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Sjögren-Larsson-Syndrom
 

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Autor

Tobias Schäfer
 

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 Einleitung
 

SLS

 

 

Sjögren-Larsson-Syndrom (SLS) ist eine seltene autosomal-rezessiv vererbete Störung mit Ichthyosis und di- bis tetraplegischer Spastik

 

 

 
 Epidemiologie
 

0.4 / 100000 (Schweden)

 

Manifestation bei Geburt / im Säuglingsalter

bei Geburt

m = w

tritt in weltweit die meisten Fälle in Schweden (ein Drittel aller bekannten Patienten stammt aus der Region Västerbotten), in Deutschland einige Fälle in Nordbayern (Founder-Effekt durch Soldaten des Schwedenkriegs 1932-1935 ?)

 

 
 Pathologie
 

 

 

autosomal-rezessiv

270200

17p in einem schwedischen Stammbaum,

Mangel an Fettalkohol-Oxidoreduktase, welche die Oxidation der mittel- und langkettigen Fettsäuren durchführt (aldehyde dehydrogenase 3 family, member A2 gene (ALDH3A2, 270200.0001), mehr als 50 verschiedene Mutationen bekannt.
Dadurch Anreicherung von langettigen Fettalkoholen und Fettaldehyden in der Zellmembran.

angereicherte Fettalkohole im Stratum corneum der Haut stören dessen Barrierefunktion, was zu Austrocknung und als Folge dessen zu ichtyotischen Veränderungen führt die überschüssigen Fettalkohole greifen weiterhin Myelinscheiden im ZNS/PNS an (neurolog. Symptomatik) ferner reagieren Fettaldehyde mit Ethanolamin in Zellmembranen zu Schiffschen Basen (Störung der Membranfunktion).

 

Proliferations-Hyperkeratose der epidermalen Zellen, Myelinschäden an Nerven

s.u. Molekularer Hintergrund

1957 erstmals von den schwedischen Ärzten Torsten Sjörgen und Tage Larsson beschrieben

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

Nachweis des Enzymdefektes in Fibroblasten oder Leukozyten

Hautveränderungen, neurolog. Auffälligkeiten (siehe "Symptome u. Befunde")

MRT: Veränderungen der weißen Hirnsubstanz: Frontal- und Parietallappen, periventrikulär u. Corpus callosum

Routinelabor i.d. Regel unauffällig

Hautbiopsie zeigt unspezifisches Bild der Ichtyose Direktnachweis der Mutation in der DNA: Möglich, aber aufwendig (mehr als 50 Mutationen bekannt). Dauer: 4-6 Wo

 

 

möglich (siehe oben)

 

 
 Symptome und Befunde
 

1.

bei Geburt: Ichthyosis, Erythrodermie

2.

mit zunehmendem Alter: Pigmentierung ohne Erythem, v.a. Nabel, Hals, Flexuren; Gesicht wird typischerweise ausgespart

3.

Hyperkeratosen palmar und plantar

4.

Pruritus

5.

Haare und Nägel normal

atypischer Pigmentierungsverlust der Retina im 1. Lebensjahr ("Glistening white dots" im Fundus); Makuladegeneration, oberflächliche korneale Trübungen, Photophobie

spastische Di- oder Tetraplegie, Scherengang, Krämpfe, mentale Retardierung, Sprachdefizite

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

Geburt: meist schon bestehende Ichtyosis neurolog Symptomatik (Spastik) zunehmend bis in die Pubertät, danach meist keine deutliche Veränderungen mehr

 

vom neurologischen Verlauf abhängig, Lebenserwartung in der Regel mind. 30-40 Jahre, Patienten füher oft an Atemwegsinfektionen verstorben

 

 

 
 Differentialdiagnosen
 

1.

RUD-Syndorm (kongenital: Ichtyose, Krämpfe, Hypogonadismus - eine spastische Parese fehlt in der Regel) und andere Stoffwechselkrankheiten: Refsum-Syndrom, Morbus Gaucher, Ahornsirupkrankheit, Sulfatasemangel etc.

2.

andere Formen der Ichthyose (z.B.: x-linked lamellar Ichthyosis) mit oder ohne sekundären neurologischen Erkrankungen

 

 
 Therapien
 

keine wirksame Therapie vorhanden

lokale Ichthyosis-Therapie (Linola Emulsion), Vitamin-A-Derivate, evtl. Antispastika (Baclofen etc.)

ev. Diät: Restriktions der langkettigen Fettsäuren, Supplementierung von mittelkettigen Fettsäuren

 

 
 Referenzen
 

 

Pfeiffer 1996

Braun-Quentin 1993

 

e-Medicine/ped/topic2111.htm

 

 
 Editorial
 

Tobias Schäfer

23.09.2003

Tobias Schäfer (Editor)

Julian Thaler, 27.10.2003

 

PRELIMINARY

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 Kommentare
 
 
  Wibke Janzarik schrieb am 28.05.2004 um 10:53 Uhr:
 

ist der artikel hier an sinnvollster stelle im inhaltsverz. untergebracht?
gruss,
w.

 
 

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