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Nabelhernie
 

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Tobias Schäfer
 

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 Einleitung
 

Nabelbruch

umbilical hernia

K42

Vorwölbung von Baucheingeweiden durch die Faszienlücke des Nabels (natürliche Bruchlücke), Bruchpforte: Anulus umbilicalis

 

 

 
 Epidemiologie
 

 

 

bei Geburt oder während des 1. Lebensjahres, auch Erwachsenenalter

 

im Erwachsenenalter bei Frauen

Schwarze > Weiße

 

 
 Pathologie
 

angeboren: Persistenz der physiologische Nabelhernie (diese bildet sich bis zum 2. Lj. in 98% der Fälle spontan zurück, nur geringe Inkarzerationsgefahr in dieser Zeit)

erworben:

  • Beim Erwachsenen: v.a. Frauen (40-50. Lebensjahr), Prädisposition: Gravidität, Adipositas, erhebliche Gewichtsabnahme, körperliche Belastung, rezidivierende Aszites (Leberzirrhose, portale Hypertension => Alkoholanamnese?)
  • Beim Neugeborenen: Neuentwicklung einer Nabelhernie vor Ausbildung einer festen Nabelnarbe: Frühgeburtlichkeit, pulmonale Infekte, Passagestörungen des Darmes, starke Bauchpresse (vermehrtes Schreien, Husten)

angeboren:

erworben: siehe oben

 

In der normalen Embryogenese kommt es zu einem Austreten des Darms aus der Bauchhöhle, Rückkehr, Drehung und schließlich Fixierung an die hintere Bauchwand. Bei Fehlern während dieser Prozesses und einem unvollständigen Verschluß oder Schwäche des umbilikalen Ringes bleibt ein kleiner Darmteil im umbilikalen Coelum und bildet einen kleinen Sack, der durch die Basis der Nabelschnur protrahiert und der (Bruchsack) Omentum oder Dünndarm enthalten kann.

Bruchpforte bildet der Anulus umbilicalis (= zirkuläre Faserzüge der Bauchwandaponeurose)

 

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

winziger bis kopfgroßer tastbarer Bruchsack (kann je nach Größe Omentum majus bis hin zu Dünn- oder Dickdarm enthalten) im Bereich des Bauchnabels, Schwellung und Rötung des Nabels; i.d.R. weich, von normaler Haut umgeben

Größenzunahme bei erhöhtem intraabdominellen Druck (Weinen, Husten, Defäkation usw.); bei Entspannung Rückbildung

selten Assoziation mit Rektusdiastase

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

 

selten

  • Inkarzeration gefürchtet (v.a. Darmwandbruch, Richter-Hernie) mit Projektion der Schmerzen in die Leiste, Abdomen oder Oberschenkelinnenseite
  • Ileussymptomatik

Letalität < 1%; Rezidivrate 2-10%

 

 

 
 Differentialdiagnosen
 

1.

Paraumbilikalhernie: Faszienlücke außerhalb des Nabelringes

2.

Neugeborene: Omphalozele = Nabelschnurbruch (kongenitale Hemmunsmissbildung, extraperitoneale Lage der Eingeweide)

3.

Neugeborene: Gastroschisis = Lücke der Bauchwand neben dem Nabel mit Prolaps von Darmteilen

 

 
 Therapien
 

Indikation im 1. Lebensjahr nur bei relativ großen Bruchsäcken (> 2 cm Durchmesser), Größenzunahme (v.a. nach 1.-2. Lebensjahr) oder Komplikationen (Inkarzeration, Strangulation, Perforation); bei Erwachsenen (oder Persistenz bis zum 3.-4. Lebensjahr) stets gegeben, da keine spontane Heilung, bei Einklemmung Notfall-OP; Reposition wg. Verwachsungen i.d.R. nicht möglich

1.

OP nach SPITZY: infraumbilikale Inzision, Ablösen des Bruchsacks vom Hautnabel, Reposition des Bruchinhaltes, Abtragung des Bruchsacks => Verschluß der Bruchpforte durch quere Naht

2.

Bei größeren Hernien: Longitudinale oder transversale Fasziendopplung nach DICK-MAYO => größere Bauchwandfestigkeit, anschließend Fixierung des Hautnabels an der Faszie. Ist ein spannungsfreier Verschluß nicht möglich, Einnähen eines Polypropylen-Netzes in Sublay-Technik.

3.

bei extrem adipösen Patienten: Omphalektomie und Fettreduktion

Wundinfektion, Wundhämatome

 

 
 Referenzen
 

Müller 2002, S. 269-270

Pedbase

 

 

 
 Editorial
 

Tobias Schäfer

21.11.2002

 

 

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