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Orthopädie und Traumatologie > Orthopädie und Traumatologie von Körpergliedmaßen und Gelenken > Knie > Tumoren |
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Synovialsarkom
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Einleitung | ||
Synonym |
SS |
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Englisch |
synovial sarcoma |
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ICD10 |
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Definition |
seltene, ca. 8% aller Weichteiltumoren ausmachende Neoplasie, typischerweise an den Extremitäten lokalisiert |
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Klassifikationen |
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Epidemiologie | ||
Inzidenz |
800 Fälle/Jahr in USA |
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Prävalenz |
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Alter |
breites Spektrum 3 - 85 Jahre |
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Häufigkeitsgipfel |
Adoleszente, junge Erwachsene (3. - 5. Dekade) |
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Geschlecht |
M:F = 3:2 |
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Ethnologie |
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Sonstiges |
8-10% aller Sarkome |
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Pathologie | ||
Ätiologie |
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Risikofaktoren |
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Karyotyp |
90% t(X; 18) |
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Vererbung |
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Pathogenese |
Name aufgrund der lichtmikroskopischen Ebene zu sich entwickelndem synovialen Gewebe; Herkunft aus pluripotenten mesenchymalen Zellen in der Nähe von Gelenkoberflächen, Sehnen, Sehnenscheiden und Aponeurosen. |
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Makroskopie |
Lokalisationen: obere Extremität, Hüfte, Leiste, Gesäss (16-25 Jahre); Fuß und Knöchel (6-45 Jahre). Meistens gelenknah (bis zu 5 cm entfernt), jedoch nur in 10% innerhalb des Gelenkes. I.d.R. gut umschriebene Tumoren, in 11-20% Knocheninvasion (nicht bei anderen Sarkomentitäten). Heterogenes Aussehen, mit soliden, hämorrhagischen oder zystischen Anteile. Gelegentlich Kalzifikationen, dann oft bessere Prognose. |
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Prädilektion ist Kniegegend, ca. 73% an der unteren, ca. 34% an der oberen Extremität (v.a. Unterarm, Hand), 16% Brust/Bauchwand. Selten Retroperitoneum, Mediastinum Kopf und Hals (v.a. Hypopharynx). |
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Mikroskopie |
Tumor mit epithelähnlicher (lange polygonale Zellen) und spindelzelliger Komponente, bi- oder monophasisches Muster, auch wenig differenzierte Formen bekannt. Sekretion von Hyaloronsäure. |
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Diagnostik und Workup | ||
Kriterien |
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Diagnostik |
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Körperliche Untersuchung |
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Bildgebung |
Röntgen: in 50% normal; falls auffällig, runde oder lobulierte Weichteilmassen von ca. 8 cm Durchmesser; Kalzifikationen (in 30% der Patienten) gut detektierbar. Selten Knochenerosionen mit periostealer Reaktion (20%). Bei gelenksnahem Tumor ev. periartikuläre Osteoporose. Metastasen v.a. lytisch. |
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CT: unspezifisch. Einzelne runde oder lobulierte Weichteilmasse von 3-12 cm maximaler Durchmesser, im Kopf/Halsbereich und an den distalen Extremitäten kleiner. Selten infiltrativ. Kalzifikationen s.o. |
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MRT: ca. 8 cm Durchmesser, längste Ausdehnung parallel zur Längsachse des Körpers. Ca. 91% der Patientenhaben eine gut abgrenzbare ovale Läsion, die verdrängend, selten infiltrierend auf Nachbarstrukturen wirkt. Tumor selbst oft heterogen, intermediäre Signalintensität auf T1-gewichteten Bildern; bei Läsionen kleiner 5 cm in 40% homogenes Signal, das dem benachbarten Muskel entspricht. Größere Läsionen sind oft heterogen aufgrund Hämorrhagien und Nekrosen. |
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Blut |
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Weitere Diagnostik |
ggf. Zytogenetik zum Translokationsnachweis aus der Biopsie |
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Staging nach den Kriterien der American Joint Committee on Cancer für Weichteilsarkome (Tumorgröße, Invasion von Nachbarstrukturen, Lymphknotenbeteiligung, histologisches Grading, Fernmetastasen) |
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Nachsorge |
Klinische Untersuchung, MRT des Operationssitus und Thorax-CT. Keine Empfehlungen, ggf. alle 3 Monate innerhalb der ersten zwei Jahre, alle 6 Monate für weitere 3 Jahre. Späteres Wiederauftreten möglich. |
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Meldepflicht |
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Pränataldiagnostik |
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Symptome und Befunde | ||
unspezifisch, keine Unterscheidung zwischen den Sarkomen möglich |
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langsam wachsende, tiefsitzende, in ca. 50% schmerzhafte Masse |
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Gelenkbeteiligungen: bei Knie manchmal Schmerzen vor Massenzunahme, auch Bewegungseinschränkungen |
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bei Kopf und Hals: Dyspnoe, Dysphagie, Kopfschmerzen; bei Lungenmetastasen: Hämoptysen |
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Verlauf und Prognose | ||
Stadien |
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Verlauf |
langsam wachsend, lokal aggressiv. Ca. 1/4 mit pulmonalen Metastastasen bei initialer Präsentation. Natürlicher Verlauf mit lokaler Rekurrenz (v.a. bei unvollständiger Resektion) v.a. innerhalb von 2 Jahren. Metastasierung bei nahezu allen Patienten, v.a. Lunge und Skelett, in 10-23% lokale Lymphknoten. |
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Komplikationen |
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Prognose |
5-Jahres-Überlebensrate: 23,5 - 64%; 10-Jahres-Überlebensrate: 11,2-34%. Wiederkehr auch nach mehr als 10 Jahren möglich, dann 5-Jahres-Überleben < 25%. |
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Prophylaxe |
Prognostefaktoren mit besserem Überleben:
Umstrittene Faktoren:
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Differentialdiagnosen | ||
1. |
Chondrosarkom |
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2. |
Liposarkom |
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3. |
Malignes fibröses Histiozytom |
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4. |
Osteochondrom |
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5. |
Osteosarkom |
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Therapien | ||
Chirurgie |
Chirurgie: wichtigstes Verfahren, Ausbreitung des Tumors entlang der Faszien, oft limitiert durch Nähe zu Gefäßen und Nerven |
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präoperativ: Planung, einschließ Venen und Lymphen. Nähe zu Nerven beachten. Knocheninvasion? |
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Intraoperativ: radikale Resektion, Ränder frei. Erhalt von Strukturen. |
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Radiotherapie |
zur lokalen Kontrolle bis zur less-than-compartmental resection, 40-60 Gy, ggf. Brachytherapie |
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Chemotherapie |
postoperative Chemotherapie: Bedeutung unklar; bei pädiatrischen Formen "Rhabdomyosarkom-ähnlich" gutes Ansprechen auf Chemotherapie, auch nach kompletter Exzision des Tumors |
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Regime: Doxorubicin und Cyclophosphamid (Ladenstein) |
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Referenzen | ||
Lehrbuch |
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Reviews |
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Studien |
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Links |
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Adressen |
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Editorial | ||
Autor |
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Erstellt |
02.08.2004 |
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Reviewer |
Tobias Schäfer (Editor) |
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Philipp Henle, 03.02.2005 |
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Linker |
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Status |
PRELIMINARY |
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Licence |
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Kommentare | ||
Tobias Schäfer schrieb am 02.08.2004 um 18:01 Uhr: | ||
Aus einem Rudiment entstanden | ||
Dieser Artikel wurde geschrieben auf der Basis eines Rudimentes von Tobias Schäfer | ||
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