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Sternoklavikulargelenkluxation
 

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Autor

Wibke Janzarik
 

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 Einleitung
 

 

 

S43.2

komplette oder partielle Luxation der medialen Klavikula aus dem Sternoklavikulargelenk

  • Vordere Verrenkung (Luxatio praesternalis): häufigster Verlzungstyp. Das mediale Klavikularende ist nach vorn oder vorn oben disloziert, prominent sichtbar und kann palpiert werden.
  • Posteriore Verrenkung (Luxatio retrosternalis): selten. Das mediale Klavikularende ist nach hinten oben disloziert. Stark schmerzhaft, oft Stauung im Bereich der Halsvenen mit Dyspnoe, Durchblutungsverminderung des ipsilateralen Armes und Schluckschmerzen.
  • Obere Verrenkung (Luxatio suprasternalis): selten

 

 
 Epidemiologie
 

 

sehr seltene Verletzung

 

 

 

 

 

 
 Pathologie
 

direkte oder indirekte (seitliche) Gewalteinwirkung auf Klavikula: Stirz auf Schulter mit Scher-Hebel-Mechanismus

 

 

  • direkte Gewalteinwirkung von vorn auf die Klavikula nach dorsal
  • indirekte Gewalteinwirkung: Sturz auf Schulter führt über Hebelwirkug überwiegend zu ventraler Luxation

Das Sternoklavikulargelenk ist ein Diarthrodialgelenk. Die Gelenkfläche der Klavikula ist dabei weit größer als die des Sternums. Wegen der erheblichen Gelenkinkongruität wird das Gelenk durch Bänder gesichert.

 

nach ALLMANN (1967)

  • Grad I: Kontusion oder Distorsion des Gelenkes ohne wesentliche Dislokation
  • Grad II: Subluxation des Gelenkes durch Teilzerreißung der sternoklavikulären Bänder
  • Grad III: komplette Zerreißung aller Bandstrukturen, deutliche Stufenbildung, radiologisch leere Gelenkpfanne

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

Die Gelenksprengung ist oft schwierig zu diagnostizieren. Diagnose durch:

  1. Anamnese und klinische Untersuchung
  2. Röntgen, CT

Die mediale Klavikula ist gewöhnlich prominent. Inspektorisch besteht ein deutlicher Unterschied zur Gegenseite.

Röntgen:

  • Thorax in 2 Ebenen, oft wenig aussagekräftig
  • Röntgen nach ROCKWOOD: bei liegendem Patienten kaudal gerichtete Aufnahme in 40-45°-Winkel zum Sternum; Lux. praesternalis projiziert sich nach oben, Lux. retrosternalis nach unten

CT bei nicht sicher auszuschließender Luxation, v.a. Differenzierung vordere / hintere Luxation

 

Bei hinterer Luxation unbedingt auf neurovaskulären Status der oberen Extremität achten; in Zweifelsfällen Angiographie

 

 

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

Bewegungsschmerz, Druckschmerz über dem Sternoklavikulargelenk

tastbarer Vorsprung am Sternalrand

tastbare Eindellung am Sternalrand

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

 

  • Verletzung von Trachea, Ösophagus, Ductus thoracicus, Gefäße, Contusio cordis, Myokardverletzungen insbesondere bei Luxatio retrosternalis
  • Mitverletzung des Akromioklavikulargelenkes
  • Reluxation => Operation notwendig

 

 

 

 
 Differentialdiagnosen
 

mediale Klavikulafraktur

aseptische Nekrose der medialen Klavikula (Morbus FRIEDREICH)

Postmenopausenarthritis

Tietze-Syndrom

 

 
 Therapien
 

1.

Reponieren in Lokalanästhesie (gelingt meist gut); bei vorderer Luxation: Reposition durch Zug nach lateral am gestreckten Arm und Druck auf die mediale Klavikula

2.

Rucksackverband für 4-5 Wochen (Zug nach hinten), frühfunktionelle Behandlung

bei Versagen der konservativen Therapie oder funktionelle Beeinträchtigung, retrosternale Luxation

1.

OP nach BUNELL: Fixation von Sternum und Klavikula, heute modifiziert mit PDS-Banding (Band, welches sich nach 3-5 Monaten selbst auflöst), entsprechend des Verlaufes des Lig. sternoclaviculare

2.

Ultima ratio: Resektion und Arthrodese bei sehr alten Patienten

 

 
 Referenzen
 

Müller 2002, S.327

Henne-Bruns 2003, S. 1118 f.

 

 

 

 

 
 Editorial
 

Wibke Janzarik

21.04.2003

 

Tobias Schäfer, 14.05.2003

 

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