Pathologie |
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Ätiologie |
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1. Primäre Hyperurikämie / Gicht:
- Störung der tubulären Harnsäuresekretion (>99%), polygene Vererbung, Manifestation bei purinreicher Ernährung und Adipositas.
- Vermehrte Harnsäureproduktion (<1%): Mangel von HG-PRT (Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase).
- Bei Lesch-Nyhan-Syndrom (X-chr. rezessiv), Aktivität <1% mit klin. Trias Hyperurikämie, progressiver Niereninsuffizienz und neurolog. Symptomen mit Neigung zur Selbstverstümmelung.
- Bei Kelley-Seegmiller-Syndrom Aktivität auf 1-20% vermindert mit gleicher Trias, jedoch nur in 20% neurologisch auffällig und ohne Neigung zur Selbstverstümmelung.
- Sehr selten gesteigerte Aktivität der PRPP-Synthetase (Phosphoribosylpyrophosphat-Synthetase)
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2. Sekundäre Hyperurikämie:
- vermehrte Harnsäurebildung durch erhöhten Nukleotidstoffwechsel i.R. von Leukämien, Polyzythämie, Tumortherapie, Hämolyse.
- verminderte renale Harnsäureausscheidung i.R. von Nierenerkrankungen, Laktatazidosen, Ketoazidosen, Pharmaka (Saluretika)
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Risikofaktoren |
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Auslösung eines akuten Gichtanfalls durch
- Fasten, reichhaltige Mahlzeiten, Alkohol, Stress u.a.
- Medikamente: Zytostatikabehandlung, Diuretika, Cyclosporin
- Trauma, chirurg. Eingriff
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Vererbung |
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polygen
Lesch-Nyhan-Syndrom: X-chr. rezessiv
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Pathogenese |
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Gesamtgehalt an Harnsäure im Körper ca. 1g, bei Gichtkranken bis > 30g. Täglich fallen ca. 350 mg Harnsäure an (endogener und exogener Purinstoffwechsel), Ausscheidung 2/3 renal, < 1/3 enteral.
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akuter Gichtanfall: Ist die Synovialflüssigkeit mit Harnsäure übersättigt, so kommt es zum Ausfällen von Urankristallen. Diese werden von Granulozyten phagozytiert, es kommt zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren und Synovitis.
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Makroskopie |
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Mikroskopie |
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Histologischer Nachweis von Uratkristallen in alkoholfixiertem Gewebe, gefärbt in nicht-wässrigen Lösungen (z.B. Giemsa). In wässrigen Lösungen (z.B. HE-Färbung) lösen sich Uratkristalle auf.
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