| ||||||||||||
Orthopädie und Traumatologie > Orthopädie und Traumatologie von Körpergliedmaßen und Gelenken > Oberarm und Ellenbogen > Verletzungen und Verletzungsfolgen |
||||||||||||
Humeruskopffraktur
|
||||||||||||
Einleitung | ||
Synonym |
|
|
Englisch |
|
|
ICD10 |
|
|
Definition |
|
|
Klassifikationen |
Einteilung nach Neer mit Berücksichtigung der 4 Anteile des Oberarmkopfes. Außerdem AO-Klassifikation. Am häufigsten verläuft die Fraktur durch das Collum chirurgicum. |
|
Die Besonderheit der Frakturen liegt in der Blutversorgung des Humeruskopfes, die über die vordere und hintere A. circumflexa humeri erfolgt, deren aufsteigender Ast in der Nähe des Sulcus bicipitis in den Knochen eindringt. Bei einer Verletzung oder Schädigung des Gefäßes unfallbedingt oder durch erweiterte operative Freilegung kann es zur avaskulären Nekrose des Oberarmkopfes kommen. Kindliche proximale Oberarmfrakturen: Die proximale Humerusepiphyse trägt zu 80% zum Längenwachstum des Humerus bei. Der Epiphysenschluss erfolgt bei Mädchen zw. dem 14. und dem 17., bei Jungen zw. dem 16. und dem 18. Lebensjahr. Die meisten Frakturen zeigen eine Verschiebung des Schaftfragmentes nach vorn und lateral aufgrund des schwächeren Periostes in diesem Bereich. Das sehr straffe posteromediale Periost bleibt häufig distal mit dem metaphysären knöchernen Fragment verbunden. Gelegentlich kann dieses Periost mit der Bizepssehne interponieren und die Reposition erschweren. | ||
Epidemiologie | ||
Inzidenz |
Die proximalen Oberarmfrakturen machen etwa 4-5% aller Frakturen aus; bei Kindern weniger als 1% aller Frakturen und nur 3-6% aller Epiphysenfrakturen. |
|
Prävalenz |
|
|
Alter |
|
|
Häufigkeitsgipfel |
Die proximalen Oberarmfrakturen werden vorzugsweise bei älteren Patienten gesehen. |
|
Geschlecht |
|
|
Ethnologie |
|
|
| ||
Pathologie | ||
Ätiologie |
|
|
Risikofaktoren |
|
|
Vererbung |
|
|
Pathogenese |
Der klassische Mechanismus ist der Sturz auf den ausgestreckten Arm. Bei gleichzeitiger Abduktion führt dies bei einem älteren Patienten zur Fraktur, beim jüngeren Menschen eher zu einer Luxation. Bei Neugeborenen entstehen die Frakturen häufig während der Geburt durch Hyperextension oder erhebliche Rotation. Beim älteren Kind Fall auf die ausgestreckte Hand. |
|
Makroskopie |
|
|
Mikroskopie |
|
|
Sonstige Klassifizierung |
Einteilung nach Neer, welche die 4 Anteile des Oberarmkopfes berücksichtigt:
|
|
Ein Fragment gilt als verschoben, wenn die Dislokation über 1 cm beträgt oder das Fragment um 45° abgewinkelt ist. Entsprechend dem Anteil der frakturierten Fragmente spricht man von Two-part-, Three-part- oder Four-part-Frakturen. Daraus ergibt sich eine Einteilung in Typ 1-6: Radio
|
||
AO-Klassifikation: Einteilung nach A, B und C. Die A-Frakturen sind unifokale extraartikuläre Frakturen, Abriss des Tuberculum majus (A1), metaphysär impaktiert (A2) und nicht impaktiert (A3). Die B-Frakturen sind extraartikuläre bifokale und die C-Frakturen Gelenkfrakturen mit vollständiger Ablösung der Gelenkfläche. |
||
| ||
Diagnostik und Workup | ||
Kriterien |
|
|
Diagnostik |
Radiologie |
|
Körperliche Untersuchung |
|
|
Bildgebung |
Konventionelles Rötngen:
|
|
Bei Neugeborenen ist die Diagnose schwierig, da oft noch keine Ossifikation in der proximalen Humerusepiphyse. Hilfreich ist das Verhältnis des Humerusschaftes zur Skapula, auch im Vergleich zur Gegenseite. |
||
Blut |
|
|
Weitere Diagnostik |
|
|
Nachsorge |
|
|
Meldepflicht |
|
|
Pränataldiagnostik |
|
|
| ||
Symptome und Befunde | ||
Schmerzen, starkes Hämatom und erhebliche Weichteilschwellung |
||
Bei Neugeborenen häufig Pseudoparalyse des Armes. Bei älteren Kindern v.a. Schmerzen und Bewegungseinschränkung mit Verkürzung des Armes und Prominenz des Schaftfragmentes nach vorn. |
||
| ||
Verlauf und Prognose | ||
Stadien |
|
|
Verlauf |
|
|
Komplikationen |
Verletzungen des N. axillaris und des Plexus brachialis sind möglich, seltener auch Gefäßverletzungen. |
|
Prognose |
|
|
Prophylaxe |
|
|
| ||
Differentialdiagnosen | ||
Bei der proximalen Oberarmfraktur des Neugeborenen ist an eine Klavikulafraktur oder Plexus-brachialis-Verletzung sowie an eine Infektion zu denken. |
||
| ||
Therapien | ||
konservativ |
Kurzfristige Ruhigstellung (8 Tage) mittels Desault- oder Gilchrist-Verband bei unverschobenen und stabilen Frakturen; frühfunktionelle Übungsbehandlung mit zunehmender Abduktion |
|
operativ |
Möglichkeiten:
|
|
Behandlung bei Kindern abhängig von Alter, Ausmaß der Verschiebung und Grad der Stabilität. Behandlung in den meisten Fällen konservativ, wobei die Fraktur durch Flexion im Ellenbogengelenk und Abduktion im Schultergelenk von je 90° unter Längszug reponiert wird. Ruhigstellung im Desault-Verband. Bei bestehender Instabilität perkutane K-Draht-Fixierung, die nach 3-4 Wochen entfernt werden. In Einzelfällen (bei Interposition von Bizepssehne und Periost oder offener Fraktur) offene Reposition und anschließende K-Draht-Fixierung. |
||
| ||
Referenzen | ||
Lehrbuch |
Henne-Bruns 2003, S. 1132 ff. |
|
Reviews |
||
Studien |
||
Links |
||
Adressen |
||
Editorial | ||
Autor |
||
Erstellt |
15.05.2003 |
|
Reviewer |
||
Linker |
||
Status |
TRACK3 |
|
Licence |
||
Kommentare | ||
| |||