Stoffwechselerkrankungen

 
Metabolisches Syndrom
 

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Auf einen Blick
 

Autor

Wibke Janzarik
 

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 Einleitung
 

Syndrom X

Wohlstandssyndrom

metabolic syndrome

insulin resistance syndrome

syndrome X

the deadly quartet

obesity dyslipidemia syndrome

E88.9

Gehäuftes Zusammentreffen von stammbetonter Adipositas, Dyslipoproteinämie (TG erhöht, HDL erniedrigt), essentieller Hypertonie, gestörter Glukosetoleranz bzw. Diabetes mellitus II.
Eine Hyperurikämie gehört nicht zu den offiziellen Diagnosekriterien, ist jedoch häufig mit den anderen Symptomen assoziiert und wird je nach Definition ebenfalls zum metabolischen Syndrom gerechnet.

 

Syndrom X nicht verwechseln mit einem Krankheitsbild aus der Kardiologie (Angina Pectoris und pathologisches Belastungs-EKG bei normalem Koronarangiogramm), das ebenfalls als Syndrom X bezeichnet wird.

 
 Epidemiologie
 

 

USA: ca. 22%, mit dem Alter zunehmend. Finnland: 8.8-14.3%, je nach Definition (eingeschlossen in der Studie nur Männer zw. 42 und 60J ohne kardiovask. Erkrankung, Diabetes oder Krebs).

 

60-70 Jahre

 

 

Ein metabolisches Syndrom erhöht die kardiovaskuläre Mortalität um 2.6%, die Gesamtmortalität um 1.9%. Es wird ebenfalls in Zusammenhang gebracht mit Lebererkrankungen wie Steatose, Fibrose oder Zirrhose.

 

 
 Pathologie
 

 

  • Postmenopause
  • hoher BMI
  • Rauchen
  • niedriges Einkommen
  • Kohlenhydrat-reiche Ernährung
  • physische Inaktivität

 

Verschiedene pathogenetische Faktoren spielen eine Rolle:

Fettverteilung:
stärkere Korrelation zwischen Hypertonie und androider (male-type) als gynoider (female-type) Adipositas; es wird insbesondere dem subkutanen Fettpolster eine Bedeutung zugewiesen, wobei die erhöhte Sekretion von TNF-alpha als pathogentischer Faktor für die periphere Insulinresistenz angesehen wird.

Hyperinsulinämie:
Zum einen führt die erhöhte Insulinsekretion zu einer zentralen Sympathikusaktivierung (Blutdruck steigt), zum anderen wird die renale Na-Rückresorption angeregt, was zu einer Volumenexpansion und ebenfalls zu einem Blutdruckanstieg führt. Insulin führt normalerweise zu einer Vasodilatation (über NO), was ebenfalls die Glc-Zufuhr zur Muskulatur reguliert und bei Patienten mit Adipositas und Hypertonie gestört ist. Es gibt noch weitere pathogenetische Überlegungen, die einen Zusammenhang zw. Hyperinsulinismus und Hypertonie vermuten lassen, doch ebenfalls Studien, die keine enge Korrelation zw. diesen Parametern nachweisen konnten.

Chronische Entzündung als kardiovaskulärer Risikofaktor:
Es scheint ein Zusammenhang zu bestehen zwischen erhöhten CRP- bzw. IL-6-Werten, chronischer Entzündung und dem metabolischen Syndrom bzw. seinen einzelnen Komponenten.

Adiponektinmangel:
Es besteht ein Zusammenhang zwischen niedrigen Adiponektinwerten und der Entwicklung einer Insulinresistenz. Adiponektin supprimiert direkt die CRP-Synthese.

Schlafapnoe:
Mangelhafte Sauerstoffsättigung verstärkt über Zytokinausscheidung (z.B. TNF-alpha, IL-6) eine Insulinresistenz.

Androgene:
Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Androgenspiegel und abdominellem Fett. Es ist jedoch noch nicht klar, ob erhöhte Androgenwerte die Fettdeposition und Insulinresistenz mitbedingen oder eher eine Folge davon darstellen.

Genetische Prädisposition:
Es gibt verschiedene Genloci, die mit einzelnen Aspekten des metabolischen Syndroms assoziiert sind. Einige Beispiele sind das Leptingen (Sättigungsregulation) auf Chromosom 7q oder der beta-3-adrenerge Rezeptor, dessen Mutation zu einem early-onset-Typ II Diabetes führt.

 

 

 

 
 Diagnostik und Workup
 

Nach Leitlinien des National Cholesterol Education Program kann ein metabolisches Syndrom diagnostiziert werden bei mindestens 3 der folgenden Punkte:

Diagnose eines metabolischen Syndroms nach WHO bei Vorliegen einer Hyperinsulinämie oder Nüchtern-Blutzucker >/=110 mg/dl (6.1 mmol/l) und zusätzlich mindestens 2 der folgenden Punkte:

  • Adipositas mit einer waist-to-hip ratio >0.9, BMI >=30 kg/m2 oder Hüftumfang >=94 cm
  • Dyslipidämie (TG >=150 mg/dl oder HDL <35 mg/dl
  • Blutdruck >=140/90 mmHg oder antihypertensive medikamentöse Behandlung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

 

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

 

 

 

  • Übergewicht vermeiden oder reduzieren
  • mediterrane Ernährung
  • Körperliche Betätigung

 

 
 Differentialdiagnosen
 

 

 

 
 Therapien
 

Umstellung der Lebensgewohnheiten: Reduzierung von Übergewicht, körperliche Aktivität, gesunde Ernährung (sog. mediterrane Kost mit viel Obst/Gemüse, wenig Fleisch, mehrfach ungesättigte Fettsäuren; wenig Alkohol)

Behandlung der kardiovaskulären Risikofaktoren:

Blutdruck-Zielwert bei metabolischem Syndrom wie bei Typ II Diabetes: unter 130/80 mm Hg.

 
 Referenzen
 

 

Kaplan UpToDate

 

 

 

 
 Editorial
 

Wibke Janzarik

28.05.2004

Tobias Schäfer (Editor)

Matthias Wuttke, 29.06.2004

 

PRELIMINARY

Lizenz für freie Inhalte

 
 Kommentare
 
 
  Matthias Wuttke schrieb am 17.08.2004 um 15:36 Uhr:
 

Der Artikel ist inhaltlich und stilistisch sehr gut, er ist knapp, aber informiert dennoch umfassend. Ich habe einige kleine Tippfehler sowie Rechtschreib- und Kommafehler korrigiert, ansonsten gibt es nichts zu beanstanden.

Viele Grüße,
Matthias

 
 

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