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Wunden
 

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Auf einen Blick
 

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Tobias Schäfer
 

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 Einleitung
 

 

 

 

vertikale Kontinuitätstrennung der Haut

Mikrobielle Einteilung:

  • aseptische Wunde (z.B. Operationswunde)
  • kontaminiert (keine Entzündungszeichen)
  • infiziert (Entzündungszeichen)

 

 
 Epidemiologie
 

 

 

 

 

 

 

 

 
 Pathologie
 

Schnittwunden, Stichwunden, Schürfwunden, Riß- und Quetschwunden, Bißwunden, Explosionswunden mit Einsprengung; gewollt durch Piercing

für schlechte Wundheilung:
Diabetes, Durchblutungsstörungen, Polyneuropathie, Tumoren, Eiweißmangel, Faktor XIII-Mangel

 

 

 

 

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

Anamnese, klinisches Bild; bei schlecht heilenden Wunden Suche nach Dispositionsfaktoren

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

 

 

 
 Verlauf und Prognose
 

Wundheilung: phasenhaft ablaufender, biologisch komplexer Vorgang mit regulierter Interaktion von Zellen, Mediatoren, extrazelluläre Matrix

  1. Entzündliche Phase: Wundreinigung, Keimabtötung (Mediatoren, Chemotaxis von Leukozyten, später Makrophagen)
  2. Proliferative Phase: Granulationsgewebebildung, Wundkontraktion (Mediatoren, Angioblasten, Fibroblasten, Myofibroblasten)
  3. Reparative Phase: Bindegewebsbildung, Epithelisierung, Narbenbildung

 

Infektionen:
Staphylokokken, Streptokokken, gramnegative Keime, Mischinfektionen; selten Clostridium tetani

Fremdkörpereinsprengung

Übergang in Ulcus
bei Wundheilungsstörung in Folge vorgeschädigter Haut und Risikofaktoren

 

 

 

 
 Differentialdiagnosen
 

siehe auch Informationen zu Ulzera allgemein, DD beim Ulcus cruris und Therapie des Ulcus curis venosum

 

 
 Therapien
 

1.

Pflaster, antimikrobielle Externa; bei größeren Wunden operative Primärversorgung bzw. konservative Behandlung mit synthetischen Wundverbänden

Allgemeine Prinzipien des Wundverbandes:

  • mindestens wöchentliche Kontrolle, Änderung des Managements, falls nach 3-6 Wochen keine Veränderung auftritt
  • Verbände sollten die Ränder um 1-2 cm überschreiten
  • Notieren von Zeit und Datum des Verbandwechsels
  • Verminderung der Mazeration der Wunde durch Vaseline und/oder Zinkoxid und/oder Adhäsionsverband an Wundrändern
  • Trocknen der umgebenden Haut, Feuchthalten des Ulkusbettes
  • Kontrolle des Exsudates ohne Austrocknung des Ulkus
  • Verhindern einer Abszessbildung durch lockeres Ausfüllen der Höhlen mit Verbandsmaterial, nicht stopfen

Verbände in Abhängigkeit von der Exsudatmenge:

  1. minimales bis leichtes Exsudat:
    • Hydrocolloide (z.B. Comfeel)
    • Polyurethan-Verband (z.B. Tegaderm)
    • Saline Gauze Dressing
  2. Moderates bis deutliches Exsudat
    • Alginat-Verbände (Sorbsan)
    • ggf. Stoma- oder Auffangbehälter
    • ggf. hypertoner Salzverband

Verbände in Abhängigkeit von der Wundfarbe:

  1. Rot (Granulation) oder rosa (Epithelialisation)
    • Wunde sauber und leicht feucht halten
    • mit transparentem Film abdecken (z.B. Tegaderm)
    • ggf. topische antimikrobielle Wirkstoffe (z.B. Bacitracin)
  2. Gelb (weich, cremig)
    • Debridement nicht-vitalen Gewebes und Absoption des Exsudates
    • Absorptionsverband (z.B. Sorbsan) 2-3x tgl. wechseln
    • Wundspülung bei Verbandswechsel
    • Hydrocolloid-Verband, Wechsel alle 7 Tage
  3. Schwarze Wunde (hart, dehydriert, nekrotisch)
    • Wunddebridement, siehe oben

2.

Wundhöhlen:

  • Alginat-Fasern (bei exzessivem Exsudat)
  • Hydrocolloid-Verband-Pasten
  • Polyurethan-Schaum-Füllungen
  • Verbandsmaterial nur zu 50% in Höhle geben (z.B. Dermasorb Spiral oder Cutinova cavity)
  • Iodimprägnierte Mullbinde kann Gewebedestruktion verursachen

3.

nekrotische Wunden: Debridement (enzymatisch, mechanisch)

4.

infizierte Wunden: antimikrobielle Behandlung bzw. Antibiotika

  • antiseptische Wundbehandlunh
  • Saline Gauze Dressing (Wet-to-Dry)
  • nicht länger als 5 Tage
  • amorpher Hydrogelverband: Duoderm-Gel, Intrasite
  • Polurethan-Schaum-Verband: Allevyn, Lyofoam
  • Alignat-Verband (bei Exsudat): Kaltostat, Sorbsan
  • immer: Candida am Wundrand mit Zinkoxid:Nystatin-Mischung 1:1 behandeln

5.

