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Nephrologie > Glomeruläre Erkrankungen > Glomerulonephritiden |
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IgA-Nephritis
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Therapien | ||
Gruppe A |
Patienten mit gut erhaltener Nierenfunktion (Kreatinin < 1,5; Kreatininclearance > 70 ml/24h) |
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A1 |
Proteinurie < 1 g/24h, normales Serumkreatinin, keine Hypertonie |
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keine Therapie; Fischöl möglich (Mayo Nephrology Collaborative Group: kein Benefit für Proteinurie, jedoch Benefit für Endpunkt ESRD, daher eher bei Gruppe B-Patienten), aber nicht empfohlen; Prognose: 23% komplette Remission; ab Proteinurie > 0,5 g/24h oder RR > 125/85 mmHg Indikation für ACE-Hemmer / AT-II-Antagonisten |
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A2 |
Proteinurie > 1g/24h (- 3,5 g/24h) mit/ohne Hypertonie |
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1. |
ACE-Hemmer, ev. zusätzlich ATII-Antagonisten (frühe Kombination erwägen)
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2. |
Fischöl: n-3 mehrfach ungesättigte Fettsäuren |
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3. |
bei persistierende Proteinurie trotz ACE-Hemmer für >3 Monate: Steroide möglich (Prednison für 6 Monate, siehe unten) |
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A3 |
Proteinurie >3,5 g: Steroide für 6 Monate, bei Relaps 1 x Steroide wiederholen |
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Durchführung:
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Bewertung: Vermindert Proteinurie nach 6 Monaten um 50% und Risiko ener Kreatininerhöhung um >= 50% nach 5 Jahren um 21% (steroidbehandelte vs. nicht steroid-behandelte Patienten nach 5 Jahren: 81% vs. 64%, Pozzi) Klare Indikationen:
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Gruppe B |
Patienten mit deutlich eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin > 1,5 mg/dl; Kreatininclearance < 70 mg/dl): spärliche Datenlage, daher patientenindividuelle Therapie |
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B1 |
bei Kreatininanstieg < 15% innerhalb des Vorjahres: ACE-Hemmer-Therapie mit/ohne Prednison (siehe oben, auch bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung, fokaler Sklerose und schwerer interstitieller Fibrose) |
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B2 |
bei Kreatininanstieg > 15% innerhalb des Vorjahres Schema nach Ballardie und Roberts (38 Patienten, JASN 2002, 13: 142-148)
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B3 |
Patienten mit weit fortgeschrittener Erkrankung (Kreatinin > 3,0 mg/dl) Therapie nach histologischem Bild und Progressionsgeschwindigkeit; viele Autoren lehnen immunsuppressive Therapie bei Kreatinin > 3,0 mg/dl ab. |
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Gruppe C |
rasch progredienter Verlauf (Verschlechterung der Nierenfunktion um 50% oder mehr innerhalb von 3 Monaten): |
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Andere Therapieoptionen |
nur anekdotische Berichte über
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Nierentransplantation |
Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz: ca. 7-20% aller Nierentransplantationen finden aufgrund einer IgA-Nephropathie statt. Sehr gute Überlebensraten, jedoch Wiederauftreten der IgA-Nephropathie in 20-60% der Leichen- und Lebendnierentransplantate nach 5 Jahren mit der Folge einer abnehmenden Nierenfunktion und Verlust des Transplantates (bis zu 15%). |
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Therapie der Transplantat-IgA-Nephropathie: |
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