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Akutes Lungenödem
 

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Tobias Schäfer
 

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 Therapien
 

nach den Leitlinien des International Liaison Committee on Resuscitation (ILCOR, 2000)

1.

Sitzende Lagerung, Oberkörper hoch, Beine tief (Senkung des hydrostatischen Druckes in den Lungengefäßen), Atemwege freimachen

2.

  • O2-Gabe (2-4-8 l/min) über Maske oder Sonde; Zielsättigung > 90 %
  • bei ausbleibendem Ansprechen NPPV (noninvasive positive pressure ventilation) oder CPAP (continuous positive airway pressure)-Beatmungsmuster auch ohne Intubation möglich, 100% O2
  • bei Hypoxämie unter CPAP oder Atemerschöpfung (AF < 10 / min bei erwarteter kompensatorischer Hyperventilation) Intubation und Beatmung

3.

Sedierung:

  • Morphin 2 - 4 mg über 3 Minuten i.v., ggf. 15 min Intervalle: Reduktion der Angst, Atemarbeit und Verminderung des zentralen Sympathikotonus
  • 2. Wahl: Diazepam 5 mg langsam i.v.

4.

Vorlastsenkung bei kardialem Lungenödem:

  • Furosemid: initial 20-80 mg (typisch 40 mg) i.v., Urindauerkatheter zur Bilanzierung, Flüssigkeitsrestriktion; Cave: kurzfristige Erhöhung des Blutdrucks mit Verschlimmerung der Dyspnoe
  • Nitroglycerin: 2 Sprühstöße sublingual oder per Pflaster (Wirkbeginn nach 30 min, max. 2 h), dann über Perfusor (50 mg auf 50 ml 0,9% NaCl), max. 6 mg/h, Cave Hypotonie; Alternativdosierungen: 5 µg/min
  • Nitroprussid: bei langer Nachlastsenkung; erforderlich bei hypertensiver Krise, akuter Aorten- und Mitralinsuffizienz, akuter Septumruptur.
  • Nesiritid: rekombinantes BNP
    signifikante Reduktion des pulmonalen Wedge-Druckes, rechtsatrialen Druckes und sytemischen Widerstandes sowie Erhöhung des Cardiac Index
    Bolus 2 µg/kg i.v., dann Infusion mit 0,01 µg/kg/min, Erhöhung alle 3 Stunden um 0,005 µg/kg/min mit Bolus von 1 µg/kg möglich (Maximum 0,03 µg/kg/min).

5.

Steigerung der kardialen Pumpfähigkeit bei systolischer Dysfunktion und ausbleibendem Ansprechen auf o.g. Massnahmen:

  • Dobutamin 250 mg auf 50 ml NaCl (2,5 - 10 ml/h), alternativ initial 2,5 µg/kg und min mit Steigerung bis zu 20 µg/kg und min.
  • Dopamin 250 mg auf 50 ml NaCl (2-6-12-18 ml/h)
  • Milrinon (Phosphodiesterase-Hemmer): Loading-Dose von 50 µg/kg über 10 min, danach Erhaltungsdosis zwischen 0,375 bis maximal 0,750 µg/kg und min, Cave: Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz.

6.

Kortikosteroide bei allergisch/toxischem Lungenödem:

auch als Prophylaxe initial alle 10 min 5 Hübe; Cave: Latenzzeiten bis zu 12 Stunden

7.

Extrakorporale Membranoxygenierung (EKMO) bei schwerem toxischen Lungenödem

8.

Mechanische Herzunterstützung: Bei einem Cardiac Index kleiner als 2.0 l/min und m2, systolischer arterieller Blutdruck < 90 mmHg, pulmonaler Kapillarerverschlussdruck (Wedge) > 18 mmHg und fehlendes Ansprechen auf Pharmakotherapie können die Patienten eine intraaortale Ballonpumpe oder ein implantiertes "left ventricular assist device" bekommen.

9.

ev. Hämofiltration zur Entwässerung

bei isolierter diastolischer Dysfunktion: fehlt

Behandlung der Herzrhythmusstörungen

  • Vorhofflimmern: Behandlung bei hämodynamischer Instabilität mittels Kardioversion, bei vorbestehendem Vorhofflimmern i.d.R. keine Therapie
  • Ventrikuläre Arrythmien: lebensbedrohlich, daher immer Kardioversion / Defibrillation; danach antiarrhythmische Therapie mit Amiodaron oder Lidocain

Behandlung der Hyperhydratation: Diurese / Dialyse

1.

Höhenlungenödem:

  • O2-Gabe
  • Transport auf niedrigere Höhe

2.

Negativdruck-Lungenödem:

  • ausreichende Sauerstoffgabe, Offenhalten des Atemweges
  • ggf. Intubation, Beatmung
  • ev. Diuretika, Steroide (umstritten)

3.

Neurogenes Lungenödem:

  • O2-Gabe, vorsichtige PEEP-Beatmung, da intrakranialer Hochdruck verstärkt werden kann; ggf. "Prone-Ventilation"
  • α-Antagonisten: keine kontrollierten Studien, oft angewandt
  • β-Antagonisten: ev. Reduktion der Kapillarpermeabilität
  • Dobutamin: zur Verminderung des Wedge-Druckes und Verbesserung der Diurese
  • Chlorpromazin: als α-Blocker??

 

 

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