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Auf einen Blick
 

Autor

Helmar Weiss
 

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 Diagnostik und Workup
 

 

1. Anamnese

  • Beginn akut oder chronisch
  • Diät, Vegetarier?
  • Regelblutung verstärkt, verlängert?
  • Schwangerschaft?
  • Verfärbung von Stuhl oder Urin
  • Medikamente, Alkohol, Drogen?
  • Vorerkrankungen
    • Gallensteine (hämolytische Anämie)
    • Knochenschmerzen ( Plasmozytom, Metastasen)
  • Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust
  • Familienanamnese
  • Herkunft

2. Körperliche Untersuchung (s.u.)

3. Laboruntersuchungen (s. Blut, s. Urin)

4. evtl. Knochenmarksstanze

  • Beurteilung der Erythropoese
  • der anderen Zelllinien
  • Bestimmung der Zellulariät
  • Knochenmarksinfiltration?
  • Spezialuntersuchungen
    • Mikrobiologie ( V.a. Tbc)
    • Zytogenetik
    • Zytochemie

Fehlerquellen:

  • Schwangerschaftshydramnie (=Verdünnungsanämie durch Wasserretention)
  • Kaschierung einer Anämie bei Dehydratation
  • Initial keine Anämie bei akutem Blutverlust feststellbar (gleichzeitiger Erythrozyten und Plasmavolumenverlust), bis zu dem Zeitpunkt, an dem Wasser aus dem

  • Inspektion
    • Blässe, v.a. an der Konjunktivalschleimhaut zu beurteilen
    • Nagelbettprobe
    • Farbe der Handlinien bei gestraffter Haut wie die umgebende Haut: Hämoglobin<70 g/l [?]
    • Zeichen der Herzinsuffizienz
    • Papillenödem und Retinablutung v.a. bei akutem Blutverlust
    • evtl. Ikterus bei hämolytischer Anämie
    • HUNTER-Glossitis bei perniziöser Anämie
    • Hautblutungen
    • Gefäßmissbildungen
    • neurologische Auffälligkeiten bei funikuläre Myelose
    • Nagelveränderungen bei Eisenmangelanämie
    • Mundwinkelrhagaden bei Eisenmangelanämie
    • Beinulzera bei Sichelzellanämie
    • Zeichen chronischer Entzündungen, z.B. bei rheumatoider Arthritis
    • Splenomegalie, Lymphadenopathie, z.B. bei hämolytischer Anämie, chronischer Entzündung oder malignem Geschehen
    • schmutzig-graues Hautkolorit bei renaler Anämie
  • Auskultation
    • funktionelles Herzgeräusch
  • Blutdruck
    1. Tachykardie
    2. erhöhte Blutdruckamplitude

 

1. Basiswerte:

  • [Hb]
  • Hämatokrit in %

2. Blutbild

  • Retikulozyten
    • bei Bildungsstörungen vermindert
    • vermehrter Verlust: vermehrt
  • Morphologische Begutachtung der Erythrozyten siehe Mikroskopie
  • Leukozyten bei aplastische Anämie und Vit. B12-Mangel vermindert
  • Thrombozyten bei aplastische Anämie und Vit. B12-Mangel vermindert

3. Indizes:

  • Mean corpuscular volume (MCV; in fl)
    • bei Eisenmangel, Thalassämie, chronischen Erkrankungen ↓
    • bei Hämolyse, renaler Anämie normal
    • bei Vitamin B12- oder Folsäuremangel ↑
  • Mean corpuscular hemoglobin (MCH; in pg)
    • v.a. bei Eisenmangel ↓
    • Hämolyse, renale Anämie normal
    • z.B. Vitamin B12-Mangel ↑
  • Retikulozytenproduktionsindex (RPI)
    • RPI=(Retis [%] × tatsächl. Hkt)/(Shift [Tage] × 0,45); 0,45: Ideal-HKT
    • Shift = Retikulozytenverweildauer im Blut (Shift)
      • Hkt von 45%: 1 Tag
      • Hkt von 35%: 1,5 Tage
      • Hkt von 25%: 2 Tage
      • Hkt von 15%: 2,5 Tage
    • RPI normalerweise bei 1, bei adäquat gesteigerter Produktion bei 3, bei <2 Störung der Knochenmarkregeneration

4. weiterführendes Labor:

  • Serum-Ferritin
    • Beurteilung des Depoteisens, selbst fast eisenfrei (Apoferritin), jedoch mit Depot-Ferritin des RES im Fließgleichgewicht
    • jedoch Akut-Phase-Protein, bei Entzündungen, Tumorleiden oder Leberparenchymschäden Erhöhung des Serumferritins trotz Eisenmangels möglich
    • sicherer Eisenmangel nur bei Serumferritin < 12 μg/l (Eisenspeicher leer)
    • sichere Eisenüberladung nur ab Serumferritin > 220 μg/l
    • dazwischen: löslicher Transferrinrezeptor, Knochenmarkpunktion mit Eisenfärbung z.A. Eisenmangel
  • Transferrin siehe Eisenmangelanämie
  • Transferrinrezeptor
    • auf allen Eisen aufnehmenden Zellen (v.a. im Knochenmark)
    • im Plasma: durch Proteolyse entsteht ein löslicher Transferrinrezeptor, der im Serum im Komplex mit Transferrin vorkommt un din direkter Korrelation zur Transferrinrezeptorkonzentration auf der Zellmembran steht
    • hochreguliert bei Eisenmangel und akuten Blutungen, kein Einfluß von chronischen Entzündungen, Leberschäden und Tumorerkrankungen
  • LDH/HBDH siehe Hämolytische Anämie
  • Haptoglobin siehe Hämolytische Anämie
  • freies Hämoglobin im Serum bei starker (intravasaler) Hämolyse

5. Spezialuntersuchungen:

  • direktes Bilirubin
  • Hb-Elektrophorese
  • Sichelzelltest
  • dicker Tropfen bei Verdacht auf Malaria

Hämoglobinurie bei schwerer Hämolyse

 

 

 

 

 

 

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