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Meckel-Divertikel
 

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Autor

Wibke Janzarik
 

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 Einleitung
 

 

Meckel diverticulum

Q43.0

Kongenitale gastrointestinale Anomalie: Rest des fetalen Ductus omphaloentericus

Relikte des Ductus omphaloentericus:

  • persistierender Ductus omphaloentericus (DD: persistierender Urachus)
  • Dottergangszyste (= Roser-Zyste)
  • Nabelzyste
  • Nabelpolyp
  • Meckeldivertikel (mit oder ohne Filum terminale = bindegewebiger Strang zum Nabel)

 

 
 Epidemiologie
 

 

ca. 2% der Bevölkerung

symptomatisch:

  • unter 2J: 50%
  • 2-8J: 35%
  • über 8 Jahre: 15%

 

 

 

 

 
 Pathologie
 

Rückbildungstörung des Ductus omphaloentericus (Verbindung zum Dottersack) an der antimesenterialen Seite des Dünndarms

 

 

 

ca. 50 cm (in 92% zw. 20 und 100cm) oral der Bauhinschen Klappe

kann heterotope Magenschleimhaut, in selteneren Fällen auch Pankreasgewebe enthalten

Erstbeschreibung 1809 durch Johann Meckel, Anatom in Halle (1781-1833)

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

 

 

Sonographie (selten positiv)

 

Szintigraphie ("Meckel-Scan"): Aufnahme von Pertechnetium durch ektope Magenschleimhaut (wer blutet, hat in 50-80% heterotopes Magenschleimhautgewebe; wer nicht blutet, in ca. 10%).
! falsch positiv bei:

Angiographie (positiv bei Blutung ins Darmlumen ab 0.5 ml/min)

Kolon-Kontrasteinlauf (selten positiv)

Laparoskopie

 

 

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

Ein Meckel-Divertikel wird erst bei Komplikationen symptomatisch (siehe dort). Bleibt ein Meckel-Divertikel im Kindesalter asymptomatisch, so kommt es im Erwachsenenalter nur sehr selten zu einer Symptomatik.

An ein Meckeldivertikel denken bei

  • ätiologisch unklarem analen Blutabgang
  • schmerzlosen Blutungen oder Teerstühlen
  • Schmerzen im rechten Unterbauch

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

Ein Meckel-Divertikel ist umso häufiger symptomatisch, je jünger das Kind (selten im Erwachsenenalter).

  • GI-Blutung (Ulkusblutung von heterotoper Magenschleimhaut, meist am Übergang zum Dünndarm, Blutung meist selbstlimitierend, jedoch häufig Transfusionsbedarf
  • Invagination (ursächlich bei 4-8% aller Invaginationen)
  • Volvulus
  • Ileus, v.a. bei Filum terminale (ursächlich bei 4% aller kindlichen Ileus)
  • ]
  • Perforation mit konsekutiver Peritonitis
  • Entzündung (eine Meckel-Divertikulitis ist klinisch von einer Appendizitis nicht zu unterscheiden)

 

Bei Operationen im gastrointestinalen Bereich wird routinemäßig eine Meckel-Suche durchgeführt und ein Meckel-Divertikel ggf. reseziert.

 

 
 Differentialdiagnosen
 

 

 
 Therapien
 

Resektion

  • absolute OP-Indikation: symptomatisches Meckel-Divertikel (Blutung, Schmerzen, Entzündung)
  • relative OP-Indikation: Zufallsbefund

  • Laparotomie
  • Laparoskopie

 

 
 Referenzen
 

 

http://www2.uni-jena.de/kindchir/vorlesungen04/meckel/meckel-0041.html

 

 
 Editorial
 

Wibke Janzarik

09.02.2005

Julia Zimmer (Editor)

Matthias Wuttke, 23.06.2005

 

PRELIMINARY

Lizenz für freie Inhalte

 
 Kommentare
 
 
  Matthias Wuttke schrieb am 23.06.2005 um 13:48 Uhr:
 

Sehr schöner Artikel!

 
 

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