaten negativ.

Korrelation zur Histologie:
TestMarsh IMarsh IIMarsh IIIaMarsh IIIbMarsh IIIc
Positive Anti-Gliadin -IgA+IgG0%30%77%84%90%
Positive Anti-Endomysium-IgA0%40%89%92%97%

 

  1. Beweisend ist bei Kindern unter 2 Jahren eine Zottenatrophie bei Glutenexposition und Rückgang der Symptome unter Diät.
  2. Ansonsten Kontrollbiopsie nach 2-jähriger Diät und Reexposition mit Gluten

 

 

 

 

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