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Yersinia pestis
 

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Auf einen Blick
 

Autor

Sabine Petersdorf
 

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 Einleitung
 

 

 

 

Enterobacteriaceae

 

Zur Gattung Yersinia gehören 11 Arten, heute wird Y. enterocolitica am häufigsten isoliert

 

 
 Bakteriologie / Virologie
 

kurze, oft bipolar anfärbbare Stäbchen

DNA

gram-negativ

syn. Fraktion 1, wird erst bei 37°C ausgebildet, besteht aus einem einzigen Protein und ist immunogen

  • V-Antigen: antiphagozytär
  • W-Antigen: Endotoxin
  • Yersiniabactin: Eisentransport- und häminbindendes System

fakultativ anaerob

fermentativ

positiv

negativ

  •  Plasminogen-Aktivator-Protein (Pla): generalisierte Ausbreitung und Fibrinolyse
  • Yops: Antiphagozytose

nein

nein, unbegeißelt

Lange Persisenz in getrocknetem Sputum oder Ektoparasitenfäkalien

 

mehrere Pandemien, die große Teile der Bevölkerung auslöschten

  • 542-592: Byzantinisches Reich( sog. Julianische Pest, unklarer Erreger)
  • 1347-1349: Europa und Naher Osten (25 Millionen Tote)
  • 1655 London (Beschreibung siehe Tagebuch von Samuel Pepys)
  • 1855: China, Asien, Europa, Afrika, Australien, Amerika

Entdeckung des Pestbakteriums 1894 durch Alexandre Yersin


 
 Infektionswege und Epidemiologie
 

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Abnahme, seit den 1960er wieder leichte Zuhnahme der Pestfälle. Weltweit relativ konstante Inzidenz von 2500 Neuerkrankungen pro Jahr und ca. 200 Todesfällen. (WHO 2002). Yersina pestis kommt endemisch bei wildlebenden Nagetieren in Asien, Afrika, Nord-/Südamerika vor.

Zoonose: Übertragung von erkrankten Tieren auf den Menschen mit Flöhen als Vektoren (Infektion durch Biss des orientalischen Rattenflohs Xenopsylla cheopis), aber auch eine Übertragung durch direkten Kontakt oder aerogen bei Lungenpest sind möglich. Menschliche Infektionen treten nur sporadisch auf.

wildlebende Nagetiere (v.a. Ratten)

Bewohner von Endemiegebieten, Soldaten, Jäger, Geologen, Archäologen, Abenteur-Touristen

Übertragung durch Flohbiß oder Eindringen der Bakterien über Hautverletzung bei direktem Kontakt. Im menschlichen Körper wandern sie in die regionären Lymphknoten und vermehren sich dort. Die Lymphknoten erscheinen nach 2-5 Tagen geschwollen und bläulich verfärbt (Bubonen). Unbehandelt kommt es meist zum Einbruch in die Blutbahn mit Sepsis und Aussaat der Erreger in andere Organe. Es kann zu intravasaler Verbrauchskoagulopathie, Hämorrhagien und septischem Schock kommen. Gelangen die Y. in den kleinen Kreislauf, kommt es zur sekundären Lungenpest. Diese Erkrankten können andere durch direkte aerogene Infektion mit der primären Lungenpest infizieren, die unbehandelt fast 100%ig letal endet.

nach Erkrankung besteht eine weitgehende, aber keine absolute Immunität. Es sind daran sowohl Antikörper als auch T-Lyphozyten beteiligt.

 

 
 Krankheiten
 

Die Lymphknoten erscheinen nach 2-5 Tagen geschwollen und bläulich verfärbt (Bubonen). Außerdem kommt es zu hohem Fieber, Schüttelfrost, Benommenheit und schwerem Krankheitsgefühl.

Sepsis und hämatogene Aussaat, sekundäre Lungenpest mit blutigem, bakterienreichem und hochinfektiösen Sputum

 

 
 Diagnostik
 

  • Anzucht aus Bubonenpunktat, Blut oder Sputum (Temperaturoptimum 30°C, mind. 48 h inkubieren) in Speziallaboren der Sicherheitsstufe 3
  • Anfärbung nach Wayson oder mit Methylenblau: bipolare Struktur (Sicherheitsnadel)
  • Biochemische Identifizierung mit Hilfe der "Bunten Reihe"
  • Immunfloureszenz

 

 

 
 Therapie
 

  • symptomatische Therapie
  • Antibiotika (Streptomycin, Tetracyclin, Chloramphenicol)
  • Cave: Bubonen-Inzisionen sind kontraindiziert

 

  • Allgemeine Maßnahmen: Rattenbekämpfung
  • Quarantäne ( die Pest gehört mit der Cholera und dem Virus-bedingten hämorrhagischem Fieber zu den drei Quarantäne-Krankheiten der WHO)
  • Absonderung im Krankenhaus bei Lungenpest ist im Infektionsschutzgesetz festgelegt

  •  zwei Totimpfstoffe (Haffkin - bzw. Kuttler-Vakzine) aus formalinisierten Bakterien
  • Lebendimpfstoff enthält Kapselantigene F1, Antigene V und W, aber notwendige Lagerung bei -20°C macht Einsatz in Endemiegebieten kaum praktikabel

Der Impfschutz ist nicht sicher, er verhindert nicht die pneumonische Form

Verdacht, Erkrankung und Tod sind namentlich zu melden, ebenso der Nachweis von Yersinia pestis

 

 
 Referenzen
 

Hahn 2004, S. 263-271

Kayser 1998

 

 

Robert-Koch-Instituthttp://www.rki.de/INFEKT/BIOTERROR/PEST.HTM

 

 
 Editorial
 

Sabine Petersdorf

02.01.05

Sabine Petersdorf (Editor)

Niels Lemmermann, 06.01.2005

 

PRELIMINARY

Lizenz für freie Inhalte

 
 Kommentare
 
 
  Niels Lemmermann schrieb am 06.01.2005 um 10:12 Uhr:
 

ausführlich und gut

 
 

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