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Euthyreote Struma (Rudiment)
 

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Tobias Schäfer
 

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 Einleitung
 

Kropf

goiter

E01

Vergrößerung der Halsschilddrüse über 18 ml (Frauen) bzw. 25 ml (Männer) bei normaler Schilddrüsenhormonproduktion und ohne entzündliche bzw. maligne Ursache

 

 

 
 Epidemiologie
 

 

in Iodmangelgebieten wie Deutschland bis zu 30% der Bevölkerung

 

 

 

 

90% aller Schilddrüsenerkrankungen

 

 
 Pathologie
 

  • endemische Struma
    genetischer Defekt der Follikelepithelzellen und Iodmangel als Manifestationsfaktor
  • sporadisch
    erhöhter Schilddrüsenbedarf (Pubertät, Gravidität, Klimakterium), Lithium, Kohl (enthält Thiamazol-ähnliche Stoffe), Mangok

 

 

intrathyreoidaler Iodmangel führt zu einer Aktivierung lokaler Wachstumsfaktoren wie EGF (epidermal growth factor) oder IGF-1 (insulin like growth factor), die einer Hyperplasie der Thyreozyten bewirken (Hemmung durch Iodid)

Schilddrüsenhormonmagel führt über eine vermehrte TSH-Sekretion zu einer Hypertrophie der Thyreozyten (indirekte Hemmung durch LT4)

hyperplastische diffuse Struma => Kolloidstruma => Knotenstruma

 

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

  • Inspektion, Palpation

 

  • Ultraschall der Schilddrüse

  • T3, T4, TSH messen
  • Autoantikörper

 

 

 

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

1.

Klassifikation der Struma:

  • 0: nicht sicht- und tastbare Struma, nur in der Szintigraphie nachweisbar (< 4fach vergrößert)
  • Ia: tastbare Struma, auch bei rekliniertem Hals nicht sichtbar
  • Ib: nur bei rekliniertem Hals sichtbar
  • II: bei normaler Kopfhaltung sichtbar
  • III: lokale Stauungs- und Kompressionszeichen

2.

Tracheale Komplikationen, 3 Grade:

  1. Verdrängung der Trachea ohne Einengung
  2. Kompressionserscheinungen wie Stridor und Einflussstauung
  3. Tracheomalazie (Säbelscheidentrachea)

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

 

 

 

Iodsalz

 

 
 Differentialdiagnosen
 

 

 

 
 Therapien
 

1.

euthyreote Struma ohne Autonomie:
Iodidsubstitution Kinder 100 µg / d, Jugendliche 200 µg / d, Schwangere 300 µg / d

2.

in Kombination mit L-Thyroxin

je nach Befund Teil- bis Totalresektion: Kocher-Kragenschnitt, Halsvenenligatur, Längsinzision und Auseinanderdrängen der geraden Halsmuskulatur, Darstellung der oberen und unteren Polgefäße von lateral (CAVE: N. recurrens) und Unterbindung; Resektion der Struma von oben nach unten (Kapsel bleibt bestehen), Wiederverschluss der Kapsel, schichtweiser Wundverschluss

Indikationen: große Knotenstrumen mit Beeinträchtigung der Halsorgane, Autonomie, Malignitätsverdacht (dann immer Hemithyreoidektomie)

Komplikationen:

  • Läsionen des N. laryngeus recurrens (ca. 1%, bei Rezidiv-OP ca. 15%); prae- und postoperative Laryngoskopie
  • parathyreoprive Tetanie < 1%

Nachbehandlung in Abhängigkeit des Restvolumens der Schilddrüse (ab 2. post-OP-Tag):

  • > 10 ml: 100 - 200 μg Iod
  • 3-10 ml: Iodid und LT4
  • < 3 ml: nur LT4

Verkleinerungseffekt bis 50% des Ausgangsvolumen nach 3-6 Monaten

Indikation: Rezidivstruma, erhöhtes Operationsrisiko, Ablehnung Operation, Strumen im höheren Lebensalter, multifokale Schilddrüsenautonomie

Kontraindikationen: Wachstumsalter, Gravidität, Malignitätsverdacht

 

 
 Referenzen
 

Koletzko 2000, S. 216.

 

 

 

 

 
 Editorial
 

Tobias Schäfer

30.10.2002

 

 

RUDIMENT

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