Adenoviren |
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IV. Hepatitis-B Virus
Das Hepatitis-B Virus-Genom ist extrem klein
und codiert durch Leserasterverschiebung für mehrere Proteine.
Dabei enthält die äußere Hüllmembran drei strukturell
verwandte Proteine (neben den Lipiden der Wirtszelle), die alle
eine Domäne von 226 Aminosäuren besitzen. Diese Proteine sind in kleines S-Protein,
ein mittleres Prä-S2-Protein, ein großes Prä-S1-Protein
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Beide Prä-Proteine ragen aus der
Hüllmembran heraus und bestimmen so die Interaktion mit anderen
Zellen. Das Capsid (die innere Kapsel) wird nur von dem
HBc-Antigen gebildet, einer einzigen Proteinart, die die
Virusnucleinsäure umgibt. Dabei ist der Plusstrang um
20-50% kürzer als der gegenläufige Minusstrang. Durch
die Ringstruktur bildet sich durch Überlappung aus. Die
codierten Gene sind:
- das S-Gen (surface gene) trägt die Informationen für die drei Oberflächenproteine S, Prä-S1 und Prä-S2
- das PräC/C-Gen codiert für das Capsidprotein (C-protein oder HBc-Antigen-Protein) und ein weiteres sezerniertes Proteine, dessen Bedeutung noch ungeklärt ist
- das P-Gen ist das größte Gen und schließt Teile anderer Gene ein, es codiert für ein Protein, das vier Enzymaktivitäten besitzt: das der RNA- bzw. DNA-abhängigen DNA-Polymerase, der RNAse H und der reversen Transkriptase
- das X-Gen codiert für ein Protein, dass die Expression der viralen Gene reguliert
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Die Replikation des
HB-Virus-Genomes geschieht in mehreren Schritten. Nach dem das
Virus in die Wirtszelle aufgenommen wurde, wird die Hüllmembran
abgestreift und das Capsid in den Zellkern transportiert. Dort
wird die offene ringförmige Virus-DNA in eine zirkuläre DNA
verwandelt, um anschließend von den zelleigenen RNA-Polymerasen
abgelesen und in RNA transkribiert zu werden.
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Dies ist ein ungewöhnlicher Weg für
DNA-Viren, normalerweise geschieht die Replikation direkt, ohne
die RNA-Zwischenstufe! Die virale DNA wird nicht in das
Wirtszellengenom integriert (da diese Viren keine Integrase als
Enzym besitzen), sie verbleibt aber im Zellkern und ist somit in
vielen Zellen des Körpers ein Reservoir an
Virus-DNA.
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Diese neuentstandenen Ribonucleinsäuren
codieren für die viralen Proteine (vier virale mRNAs) und für
ein sogenanntes Prä-Genom, das zusammen mit der
viralen Polymerase in ein neugebildetes Capsid gepackt wird und
ins Cytosol transportiert wird. Dort schreibt die virale
Polymerase das RNA-Prä-Genom in einen DNA-Minusstrang um, was
der Funktion der reversen Transkriptase von Retroviren
entspricht. Anschließend wird die RNA-Vorlage von der RNAse H
zerstört und der komplementäre DNA-Strang wird synthetisiert.
Dadurch entsteht ein offenes ringförmiges Molekül. Dieser
letzte Schritt der Replikation der Virus-DNA findet bereits
während der Ausschleusung des Virus aus der Wirtszelle statt, so
dass die Synthese des Plus-Stranges mit dem Austreten der Zelle
stoppt und damit diese Region eine variable Länge erhält.
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Eine hohe Mutationsrate (auch durch den
komplizierten Syntheseweg über die RNA-Zwischenstufe) gibt
diesen Viren einen Selektionsvorteil, da das Immunsystem gegen immer neuen Varianten ankämpfen muss.
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