Pathologie |
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Ätiologie |
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Dem Symptom Nachtschweiß können ganz unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen, die sich grob einteilen lassen in maligne Erkrankungen, Infektion, Medikamente, endokrinologische Ursachen, neurologische Erkrankungen, Menopause und idiopathische Hyperhidrose.
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Maligne Erkrankungen:
Nachtschweiß stellt ein frühes fakultatives Symptom vieler maligner Tumore dar. Es sollte daher bei Patienten mit Nachtschweiß immer auch an ein Malignom als Ursache in Betracht gezogen werden.
- Lymphom:
von den Malignomen am häufigsten mit Nachtschweiß assoziiert.- Hodgkin-Lymphom: etwa 25% der Patienten mit M. Hodgkin weisen niedriges Fieber und Nachtschweiß auf. Nachtschweiß gehört (mit Fieber und unfreiwilligem Gewichtsverlust von mind. 10% des Körpergewichtes) zu der "B-Symptomatik" der Cotswolds staging-Klassifikation des M. Hodgkin.
- Non-Hodgkin-Lymphom: ebenfalls Nachtschweiß als mögliches Frühsymptom
- Solide Tumoren:
Für die meisten Tumoren gibt es Berichte über Patienten mit Nachtschweiß. Häufig bei Prostata-Ca, Nierenzell-Ca, Keimzelltumoren. Bei fortgeschrittenem medullären Schilddrüsen-Ca evtl. Flushing aufgrund von Calcitonin-Sekretion. Bei einem Insulinom evtl. Nachtschweiß aufgrund nächtlicher Hypoglykämie.
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Infektionen:
Chronische und schmerzlose Infektionen sind häufige Ursachen von Nachtschweiß. Meist sind andere klinische Symptome vorhanden, selten ist Nachtschweiß alleiniges Initialsymptom.
- Tuberkulose:
Die häufigste Erkrankung, die mit Nachtschweiß assoziiert wird.
In einer Studie wiesen etwa die Hälfte aller Tuberkulose-Patienten das Symptom Nachtschweiß auf (54% bei extrapulmonaler Tbc, 46% bei pulmonaler Tbc), wobei jedoch die Symptome Husten (73%), Müdigkeit(60%) und Fieber(52%) noch häufiger waren.
In einer anderen Studie (Patienten mit aktiver pulmonaler oder pleuraler Tbc) gaben 62% der Patienten Nachtschweiß an, wobei nur Husten, Expektoration und Gewichtsverlust häufigere Symptome waren.
Nachtschweiß ist zwar ein sensitives, aber nicht spezifisches Symptom der Tbc. Husten und Auswurf zeigen jeweils einen höheren positiv prädiktiven Wert.
- Bakterielle Infektionen:
Subakute bakterielle Infektionen können zu Nachtschweiß führen. Am häufigsten i.R. von Endokarditis, Osteomyelitis und pyogenen Abszessen. Meist ist dann auch Fieber vorhanden und der Entzündungsherd lokalisierbar.
- HIV-Infektion:
häufig Nachtschweiß bei symptomatischer HIV-Infektion (ca. 70%), in knapp 10% auch bei akuter HIV-Exposition mit Serokonversion, wobei Fieber Lymphadenopathie und Gelenkschmerzen häufigere Symptome darstellen.
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Medikamente:
häufige Ursache für verstärktes Schwitzen/ Nachtschweiß/ Flush.
- Antidepressiva:
Bei allen Klassen von Antidepressiva (Trizyklische AD, SSRI, aber auch neuere Medikamente wie Venlafaxin) gibt es Berichte über ein generalisiert vermehrtes Schwitzen, wobei die Patienten dies evtl. v.a. nachts bemerken (NW in ca. 10-20%) und wegen Nachtschweiß den Arzt konsultieren.
- andere Psychopharmaka:
z.B. Clozapin oder Fluvoxamin.
- Fiebersenkende Medikamente (z.B. Paracetamol, ASS):
jedes antipyretische Medikament kann Schwitzen hervorrufen.
- Cholinerge Medikamente (z.B. Pilocarpin):
Schwitzen durch direkte Stimulation der peripheren muskarinergen ACh-Rezeptoren der Schweißdrüsen. Ebenfalls starkes Schwitzen bei Vergiftung mit Cholinesterasehemmern (z.B. Organophosphate).
