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Chronische Schlaflosigkeit (Rudiment)
 

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Tobias Schäfer
 

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 Therapien
 

1.

Stimulus-Kontrolle: Reassoziation von Bett und Schlaf (Bootzin et. al.)

  • Gehen Sie nur ins Bett, wenn Sie müde sind.
  • Nutzen Sie das Schlafzimmer nur für Schlaf und Sex (kein Lesen oder Fernsehen im Bett).
  • Gehen Sie in ein anderes Zimmer, wenn Sie für 15-20 min nicht einschlafen können. Lesen Sie oder führen Sie andere, ruhige Aktivitäten durch. Gehen Sie erst zu Bett, wenn Sie müde sind. Wiederholen Sie diesen Zyklus falls notwendig.
  • Lassen Sie sich immer zur selben Zeit wecken, unabhängig von der Schlafdauer.
  • Vermeiden Sie Schlaf am Tag (keinen Mittagsschlaf).

2.

Schlafrestriktion: Erhöhung der Schlafzeit durch vorübergehenden Schlafentzug (Spielman et. al.)

  • Bettzeit auf Schlafzeit reduzieren (Minimum 5 Stunden)
  • Bettzeit pro Woche um 15 Minuten steigern, sofern Schlafeffizienz = Schlafzeit / Bettzeit >= 90%

3.

Entspannungstherapien: Abbau des hyperarousal-Zustandes (Hauri et. al.)

  • physikalische Komponente: progressive Muskelrelaxation, Biofeedback
  • mentale Komponente: Meditation, Hypnose

4.

Schlaferziehung und kognitive Therapie (Hauri et. al.):

  • falsche Vorstellungen korrigieren (z.B. keine Mindestdauer von 8 Stunden Schlaf notwendig usw.)
  • Schlafhygiene: korrekter Koffeingebrauch, kein Lärm (Haustiere, schnarchende Partner, Uhren), Schlafzimmer-Temperatur, adäquate Bewegung usw.

Kombination o.g. Therapien (durch Psychologen in 6 Sitzungen) führt bei ca. 50% der Patienten zu deutlicher Befundverbesserung

Hypnotika nach Art der Störung auswählen:

  • Einschlafstörung => schneller Wirkungseintritt, kurze Wirkdauer anstreben
  • Durchschlafstörung => längere Wirkdauer anstreben
  • zeitlich limitierte Anwendung, da Toleranz- und Abhängigkeitsgefahr, Verschreiben der kleinsten Packungsgröße
  • rechtzeitige Einnahme (ca. 30 min) vor dem Zubettgehen
  • kein Einschlafen bis zur 2. Nachthälfte => kein Schlafmittel mehr nehmen

1.

Benzodiazepine
Schlafmittel der 1. Wahl, sedierend, anxiolytisch, antikonvulsiv, muskelrelaxierend

2.

Bezodiazepinrezeptor-Agonisten
zunehmende Bedeutung, geringere Beeinflussung der Schlafstadien

3.

Melatoninrezeptor-Agonisten (Ramelteon)

4.

Barbiturate
heute keine Bedeutung mehr, Enzyminduktion in der Leber, Abhängigkeitspotential, Toleranz

5.

Chloralhydrat
geringe paradaoxe Reaktionen, rekrtale Gabe möglich, GIT-Reizungen, geringe bis mmäßige therapeutische Bedeutung

6.

Antihistaminika (Histaminreptor-1-Antagonisten
Diphenhydramin, Doxylamin
rezeptfrei, jedoch wenig Daten zur Effektivität

7.

Bromharnstoffderivate: Carbromal, Bromisoval
keine therapeutische Bedeutung

8.

Chinazolone: Methaqualon
unterliegt BTMVV, keine therapeutische Bedeutung

9.

Thiamazole: Clomethiazol
bei akutem Alkoholentzug Mittel der Wahl, keine Anwendung als Schlafmittel, da Abhängigkeit/Gewöhnung

kognitive Verhaltenstherapien und Pharmaka innerhalb 6 Monate gleichwertig, danach fehlen Daten. Kombination empfehlenswert. Bei sekundären Insomnien Ursachenbehandlung!

 

 

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