Diagnostik |
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Initiale Evaluation (nach [L1]):
- sorgfältige körperliche Untersuchung
- pädiatrische neurologische Untersuchung, Schwerpunkt auf Entwicklungs- und zerebellaren Störungen
- Genetische Beratung mit Schwerpunkt auf Stammbaum, Wachstum, Polydaktylie, Mikro/Makrozephalie, fazialen Auffälligkeiten, Spalten, Zungenknötchen, Genitale, andere Anomalien
- Evaluation der oromotorischen Fähigkeiten durch speziell ausgebildeten Logopäden
- MRT mit axialen, koronaren und sagittaler Schnittführung, optimal als 3 mm axiale Schnitte durch Mittelhirn und Pons, ggf. Begutachtung der Schnitte durch einen Mitarbeiter der Joubert Syndrome Foundation.
- Entwicklungsbewertung nach der Bayley-Skala für Kinder jünger als 3 Jahre bzw. spezielle altersadäquate motorische/sprachliche Tests für ältere Kinder
- Schlafanamnese, besonders bzgl. Apnoe / Hyperpnoe; bei Kindern jünger als 1 Jahr: Polysomnogramme; danach bei V.a. Schlafapnoe
- Augenuntersuchung bei weitgetropftem Auge als Basisuntersuchung für retinale Dysplasien, Kolobome; bei V.a. visuelle Probleme auch "visual evoked potentials" (VEP) ab 6 Monate (ohne Sedierung möglich)
- Elektroretinogram (ERG) falls möglich, idealerweise zwischen 8 Monaten und 3 Jahren, da in diesem Zeitraum nur minimale Sedierung notwendig
- Augenmotilitätsuntersuchung (mit Elektrookulogram bei älteren Kindern)
- Abdomineller Ultraschall: Niere und Leber
- Nierenuntersuchung: Harnstoff (BUN), Kreatinin, großes Blutbild, Urinanalyse mit spezifischem Gewicht (Konzentrationsfähigkeit?). Blutdruck als Basiswert.
- Leberfunktionstests mit Transaminasen, Albumin und Bilirubin
- Hochauflösende Karyogramme
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Nachsorge |
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Jährliche Evaluation:
- Jährliche pädiatrische und neurologische Untersuchung bzgl. systemischer und motorischer Anomalien
- Nierenultraschall, BUN, Kreatinin, Diff.-BB, Urinanalyse und Blutdruck bzgl. Nierenversagen
- ophthalmologische Evaluation bzgl. Progression von Retinadysplasien, einschließlich ERG
- Wachstumskurve, Endokrinum und Geschlechtsentwicklung, sofern indiziert
- Neuropsychologische Evaluierung bei kooperativen Patienten
- Entwicklungsstufen-Untersuchung, sofern möglich
- Evaluation der oromotirschen Funktionen (Schluckstörungen) und Schlafapnoen
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