Medicle Datenbank: Akute intestinale Pseudoobstruktion |
Therapien | ||
Symptomatisch: |
Ausschaltung möglicher ursächlicher Faktoren, d.h. Behandlung der Grunderkrankung (z.B. Infektion oder Herzinsuffizienz), Nahrungskarenz, Elektrolytausgleich, nasogastrische Sonde (intermittierend Absaugen), evtl. rektale Sonde zur Drainage, Absetzen aller überflüssiger Medikamente (insb. Narkotika, Sedativa, Medik. mit anticholinergem Effekt). |
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Medikamentös: |
a) |
Neostigmin (ACh-Esterase-Hemmer): |
b) |
Erythromycin (bindet an Motilinrezeptoren in der Darmwand und stimuliert Kontraktion der glatten Muskulatur): |
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c) |
Cisaprid: |
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Dekompression: |
Entweder Dekompression durch Koloskopie oder (in Ausnahmefällen) durch perkutane Caecostomie. Es gibt keinen festen Wert für den Kolondurchmesser, ab dem ein Koloskopie durchgeführt werden sollte; die Rate der Veränderung ist wichtiger als der absolute Durchmesser. Koloskopische Dekompression ist i.a. indiziert, wenn der Durchmesser auf 11 bis 13 cm zunimmt oder eine klinische Verschlechterung eintritt. Koloskopie wird ohne die normalerweise erforderliche Vorbereitung durchgeführt, evtl. kann vorsichtig ein Wassereinlauf appliziert werden, was jedoch oft nur zu wenig Stuhlabgang führt, da die propulsive Peristaltik gestört ist. In etwa 40% ist eine wiederholte koloskopische Dekompression erforderlich. Dies kann evtl. durch die Anlage eines Schlauches über einen endoskopisch eingeführten Führungsdraht verhindert werden. |
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Chirurgisch: |
selten notwendig, bei Versagen der obengenannten Therapieversuche bzw. bei peritonitischen Zeichen oder Perforation. Ist noch keine Perforation eingetreten, kann eine rechtsseitige Hemikolektomie durchgeführt werden, selten Indikation zu einer totalen Kolektomie und Ileostomie. |
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Guidelines der American Society for Gastrointestinal Endoscopy (ASGE), siehe auch Eisen 2002: 1) Ausschluss einer mechanischen Obstruktion 2) Konservative Behandlung: Ausschalten von Risikofaktoren, Nahrungskarenz, nasogastrale Sonde, spezielle Lagerung. 3) Nach 24 bis 48h ohne klinische Besserung oder bei extremer Distension des Kolons (>12cm) Gabe von Neostigmin, wenn mögliche Perforation. 4) Bei KI oder erfolgloser Behandlung mit Neostigmin wird eine koloskopische Dekompression durchgeführt. 5) Bei Therapieversagen chirurgische Dekompression. |