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Psoriasis vulgaris
 

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Tobias Schäfer
 

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 Symptome und Befunde
 

primär rund, scharf begrenzte, erythrosquamöse, ntzündliche Papel (leicht erhabenes Erythem von grob-lamellöser, geschichteter weißer parakeratotischer Schuppung bedeckt). Bei intertriginöser Lokalisation fehlt Schuppungskomponente (milieubedingte Mazeration bzw. Keratolyse). Herdzahl unterschiedlich und wechselnd

1.

Ellenbogen, Knie, Kapillitium, Lumbosakralregion (Herold: rote Papeln und Plaques mit silberweißer Schuppung mit bevorzugtem Befall der Streckseiten der Extremitäten, Sakral- und Analregion und des behaarten Kopfes, ev. reversible mäßige Alopezie), äußerer Gehörgang

2.

aber Psoriasis inversa:umgekehrtes Verteilungsmuster mit intertriginöser Lokalisation (Axilla, Analspalte, Perineum), Bauchnabel

3.

Kapillitium: Einzelherde bis flächenhafter Befall mit zum Teil massiven Schuppenschichten / sekundärer Haarausfall möglich

4.

ganz selten auch Schleimhaut (Zunge, Genitale)

5.

Intertriginöse Regionen: durch Mazeration und Ablösung der Schuppenschicht oberflächlich mazerierte Erytheme; oft Fehlen der typischen Schuppung.

6.

Psoriasis erythrodermatica: bei Befall des gesamten Integuments psoriatische Erythrodermie, schweres Krankheitsbild mit ausgeprägtem Proteinverlust (Schuppung) und gestörter Wärmeregulation

stets Beginn als punktförmiger Herd (Psoriasis punctata), durch Herdwachstum Vergrößerung (Psoriasis guttata, nummularis). Konfluieren von Einzelherden zu großflächigen. zum Teil polyzyklischen Herde (Psoriasis geographica), durch partielle Rückbildung im Herdzentrum bzw. unvollständige Manifestation figurierte Herde (Psoriasis anularis, gyrata).

1.

Plaque-Typ (chronisch-stationär):

  • langsam, durch Konfluenz kleiner runder Papeln entstehende, leicht erhabene, scharf und unregelmäßig begrenzte Plaques, Durchmesser zwischen 1-20 cm
  • silbrig-weiße, dicke, fest anhaftende groblammeläre Schuppung
  • Prädilektionstellen: Streckseiten der großen Gelenke, Sakralregion und am Skalp (behaarter Kopf)
  • Lingua geographica als Zungenmanifestation der Psoriasis

2.

Psoriasis guttata:

  • exanthemartig aufschießende, innerhalb von 1-2 Wochen entstehende multiple diskrete tränenförmige Läsionen mit silbriger Schuppung,Durchmesser ca. 0,5-1.5 cm
  • Prädilektionsstellen: Stamm, proximale Extremitäten, seltener Gesicht
  • meist Kinder und Jugendliche, häufig nach bakteriellem (Tonsillitis) oder viralem Infekt, Sonnenbrand, Beenden einer systemischen Glucocorticoidtherapie auf
  • persistieren für 6-8 Wochen, oft nach Abheilung rezidivfrei

Bei vorsichtigem Abkratzen eines Psoriasherdes

  • talgartige Schuppenpartikel ("Kerzenphänomen")
  • Ablösung eines lamellenartigen Häutchens ("Phänomen des letzten Häutchens")
  • punktförmige Blutungen ("Phänomen des blutigen Taus", AUSPITZ)
  • KOEBNER-Phänomen = isomorpher Reizeffekt: lokal provozierte Psoriasis, jedoch kaum bei Typ II
  • Woronoff-Ring: ausgeblichenes Areal um eine heilende Läsion

80% der Arthritis-Patienten, kann einzige Manifestation der Psoriasis sein

1.

dorsale Nagelmatrixpsoriasis mit Entwicklung von Tüpfel- (Psoriasis unguinum punctata; kleine, ca. 1-2 mm große trichterförmige Einziehungen der Nagelplatte) bzw. Grübchennägeln

2.

Nagelbettpsoriasis (Ölflecknägel = Onycholysis psoriatica; rötlich-braune, scharf begrenzte subunguale Verfärbungen, meist vom freien Nagelrand ausgehend; distale Onchyolyse => abgehobene Nägel)

3.

Krümelnägel (verdickte, krümelige Nägel): Onychodystrophie mit bröckeligem Nagelzerfall

4.

Weiteres:

  • fehlendes Nagelhäutchen bei Herd am Nagelwall
  • Leukonychie (weiße Flecken), Längsrillen, transverse Einstülpungen
  • ev. sekundäre mykotische Infektion

1.

5% der Psorias-Patienten; 5 Formen nach Moll und Wright 1973:

  1. 60% asymmetrische Oligoarthritis, häufig HLA-B27 positiv, ev. Daktylitis mit "Wurstfingern", morgendliche Steifigkeit (peripherer Typ)
  2. 20% symmetrische Polyarthritis wie rheumatoide Arthritis (rheumatoider Typ)
  3. 10% Spondylarthritis mit Sakroillitis, häufig HLA-B27 positiv, oft Syndysmophytenbildung (axialer Typ)
  4. 5% DIP- und PIP-Befall wie Heberden- und Bouchard-Arthrose (rheumatoider Typ?)
  5. 5% deformierende, multilierende Poylarthritis (Arthritis mutilans)

2.

oft mit Enthesiopathie (die bei der rheumatoiden Arthritis fehlt): ausgedehnte, wechselnde periartikuläre Schmerzen, auch Fuss, Sohle, Tendosynovitis, "Tennisarm", Achillessehnenentzündung usw.

3.

Sonderform: SAPHO-Syndrom (Synovitis - Akne - Psoriasis pustulosa - Hyperostosis der Wirbelsäule sowie schmerzhafte sternoclavikulare Hyperostose - (sterile multifokale) Osteitis)

evtl. Assoziation der Psoriasis mit Hypertonie, Herzinsuffizienz, Adipositas, Diabetes mellitus mellitus

 

 

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