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Distale Humerusfrakturen
 

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Auf einen Blick
 

Autor

Wibke Janzarik
 

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 Diagnostik und Workup
 

 

 

Bewegungseinschränkung im Ellenbogengelenk und typische Frakturzeichen. Das positive Fettkörperzeichen (sichtbare Vorwölbung der ventralen oder dorsalen Gelenkkapsel) ist ein indirektes Frakturzeichen.

Bei den kindlichen Frakturen:

  • suprakondyläre Humerusfraktur: Die Dislokation weist neben den typischen Frakturzeichen meist eine Antekurvationsfehlstellung, eine Seitverschiebung und einen Rotationsfehler auf. Durch die Fragmentverschiebung besteht die Gefahr einer Schädigung der A. radialis und der Nn. medianus und radialis.
  • Epicondylus-ulnaris-Fraktur: Schwellung und Bewegungseinschränkung
  • Fraktur des Condylus ulnaris humeri: Schwellung und schmerzhafte Bewegungseinschränkung evtl. verbunden mit einer Fehlstellung.
  • Fraktur des Condylus radialis humeri: diskrete klinische Symptomatik

Röntgenaufnahmen a.p. und in 2 zusätzlichen Ebenen (je 45° versetzt), um mögliche Trochlea- oder Capitulum-humeri-Absprengungen nicht zu übersehen. Evtl. sind auch Schichtaufnahmen erforderlich. Eine intraartikuläre Spiegelbildung auf der seitlichen Aufnahme ist ein Hinweis auf ein Lipohämarthros.
Bei der Beruteilung der Röntgenbilder im Kindesalter ist die Kenntnis der Ossifikationszentren wichtig. Das Capitulum ossifiziert als erstes zwischen dem 1. und 2. Lebensjahr (Epicondylus medialis im 4. Lebensjahr, Radiusköpfchen 5. Jahr, Trochlea 8. Jahr, Olekranon 9. Jahr, Epicondylus lateralis 10. bis 11. Jahr) und fusioniert mit dem Humerusschaft um das 14. Lebensjahr. In unklaren Fällen ist ein Seitenvergleich mit der Gegenseite hilfreich; MRT und CT nur in Ausnahmefällen.
Die radiologischen Linien erleichtern die Diagnostik von Fehlstellungen:

  • Radiokapituläre Linie: Die Linie durch die Längsachse des Radius trifft die Mitte des Capitulums.
  • Anterohumerale Linie: Die Tangente zur anterioren Begrenzung des Humerus und der Spitze der Fossa coronoidea schneidet das Capitulum am Übergang zur dorsalen Hälfte des mittleren Drittels.
  • Die Begrenzungslinie der Fossa coronoidea schneidet den vorderen Anteil des Capitulums.

 

Pulskontrolle obligat wegen möglicher Verletung der A. brachialis. Außerdem exakte Kontrolle der sensiblen und motorischen Nervenfunktion wegen Verletzungsmöglichkeit der Nn. ulnaris, radialis und medianus.