Therapien |
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konservativ |
1. |
Kontrolle der Risikofaktoren der Arteriosklerose (Nikotinabstinenz, Therapie der Hypertonie, des Diabetes und der Hyperlipidämie usw.)
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2. |
in der Primärprophylaxe Thrombozytenaggregationshemmung nur bei Frauen > 45 Jahren relative Risikoreduktion um 17%
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3. |
in der Sekundärprophylaxe Thrombozytenaggregationshemmung sinnvoll (Risikoreduktion um 11-15% für TIA / Schlaganfall und um 15-22% für MI, Schlaganfall oder vaskulären Tod); richtige Dosis umstritten; möglicherweise 300 mg ausreichend
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operativ |
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Thrombarteriektomie (TEA) mit oder ohne Patchplastik oder Eversionsendarteriektomie, prinzipiell auch in Lokal- oder Regionalanästhesie möglich
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Bei jeder Therapieentscheidung muss das vom Patienten und Operateur abhängige perioperative Schlaganfallrisiko berücksichtigt werden. Als niedrig werden die Werte der ACAS- (2,7%) und ACST-Studie (3,1%) angesehen.
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1. |
Asymptomatische Stenosen, Empfehlungen der American Heart Association (AHA 2001):
| OP-Risiko < 3% Patient < 80 Jahre | OP-Risiko < 5% |
"proven" | >= 60%ige ACI-Stenose | |
"acceptable" | | > 75%ige ACI-Stenose mit kontralateral
>75%iger Stenose oder Verschluss |
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Ergebnisse:
- Risikoreduktion von ca. 11% (medikamentös) auf 5% (chirurgisch) innerhalb von 5 Jahren (ACAS 1995)
- NNT 19, um eine TIA oder einen Schlaganfall in 5 Jahren zu verhindern
- NNT 40, um einen schweren (behindernden oder tödlichen) Schlaganfall zu verhindern
- bei OP-Risiko > 4% fehlt ein positiver Effekt
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Praktisches Vorgehen:
nur bei Stenose > 80% erwägen; Abschätzung des individuellen Infarktrisikos durch Multiplikation des Spontanverlaufsvrisikos (ca. 2%/Jahr) mit zusätzlichen Risikofaktoren
- Nachweis der Progredienz zur höchstgradigen Stenose (Faktor 2)
- sonographische Plaquemorphologie (Faktor 1-3)
- stark eingeschränkte oder aufgehobene Vasomotorenreserve (Faktor 3-5)
- kontralateraler Verschluss (Faktor 2)
- ausgeprägte Hypercholesterinämie > 250 mg/dl (Faktor 2)
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2. |
Symptomatische Stenosen, Empfehlungen der American Heart Association (AHA 2001):
| OP-Risiko < 6% | OP-Risiko 6-10% |
"proven" | - TIA bei >= 70%iger Stenose
- leichter Apoplex bei >70%iger Stenose
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"acceptable" | - TIA bei >= 50%iger Stenose
- TIA bei >= 70%iger Stenose
| - leichter Apoplex bei > 50%iger
Stenose
- rezidivierende TIAs unter ASS bei > 50%iger Stenose
- leichter Apoplex bei >70%iger Stenose
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Aktuelle Empfehlung:
- symptomatische Stenose > 80% (lokaler Stenosegrad) oder >= 70% distaler Stenosegrad: gesicherte Indikation zur Desobliteration (Grad Ia); 2-Jahres-Rezidivrate von 26% (medikamentös) auf 9% (chirurgisch); NNT 7-8 zur Vermeidung eines Insultes von 5 Jahren (NASCET-Studie)
- symptomatische Stenose 70-80% (lokaler Stenosegrad) oder 50-70% distaler Stenosegrad: Nutzen der Desobliteration bei älteren Männern mit hemisphäralem Ereignis, vaskulären Risikofaktoren und Rekanalisation innerhalb von 4 Wochen nach Ereignis; 5-Jahres-Rezidivrate statt 22,2% (medikamentös) zu 15,7% (chirurgisch), NNT (wie oben) 15; daher Beschränkung auf zusätzliche Risikofaktoren
- symptomatische Stenosen <50%: profitieren nicht von einem chirurgischen Eingriff (NASCET)
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