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Gicht
 

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Autor

Wibke Janzarik
 

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 Therapien
 

1.

Normalisierung des Körpergewichtes (!bei Fasten Anstieg der Harnsäure), viel trinken bei ausreichender Diurese.

2.

Purinarme Kost: fleischarm, keine Innereien/ Sardinen/ Fleischextrakt etc.

3.

Verzicht auf Alkohol (Alkoholkonsum führt über eine Laktatazidose zu einer verminderten renalen Harnsäureexkretion und kann Gichtanfall auslösen)

akuter Gichtanfall:
Beginn der Therapie so früh wie möglich

1.

NSAR als Mittel 1. Wahl, z.B. Diclofenac (50-150mg/d), Indometacin (50-150mg/d); bei KI (gastrointest. Beschwerden) selekt. COX-2-Hemmern (Coxibe) oder glz. Gabe von Ulkus-protektiven Substanzen (PPI oder Misoprostol)

2.

Colchicin (Phagozytenhemmung, Wirkung relativ gichtspezifisch, daher auch diagnostischer Therapieversuch): Ind: Intoleranz gegen NSAR oder vorangehende erfolgreiche Behandlung mit Colchizin; NW: gastrointest. Beschwerden, Diarrhö, selten Agranulozytose; KI: Schwangerschaft/ Stillzeit; Dosierung: In den ersten 4h 1mg/h, dann 0.5-1mg/2h bei max. Dosis von 6mg/d, bei klin. Besserung rasche Dosisreduktion.

3.

Intraartikuläre Steroidinjektion (auch geeignet für Patienten mit parenteraler Ernährung oder bei fortgeschrittenem Nierenversagen): Ind: sterile Monoarthritis; Dosierung z.B. Triamcinolon 20mg intraartikulär (selten orale Prednisongabe, 30mg/d mit schrittweiser Dosisreduktion über 7-10d, aber Gefahr eines erneuten Gichtanfalles bei Absetzen).

Dauerbehandlung:
Bei asymptomatischer Hyperurikämie bis 9mg/dl nur dietätische Behandlung. Medikamentöse Behandlung bei Hyperurikämie >9mg/dl oder manifester Gicht.

1.

Urikostatika: Allopurinol als Mittel 1. Wahl (Hemmung der Xanthinoxidase, dadurch verm. Harnsäureanstieg; verhindert Fortschreiten der Gicht); NW: selten gastrointest. Beschwerden, Anstieg der Transaminasen, Leukozytopenie (erhöhtes Risiko bei glz. Einnahme von Captopril), selten toxisch-allerg. Reaktion; !hemmt Abbau von Mercaptopurin/ Azathioprin, Theophyllin, Phenprocoumon; KI: Schwangerschaft/Stillzeit; Dosierung: 100-300mg/d, bei Niereninsuffizienz Dosisreduktion, Zielwert von Harnsäure im Serum: 5-6mg/dl !evtl. initialer Gichtanfall durch Mobilisation von Harnsäuredepots.

2.

Urikosurika (Steigerung der Harnsäureausscheidung durch Hemmung der tubulären Harnsäureabsorption): z.B. Benzbromaron, Probenecid; NW: gastrointest. Beschwerden, selten allerg. Reaktion. !einschleichend dosieren, da sonst Gefahr der tubulären Harnsäureausfällung; viel trinken, Harnneurtralisierung (pH 6.5-7) z.B. mit Uralyt U; Ind: bei Unverträglichkeit von Allopurinol; KI: Gichtnephropathie, Harnsäureüberproduktion.

Nur in seltenen Fällen chronischer Gicht mit Tophusbildung indiziert, zur Behandlung von Komplikationen, wie Infektion, mechanische Verdrängungserscheinungen durch Tophi, Gelenkdeformation, starke Schmerzen.

Vorgehensweise im ersten interkritischen Intervall:

  1. Diagnosestellung (wenn noch nicht geschehen)
  2. Klassifizierung nach zugrundeliegendem Mechanismus (primär, sekundär: Ueberproduktion von Harnsäure oder verminderte Ausscheidung)
  3. Ausschaltung von Risikofaktoren
  4. Wenn notwendig, prophylaktische Therapie

 

 

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