Gastroenterologie  >  Dickdarm  >  Funktionelle Veränderungen

 
Akute intestinale Pseudoobstruktion
 

Suche - Erweiterte Suche

 

Artikelnavigation 

Einleitung
Epidemiologie
Pathologie
Diagnostik & Workup
Symptome & Befund
Verlauf & Prognose
Differentialdiagnosen
Therapien
Referenzen
Editorial
Kommentare
Auf einen Blick
 

Autor

Wibke Janzarik
 

Login

Benutzername

Passwort

 

Impressum

Impressum
Copyright
Bildrechte
Kontakt
 
 
 
 

 Therapien
 

Ausschaltung möglicher ursächlicher Faktoren, d.h. Behandlung der Grunderkrankung (z.B. Infektion oder Herzinsuffizienz), Nahrungskarenz, Elektrolytausgleich, nasogastrische Sonde (intermittierend Absaugen), evtl. rektale Sonde zur Drainage, Absetzen aller überflüssiger Medikamente (insb. Narkotika, Sedativa, Medik. mit anticholinergem Effekt).

a)

Neostigmin (ACh-Esterase-Hemmer):
prompte kolische Dekompression innerhalb von Minuten.
NW: moderate Bauchkrämpfe, evtl. Hypersalivation, Erbrechen, Bradykardie (Atropin bereithalten). Kreislaufüberwachung notwendig zur Kontrolle hämodynamischer Effekte (Risiko erhöht bei vorausgehenden Bradyarrythmien oder B-Blockern). Zur Verminderung der NW wird eine niedrigere Dosierung (1.5 mg i.v.) empfohlen.

b)

Erythromycin (bindet an Motilinrezeptoren in der Darmwand und stimuliert Kontraktion der glatten Muskulatur):
Verabreichung entweder 250 mg in 250 ml physiol. NaCl-Lösung alle 8h für 3 Tage i.v. oder 250 mg 4x/Tag für 10 Tage oral.

c)

Cisaprid:
Effekt schlecht untersucht. Gabe von 10 mg i.v. alle 4h (4x), dann 10 mg p.o. 3x tgl (!proarrythmisches Medikament).

Entweder Dekompression durch Koloskopie oder (in Ausnahmefällen) durch perkutane Caecostomie. Es gibt keinen festen Wert für den Kolondurchmesser, ab dem ein Koloskopie durchgeführt werden sollte; die Rate der Veränderung ist wichtiger als der absolute Durchmesser. Koloskopische Dekompression ist i.a. indiziert, wenn der Durchmesser auf 11 bis 13 cm zunimmt oder eine klinische Verschlechterung eintritt. Koloskopie wird ohne die normalerweise erforderliche Vorbereitung durchgeführt, evtl. kann vorsichtig ein Wassereinlauf appliziert werden, was jedoch oft nur zu wenig Stuhlabgang führt, da die propulsive Peristaltik gestört ist. In etwa 40% ist eine wiederholte koloskopische Dekompression erforderlich. Dies kann evtl. durch die Anlage eines Schlauches über einen endoskopisch eingeführten Führungsdraht verhindert werden.

selten notwendig, bei Versagen der obengenannten Therapieversuche bzw. bei peritonitischen Zeichen oder Perforation. Ist noch keine Perforation eingetreten, kann eine rechtsseitige Hemikolektomie durchgeführt werden, selten Indikation zu einer totalen Kolektomie und Ileostomie.

Guidelines der American Society for Gastrointestinal Endoscopy (ASGE), siehe auch Eisen 2002: 1) Ausschluss einer mechanischen Obstruktion 2) Konservative Behandlung: Ausschalten von Risikofaktoren, Nahrungskarenz, nasogastrale Sonde, spezielle Lagerung. 3) Nach 24 bis 48h ohne klinische Besserung oder bei extremer Distension des Kolons (>12cm) Gabe von Neostigmin, wenn mögliche Perforation. 4) Bei KI oder erfolgloser Behandlung mit Neostigmin wird eine koloskopische Dekompression durchgeführt. 5) Bei Therapieversagen chirurgische Dekompression.

 

Verwandte Artikel

Diarrhoe

Erbrechen

Hypokaliämie

Hypokalzämie

Hypomagnesiämie

Leukozytose

Obstipation

 
   Anzeige