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Hypertonie
 

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Tobias Schäfer
 

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 Therapien
 

bei allen sekundären Formen, siehe dort

Ziel: dauerhafte Mittelwerte von 138/83 mmHg (Senkung von Infarkt-, Apoplexrate, Mortalität; HOT-Studie); bei zusätzlichen Risikoerkrankungen (z.B. diabetische Nephropathie) Zielwerte von <130/80 mmHg

1.

Gewichtsnormalisierung: 10 kg Gewichtsabnahme durch nichtchirurgische Maßnahmen und Erhalt für 2 Jahre führt zu einer Reduktion des Blutdrucks von 6,0/4,6 mmHg

2.

Salzarme Diät (max 6g NaCl/d); 1/3 aller Hypertoniker sind salzempfindlich; ev. Verwendung von KCl (Diätsalz): Kalium wirkt blutdrucksenkend
150 mmol/d auf 80 mmol/d: Blutdruckreduktion um 5/3 mmHg (Metaanalyse von 28 Studien), bei isolierter systolischer Hypertonie um 10 mmHg.

3.

Mediterrane Kost (viel Obst, Gemüse, Salat; wenig tierisches Fett, fischreiche Ernährung, Verwendung von Olivenöl): Herzinfarktrisiko um 50% vermindert

4.

Regulierung der Lebensweise: Rauchen einstellen, kein Kaffee, Alkoholkonsum reduzieren (15g Alkohol/d), Antistress-Training, Entspannungsübungen

5.

Körperliches Training: regelmäßig straffes Walken (min. 1h/ Woche) vermindert Herzinfarktrisiko um 50%. Regelmäßiges aerobes Training führt zu einer Reduktion des Blutdrucks um 4,9/3,9 mmHg. Bei Kombination mit einer Gewichtsabnahme um 7% wurde das Auftreten eines Diabetes so reduziert, dass 6,9 Personen, die für 3 Jahre trainieren, einen Fall eines Neuauftretens eines Diabetes mellitus verhindern konnten.

6.

Warme Bäder, milde Saunaanwendung (ohne Kaltwasseranwendung)

7.

Beseitigung bzw. Behandlung anderer kardiovaskulärer Risikofaktoren (z.B. Hypercholesterinämie, Diabetes mellitus)

Ziel ist es, den Blutdruck mit dem nebenwirkungsärmsten Mittel zu normalisieren. Die Auswahl richtet sich nach individueller Verträglichkeit und Begleiterkrankungen. Eine gute Compliance ist bei der jahrelangen Therapie erfolgsentscheidend. Aufgrund des zirkadianen Blutdruckverhaltens mit Höchstwerten am Morgen sollten Antihypertensiva morgens nach dem Wachwerden genommen werden. Bei vorhandenem biphasischen Verlauf kann auf eine abendliche Gabe verzichtet werden, um nächtliche Hypotonien zu vermeiden (insbesondere bei älteren Patienten Gefahr der zerebralen Ischämie und des orthostatischen Kollaps beim Aufstehen). Bei unzureichender Blutdrucksenkung Monotherapie nicht bis zur Maximaldosis steigern, sondern andere Wirkstoffgruppe versuchen (sequentielle Monotherapie) oder eine Kombinationstherapie einleiten.

1.

Thiazide
niedrigt dosieren, meist in Kombinationen, alte Patienten, isolierte systolische Hypertonie, Herzinsuffizienz, sekundäre Schlaganfallprophylaxe (mit ACE-Hemmern)

2.

Betablocker
Beta-1-selektive Blocker ohne ISA; jüngere Patienten, v.a. nach Myokardinfakrt, Angina pectoris, Herzinsuffizienz

3.

ACE-Hemmer
jüngere Patienten, v.a. bei Herzinsuffizienz, linksventrikuläre Dysfunktion nach Herzinfarkt, KHK, Typ-I-Diabetische Nephropathie, sekundäre Schlaganfallprophylaxe (mit Thiaziden)

ARB:
bei KIs gegen ACE-Hemmer

4.

lang wirkende Kalziumantagonisten
ältere Patienten, Angina pectoris, isolierte systolische Hypertonie

  • Diuretikum + ß-Blocker/lang wirkender Ca-Antagonist/ACE-Hemmer
  • lang wirkender Ca-Antagonist + ß-Blocker (ß-Blocker nicht kombinieren mit Ca-Antagonisten vom Diltiazem- oder Verapamiltyp)/ACE-Hemmer

Führen verschiedene Zweierkombinationen nicht zum Ziel, so muß eine Therapieresistenz ausgeschlossen werden, bevor ein 3. Medikament hinzugenommen wird. Ursachen für die Therapieresistenz liegen v.a. in

  • mangelhafter Compliance,
  • Einnahme von Hypertonie-fördernden Medikamenten (u.a. Steroide, NSAR, Östrogene,
  • sekundäre Hypertonieformen oder Schlafapnoesyndrome,
  • maligne Hypertonie

 

 

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