Augenheilkunde  >  Bindehaut (Konjunktiva)

 
Trachom
 

Suche - Erweiterte Suche

 

Artikelnavigation 

Einleitung
Epidemiologie
Pathologie
Diagnostik & Workup
Symptome & Befund
Verlauf & Prognose
Differentialdiagnosen
Therapien
Referenzen
Editorial
Kommentare
Auf einen Blick
 

Autor

Myrielle Hitz
 

Login

Benutzername

Passwort

 

Impressum

Impressum
Copyright
Bildrechte
Kontakt
 
 
 
 

 Einleitung
 

Ägyptische Körnerkrankheit

Trachoma

A71.9

Chronische Keratokonjunktivits verursacht durch Chlamydia trachomatis (Serotypen A-C)

 

 

 
 Epidemiologie
 

Deutschland: 1998: 2 und 1999: 3 Personen durch Meldung erfasst.

Weltweit etwa 400 Mio Menschen, davon 6 Mio erblindet

Erstinfektion meist im Kindesalter

 

Infektionswahrscheinlichkeit bei Frauen 2-3 mal höher als bei Männern

Verbreitet in allen tropischen und subtropischen Regionen mit mangelhafter Hygiene, bsonders Indien, Afrika, südliche Mittelmeerländer

  • Fliegen und Insekten
  • Von Auge zu Auge durch die Hände

7 Tage

Häufigste Ursache der Erblindung

 

 
 Pathologie
 

Chlamydia trachomatis, insbesondere Serotypen A, B, Ba und C

Chlamydia trachomatis (A-C): gramnegative, unbewegliche Bakterien ohne Peptidoglykanschicht in der Zellwand, die obligat intrazellulär leben

Mangelhafte Hygiene

 

 

 

 

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

Direkter Erregernachweis im Blut

Untersuchung der Konjunktiva unter dem Tarsus der Oberlider durch Ektropionieren

 

 

 

 

Es besteht keine gesetzliche Meldepflicht

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

Zunächst zeigt sich eine unspezifische seröse Konjunktivitis mit Lichtscheu, Tränenfluß und Druckgefühl im Auge, dann entwickeln sich subtarsal und epibulbär konjunktivale Follikel, die sich vergrößern, verhärten, aufplatzen und massenhaft Chlamydien-haltiges Sekret in den Bindehautsack entleeren. Einsenkungen am Limbus werden Herbert-Dellen genannt und sind pathognomonisch für das Trachom.

 

 
 Verlauf und Prognose
 

Klassifikation durch die WHO:

  • TF: mehr als 5 Follikel auf dem oberen Tarsus (follicules)
  • TI: starke Entzündung mit Schwellung und Verdeckung der tarsalen Gefäße (inflammation)
  • TS: Tarsale Narbenbildung mit linienförmigen bandförmigen Strängen (strands) oder flächiger Fibrose der tarsalen Bindehaut des Oberlides
  • TT: Trachomatöse Trichiasis
  • CO: Hornhauttrübung (corneal opacity)

Nach dem Aufplatzen der Follikel kommt es zur Vernarbung, in der Folge zu einem Entropium cicatriceum. Durch das Schleifen der Wimpern auf der Hornhautoberfläche entsteht eine chronische Erosio der Hornhaut.

  • Superinfektionen der Erosio der Hornhaut
  • Vernarbung der Hornhautoberfläche
  • Ausbildung eines weißen oder gefäßhaltigen Pannus mit Erblindung

Unbehandelt führt das Trachom zur Erblindung, bei rechtzeitiger Behandlung keine Folgeschäden

Das Trachom kann nur durch hygienische Maßnahmen vermieden werden.

SAFE-Strategie im "Global Programme for the Elimination of Trachoma" der WHO:

  • S - Surgery, d. h. die Oberlidchirurgie bei Trichiasis und Entropium,
  • A - Antibiotika, d. h. lokale oder systemische Antibiotikatherapie,
  • F - Facial cleanliness, d. h. Waschen des Gesichtes zur Säuberung von Sekret (Eindämmung der Schmierinfektion und Eindämmung der Übertragung durch Fliegen),
  • E - Enviromental Improvement im Sinne einer generellen Verbesserung der Haus- und Dorfhygiene, z. B. durch Latrinenbau, Wasserversorgung und Abfallbeseitigung.

 
 Differentialdiagnosen
 

 

 

 
 Therapien
 

  • Im follikulären Stadium: Tetrazyklin-Salbe oder Erythromycin-Salbe 4xtgl über 6 Wochen, evtl. auch mit systemischer Tetrazyklin- oder Erythromycin-Behandlung
  • Im Narbenstadium: Entropium-Operation des Oberlides
  • Die Hornhautvernarbung ist keiner Therapie zugänglich

 

 
 Referenzen
 

Grehn 1998

 

 

http://www.rki.de/INFEKT/EPIBULL/2001/12_01.PDF

 

 
 Editorial
 

Myrielle Hitz

07.09.2004

Helmar Weiss (Editor)

Andreas Stefan Welker, 29.09.2004

Matthias Wuttke, 04.10.2004

 

PRELIMINARY

Lizenz für freie Inhalte

 
 Kommentare
 
 
 
 
 
   Anzeige