RNA-Viren |
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II. RNA-Viren
Die RNA eines RNA-Virus läßt sich in zwei
Kategorien einteilen: in Virus-Genom mit positiver Polarität oder
mit negativer Polarität. Die Polarität ergibt
daraus, ob die RNA direkt als Matrize für die Proteinbiosynthese verwendet werden
kann. Bei positiver Polarität bedeutet das: die RNA ist aus
Sequenzen aufgebaut, die der zellulären mRNA entsprechen.
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Bei negativer Polarität bedeutet das: die
RNA ist aus Sequenzen aufgbaut, die komplementär zur mRNA sind.
Doppelsträngige RNA-Viren besitzen positive und negative RNA,
die zusammen die genomische RNA bilden. Bei positiver Polarität
des Virus-Genoms wird die Virus-RNA zur ribosomalen
Proteinsynthese herangezogen und die
dabei entstehende viruscodierte RNA-abhängige RNA-Polymerase zur Replikation des Virus-Genoms verwendet.
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Bei negativer Polarität (bzw. Doppelstrang)
ergibt sich eine besondere Situation, da die genomische RNA erst
durch ein viruscodiertes Enzym transkribiert werden muß. Diese
Gruppe der RNA-Viren heißt Retroviren. Das
viruscodierte Enzym ist die reverse Transkriptase,
welches RNA in DNA umschreibt (um dann in das Wirtsgenom
integriert zu werden). Das Genom von Retroviren codiert für: ein
Strukturprotein (das mit der RNA im Kern des Virus assoziiert
ist: das gruppenspezifische Antigen oder GAG-Protein),
eine Polymerase (POL-Protein) und ein Glykoprotein (das sich in
der Virusproteinhülle befindet und die Bindung des Virus an die
Wirtszellenmembran bewirkt: ENV-Protein, von engl.
enevelope Hülle). Dieses Bauprinzip ist bei allen
Retroviren gleich.
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Zur Nomenklatur: Onkornaviren = onkogene RNA
Viren, Picornaviren = pico RNA Viren (kleinste RNA-Viren).
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