Pneumologie  >  Funktionelle Störungen der Lunge

 
Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS) (Rudiment)
 

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Tobias Schäfer
 

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 Verlauf und Prognose
 

 

Entwicklung über 4 bis 48 Stunden, Persistenz für Tage oder Wochen. Subakute oder chronische Lungenzustände wie Sarkoidose oder idiopathische Lungenfibrosegehören nicht zum ARDS, auch wenn sie andere Elemente der Definition erfüllen können.

Stereotyper Verlauf mit längerer Notwendigkeit für mechanische Ventilation.

  1. Exsudatives Stadium: diffuser Alveolarschaden
  2. Proliferatives Stadium: nach einer Woche, Verschwinden des Lungenödems und Proliferation der Typ II Alveolarzellen, squamöse Metaplasie, interstitielle Infiltration mit Myofibroblasten, Ablagerung von Kollagen.
  3. Fibrotisches Stadium: nicht für alle Patienten, Obliteration der normalen Lungenarchitektur, diffuse Fibrose, Zystenbildung

Komplikationen der mechanischen Beatmung einschließlich Barotrauma, nosokomiale Pneumonie und Multiorganversagen; indirekt auch tiefe Beinvenenthrombose, gastrointestinale Blutungen, Malnutrition, Nebenwirkungen der sedierenden und muskelrelaxierenden Medikamente, katheterassoziierte Infektionen.

Barotrauma:
Prädisposition, da Gewebeschädigung, mechanische Beatmung, exzessive Tidalvolumina und -drücke. Gefahr des Makrobarotraumas (Pneumothorax, interstitielles Emphysem, subkutanes Emphysem, Pneumomediastinum, Pneumoperitoneum, selten Luft-Lungenembolie) und Mikrobarotraumas. Höhere PEEP-Level erhöhen das Risiko. Selten fatale Komplikation, jedoch Ursache für Morbidität. Diagnose schwierig. Bei Pneumothoax oft nur "deep sulcus sign" und erhöhte Transparanz basal. Aufgrund der Gefahr des Kompression der zentralen Venen und kardialem Schock sofortige Thorakotomie.

Sedierung und Muskelrelaxierung:
Die meisten ARDS-Patienten benötigen Sedierung und/oder Muskelrelaxantien, mit verlängerter Verwirrtheit und persistierender neuromuskulärer Schwäche einher gehen können. Zusammen mit Steroiden für das late-stage-treatment kann sich eine schwerwiegende Myopathie entwickeln.

Nosokomiale Infektionen:
Häufigkeit aufgrund schwieriger Diagnose unklar, jedoch signifikante Bedeutung für Morbidität und Mortalität. Lange Beatmung begünstigt ebenso wie epitheliale Schäden das Enstehen der Pneumonie.

verbesserte Mortalität (ca. 60% 1967-1981, ca. 35% 1990; 2007: 28-Tages-Mortalität 25-30% in Studien, 35-40% community-based) aufgrund verbesserter Intensivmedizin. Todesursache oft Grunderkrankung bzw. Multiorganversagen, seltener alleinige Lungenprobleme (16%). Langzeitüberlebende des ARDS zeigen meist nur geringe Störungen der Lungenfunktion und sind i.d.R. asymptomatisch.

Prognosefaktoren:
Schwere der initialen Hypoxämie, Compliance, PEEP-Bedarf und Röntgenbefund korrelieren schlecht mit Prognose (da die Todesursachen oft nicht in der Lunge liegen). Dagegen gibt der klinische Verlauf in den ersten Tagen (u.a. in Hinblick auf O^^2^^-Bedarf) einen Trend für den weiteren Verlauf. Risikofaktoren für Infektion und/oder Multiorganversagen korrelieren ebenfalls besser mit dem Verlauf als respiratorische Parameter. Übliche pathologische Prognoseparameter. Nachweis von Neutrophilen in der BAL deutet auf schlechte Prognose hin.

 

 

 

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