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Chorea Huntington
 

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Einleitung
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Auf einen Blick
 

Autor

Julia Zimmer
 

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 Einleitung
 

Veitstanz

 

G10

plötzlich beginnende, unwillkürliche Bewegungen v.a. in den Beinen

 

 

 
 Epidemiologie
 

 

1: 10.000

Krankheitsbeginn 35.-50. Lebensjahr, bei 10% früherer Beginn = Westphal-Form

 

 

 

 

 
 Pathologie
 

 

 

autosomal-dominant; Weitergabe v.a. über den Vater, 100% Penetranz

4p16.3

Trinucleotidexpansion, (CAG)n-Repeat in 5´-codierender Sequenz des Huntingtin-Gens (n=11-35 bei gesunden, n=36-39 Übergangsbereich, n=40-250 bei Erkrankten, n>100 bei Früherkrankenden)

wird als fremdes Protein angesehen -> Ubiquitinylierung, beschleunigte Apoptose, Störung der Energiegewinnung

 

 

Zellzerstörung von Neuronen im Nucleus caudatus und Putamen

Identifikation des Gens „Huntingtin“ 1993, Expression hauptsächlich im Gehirn, molekulare Größe 348 kD

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

prädiktiv möglich (durch PCR) v.a. wenn, bereits enge Familienmitglieder betroffen sind
ansonsten klinische Diagnose aufgrund des gestörten Bewegungs-und persönlichen Verhaltens (vgl. Symptome)

neurologisch:

  • Gordon-II-Zeichen: Nach Auslösen des Patellarsehnenreflexes verlängerte Zeitdauer, um das Bein in die Ausgangsstellung zurückzubringen
  • Chamäleonzunge: beim Herausstrecken kann die Zunge nicht gerade gehalten werden, sondern zuckt zurück

 

4-6 synchrone Wellen/Sekunde

 

  • CCT:durch den atrophierten Nucleus caudatus können sich seitliche Einziehungen in der Ventrikelwand zeigen, evtl. frontale Hirnatrophie
  • PET:nicht Routine!, reduzierte Glucoseverstoffwechselung im Striatum

 

 

PCR, bei mehr als 42 CAG-Repeats 100% Erkrankungsrisiko, je größer die Repeatanzahl, umso früherer Krankheitsbeginn

 

 
 Symptome und Befunde
 

choreatische Bewegungsstörungen (Apoptose im Nucleus caudatus u. Putamen) verstärkt durch emotionalen Stress, Besserung im Schlaf

Rigor, Spastik, Dysarthie, Gelenkbeschwerden

Dysphagie -> Abmagerung

Grimassieren, vertikale Blickparesen

Depression, Demenz, Halluzinationen (Choreophrenie), Aggressivität

kontinuierlicher Persönlichkeitsverlust

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

Tod nach ca. 10-15 Jahren meist aufgrund Herz-Kreislauf-Versagens

durch Inaktivität (Laufen wenn möglich nur mit großer Unterstützung) können Pneumonien, Thrombosen und ein Dekubitus entstehen

Antizipation möglich, dann früheres u. schwereres Krankheitsbild in der nächsten Generation (bei Zunahme der Repeats)

evtl. Antibiose bei Gefahr von Infektionen

 

 
 Differentialdiagnosen
 

1.

psychogene Hyperkinesien

2.

Neurolues, postenzephalitische Zustände, Creutzfeld-Jakob-Krankheit

3.

Morbus Wilson

 

 
 Therapien
 

kausal keine!, therapeutisch: D2-Rezeptorenblocker wie Tiaprid oder Haloperidol

 

 
 Referenzen
 

Bartram WS2002/2003

Kulozik 2000,S. 287-292

Gleixner 2002,S.80-81

 

 

 

 

 
 Editorial
 

Julia Zimmer

22.02.2003

Niels Halama (Editor)

Annemarie Egerer, 15.12.2003

Alexandra Sachs, 14.12.2003

Julia Zimmer, 16.12.2003

 

PRELIMINARY

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 Kommentare
 
 
  Alexandra Sachs schrieb am 14.12.2003 um 17:16 Uhr:
 

Hallo Julia!

Ich hab noch kein review gemacht... aber ich versuchs mal. Inhaltlich find ich alles richtig.
Schön fände ich eine Definition, die erklärt, was Chorea bedeutet. (unregelmäßige, plötzlich beginnende unwillkürliche u asymmetrische Bewegungen va an den Beinen "Tanz" -hab ich aus dem Pschyrembel natürlich nicht wörtlich)
Ich fände es schön, wenn man noch einen plastischeren Eindruck von der Krankheit bekommen könnte. Also auch ein paar Infos, wie so eine Krankheit klinisch diagnostiziert werden kann.
Hoffe, dass ein review so aussehen soll...
Viele Grüße von Alex

 
  Annemarie Egerer schrieb am 15.12.2003 um 18:16 Uhr:
 

Hi Julia,

is ebenfalls mein erstes Review, also bitte etwas nachsicht!
Dem Kommentar von Alex kann ich mich eigentlich nur anschließen.
Was ich auch noch gut fände, wäre eine Einteilung des Krankheitsverlaufs in charakteristische Stadien: Wie beginnt Chorea, wie schreitet die Krankheit fort, etc.
Viele Grüße, Annemarie

 
 

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