- Blutzucker-senkende Medikamente:
Schweißausbruch als häufigstes Symptom bei Hypoglykämie. Meist sind zusätzlich andere Symptome vorhanden, jedoch sollte Nachtschweiß bei Diabetikern, die mit Insulin oder Sulfonylharnstoffderivaten behandelt werden, an die Möglichkeit einer medikamentös-induzierten nächtlichen Hypoglykämie denken lassen.
- GnRH-Agonisten:
Bei chronischer Behandlung von Männern (z.B. bei Prostata-Ca) oder Frauen (z.B. bei Endometriose) mit GnRH-Agonisten, wird ein Hypogonadismus induziert, was häufig mit Hitzewallungen einhergeht.
- weitere Medikamente, die zu Flush führen können:
- Niacin (bei höheren Dosen)
- Tamoxifen (antiöstrogene Wirkung, NW in ca. 64%)
- Sildenafil (ca. 10%)
- direkte Vasodilatatoren (Hydralazin, Nitroglyzerin)
- Bromocriptin (gelegentlich)
- Auch Alkoholeinnahme kann bei bestimmten Personen zu einem Flush führen, wobei der Zusammenhang den Betroffenen meist klar ist.
- Weitere Medikamente, die mit Schwitzen einhergehen können:
Als seltenere NW bei Behandlung mit - Triptanen
- Betablockern
- Ca-Antagonisten
- Cyclosporin
- Omeprazol
- Sympathomimetika
- Theophyllin
- Tramadol
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Endokrine Störungen: Schwitzen und Flushing ist ein zentrales Symptom verschwiedener endokriner Erkrankungen:
- Phäochromozytom:
klassische Trias: anfallsartige Kopfschmerzen (58%), Schwitzen/ Flushing (37%/ 18%) und Palpitationen (48%) mit intermittierendem Hypertonus (82%).
- Karzinoid-Symptom:
Flushing als Leitsymptom (84%). Andere klassische Symptome sind Durchfall (70%) und Bronchospasmus. Anm.: Bei intestinalem Karzinoid Flushing erst bei Lebermetastasen.
- Hyperthyreose:
Typische Symptome sind vermehrtes Schwitzen (50 - 90%) und Hitzeintoleranz (40 - 90%). Schwitzen meist persistierend und nicht anfallsartig. Meist stehen andere Symptome im Vordergrund.
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Neurologische Erkrankungen:
seltenere Ursachen für Nachtschweiß.
- Autonome Dysreflexie:
bei Patienten mit Schädigung des zervikalen oder thorakalen Rückenmarks (oberhalb T8). Ausgelöst meist durch Dehnung der Harnblase, aber auch durch Dehnung des Intestinaltraktes oder Schmerzreiz: Schwitzen an der Stirn oder generalisiert, einhergehend mit Kopfschmerzen, Gänsehaut, kutaner Vasodilatation, erhöhtem Muskeltonus, Blutdruckanstieg und Uebelkeit.
- Syringomyelie (posttraumatisch oder idiopathisch):
kann zu generalisiertem oder segmentalen Anstieg der Schweißproduktion führen, evtl. lageabhängig.
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Evtl. unilateral vermehrtes Schwitzen (bei zentraler Schädigung einer Hemisphäre, z.B. Schlaganfall) oder segmentale Hyperhidrose (bei pra-/ spinaler Schädigung).
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Menopause:
In einer retrospektiven Studie gaben postmenopausale Frauen in 35% Nachtschweiß während der Menopause an, 74% Hitzewallungen. In einer grossen US-Studie gaben 24% Nachtschweiß an, 28% Hitzewallungen.
Bevor Schwitzen oder Flushing der Menopause zugeschrieben wird, sollte jedoch auf atypische Symptome/ Lokalisation geachtet werden.
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Idiopathische Hyperhidrosis: gutartiger Anstieg der ekkrinen Schweißproduktion. Inzidenz übermäßigen Schwitzens ca.1% (übermäßig heisst: über den Bedarf zur Abkühlung des Körpers hinaus).
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Seltene Ursachen:
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Risikofaktoren |
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Vererbung |
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Pathogenese |
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Makroskopie |
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Mikroskopie |
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