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Shigella dysenteria
 

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Sabine Petersdorf
 

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 Einleitung
 

 

 

 

Enterobacteriaceae

 

Die Gattung Shigella besteht aus vier Species: S. dysenteria (10 Serovare), S. flexneri (6 Serovare), S. boydii (15 Serovare) und S. sonnei; die Einteilung in Serovare erfolgt mit Hilfe der O-Antigene, ein H(Geißel)-Antigen fehlt, da Shigellen nicht begeißelt sind.

 

 
 Bakteriologie / Virologie
 

plumpe Stäbchen mit abgerundeten Enden

DNA

gram-negativ

keine

 

fakultativ anaerob

lactose-negativ

 

 

  • Shigatoxin (syn. Veratoxin): spaltet 23S rRNA und hemmt somit Proteinbiosynthese eukaryontischer Zellen. Es bedingt Schäden im Kolonepithel, Dünndarmdiarrhoe und das (seltene) hämolytische urämische Syndrom (HUS)
  • Invasine: Plasmidkodiert (inv-Gen aus 180-240 kb), genauer molekularer Mechanismus unbekannt

keine

nein

In kühlem, feuchtem und trockenem Milieu für Wochen überlebensfähig.
Säureempfindlich bei längerer Einwirkzeit.

 

Shigellen wurden 1898 von K.Shiga und 1900 von W. Kruse und S. Flexner entdeckt.

 

 
 Infektionswege und Epidemiologie
 

weltweites Vorkommen, in entwickelten Ländern nur sporadisch, in unterentwickelten Ländern endemisch, z.T. auch epidemisch

direkt oder indirekt über kontaminierte Lebensmittel
Merke: "4F": Finger, Futter, Fliegen, Faeces

nur Mensch

 

Nach oraler Aufnahme gelangen die Shigellen in das terminale Ileum und Kolon, wo sie durch retrograde Endozytose (also von der Subserosaseite) aufgenommen werden und dringen mit Hilfe der Invasine (genauer molekularer Mechanismus unbekannt) in die Epithelzellen ein, die Infektion der Nachbarzellen erfolgt durch lateralen Transfer. Das Shigatoxin (S. dysenteriae, Typ 1) bedingt Schäden im Kolonepithel, Dünndarmdiarrhoe und das (seltene) hämolytische urämische Syndrom (HUS)

IgA-Antikörper der Darmschleimhaut, jedoch keine dauerhafte Immunität

 

 
 Krankheiten
 

Dünndarmdiarrhoe

Nach einer Inkubationszeit von 2-5 Tagen kommt es zur Dünndarmdiarrhoe mit erst wässrigen, später auch schleimigen, blutigen oder eitrigen Durchfällen, Fieber, kolikartigen Bauchschmerzen und Tenesmen

Komplikationen

massive Darmblutungen, Darmperforation mit Peritonitis

meist nur Diarrhoe

 

 
 Diagnostik
 

Anzucht aus Stuhl oder Rektalabstrich (Transport in gepuffertem Medium (Säureempfindlichkeit), umgehende Verarbeitung) mit Hilfe von Selektivnährmedien, Identifikation durch die Bunte Reihe, Serovarbestimmung durch Objektträger-Agglutination mit spezifischen Antiseren

 

 

 
 Therapie
 

Aminopenicilline, 4-Chinolone, Cephalosporine; evtl. zusätzlich Wasser- und Elektrolytsubstitution

Shigellen entwickeln recht schnell multiple Antibiotika-Resistenzen. Multiresistente Stämme sind vorhanden, deshalb sollte die Therapie nach Antibiogramm erfolgen. Gegen Ofloxacin und Ciprofloxacin sind bisher nur vereinzelt Resistenzen beobachtet worden.

Expositionsprophylaxe
Im Krankenhaus: Unterbringung Infizierter im Einzelzimmer, Schutzkittel für betreuendes Personal

in Entwicklung

Direkter und indirekter Nachweis sind bei Verdacht auf akute Infektion namentlich meldepflichtig.

 

 
 Referenzen
 

Kayser 1998, S 285-287

Hahn 2001, S. 276-279

 

 

http://www.rki.de/INFEKT/INFEKT.HTM

 

 
 Editorial
 

Sabine Petersdorf

26.10.2003

Silke Grauling-Halama (Editor)

Niels Halama, 01.11.2003

 

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