Für Transport und Schutz der Wunde:

  • Wundsäuberung und -spülung, ggf. temporäre Naht
  • Vaselin-Gauze oder 4x4-Gaze (feucht)
  • trockene Gauze darauf geben
  • mit Kerlix oder Kling-Verband umwickeln
  • mit Gipsschiene oder Fiberglas schienen

Wundschutz:

  • nichtadhärente Verbände, z.B. Telfa
  • Schaumverband
  • Transparenter Filmverband

6.

eingesprengte Fremdkörper: Entfernung

Notwendigkeit der Tetanusprophylaxe / Auffrischimpfung prüfen

1.

Hypertoner Salzverband (Mesalt)

  • indiziert zur Absorption von Exsudat (Wundreinigung)
  • tgl. Verbandswechsel
  • kann zur Gewebeschädigung führen, daher baldmöglichst Wechsel zu Hydrogel-Verbänden

2.

Iodoform-Gaze (imprägniert)

  • indiziert bei tunnelierten, infizierten Wunden
  • tgl. Verbandswechsel
  • kann zur Gewebeschädigung führen (nicht mehr als 5 Tage), dann Wechsel zu weniger toxischen Verbänden
  • 3.

    Vaseline-Gaze (Petrolatum-imprägniert)

    • indiziert zum Wundschutz und zur Wundhydration
    • Wechsel alle 2-4 Tage

    klassischer Verband

    • Charakteristika: absorbierend, nichtokklusiv, nichtadhäsiv, hält Feuchtigkeit zurück
    • Indikationen: wenig bis moderat exsudative Wunden, Wundne mit Fisteln, Tunneln, Höhlen, Druckulzera Typ 2-4, mechanisches Debridement (Wet-to-Dry-Verband)
    • 2x tgl. Verbandswechsel
    • Beispiel Wet-to-Moist: 1. Schicht nasse 4x4, 2. Schicht Vaseline-Gaze, 3. Schicht trockene 4x4, Kerlix
    • Beispiel Wet-to-Dry (Debridement): 1. Schicht nasse 4x4, trocknen lassen, mit Debris abnehmen
    • Vorteil: einfach, preiswert
    • Nachteil: intensive Wundpflege notwendig, Mazerationen möglich, Adhärenz an gesundem Granulationsgewebe, Zerstörung gesunder Zellen, Fibrinbelagbildung möglich, Notwendigkeit von Pflaster oder Film
    • Alternative: Hydrokolloide

    Dehydierende Verbände wie Hydragan, Alginat, Duoderm, Xerogel, Debrisan, Sorbsan, Kaltostat

    • Charakteristika: absorbierend, nichtokklusiv, nichtadhäsiv, hält Feuchtigkeit zurück
    • Indikationen: moderat bis stark exsudative Wunden, underminierte Wunden, Druckulzera Typ 2-3 (ev. auch 4), autolytisches Debridement
    • Verbandswechsel tgl. bis alle 3 Tage, Wundspülung bei jedem Verbandswechsel
    • Vorteile: weniger pflegeaufwendig, okklusiv möglich, sehr gut absorbierend; früher vor Hydrokolloidverbänden immer verwendet

    Telfa, Xeroform

    • Indikationen: Wundbettschutz bei minimaler Wundstörung Skin graft
    • Charakteristika: minimal absorbierend, nichtadhärent
    • ggf. zur Abdeckung einer Antibiose, Verbandswechsel 1-2x tgl.
    • Vorteile: Verringerung des Wundtraumas, trockene, heilende Wunde
    • Nachteile: minimale Absorption, häufiger Verbandswechsel notwendig, Tape oder Transparenterfilm zur Befestigung notwendig

    Comfeel, Tegasorb

    • Characteristika: absorbierend, okklusiv oder semipermeabel, adhäsiv, hält Feuchtigkeit zurück
    • Indikationen: wenig bis moderat exsudierende Wunden, autolytisches Debridement, Druckulzera Typ 1-3, Debridement trockener Nekrosen
    • relative KI: Wundinfektion (va.a. Anaerobier), exponierende Sehne oder Knochen, Diabetes mellitus (kann nekrotisches Fussulkus verschlimmern)
    • Verbandswechsel alle 3.5 Tagen
    • Vorteile: weniger pflegeintensiv, abhärent auf nassen und trockenen Oberflächen, wasserresistent, exzellente mikrobielle Barriere
    • Nachteile: teuer, Mazeration der Wundränder, fauliger Wundgeruch möglich, Wundbeurteilung eingeschrängt, sekundäre Hypergranulation kann Wundheilung verzögern

    Tegaderm

    • okklusiver, semipermeabler Verband (O^^2^^-Austausch möglich, Exsudatretention, feuchte Umgebung), adhäseiv
    • Indikationen: nicht-exsudative Wunden, autolytisches Debridement, Typ 1-3 Ulzera, Sicherung anderer Wundverbände, Schutz gefährdeter Hautbezirke
    • Kontraindikationen: Wundhöhlen, Tunnellungen (absolut), infizierte Wunden (besonders durch Anaerobier), exzessives Exsudat (relativ)
    • Verbandwechsel alle 3-7 Tage, tgl. Inspektion (transparent), Mazerationsprophylaxe
    • Vorteile: weniger pflegeinteniv, wasserresistent, gute Wundkontrolle möglich, Prophylaxe sekundärer Infektionen
    • Nachteile: teuer, Mazerationen, Hautschädigungen, keine Absorption, schwieriges Aufbringen

    Semi-occlusiver Verband, Wundfüller

    • Charakterisitika: asorptiv, adhäsiv oder nicht-adhäsiv, semipermeabel, hält Feuchtigkeit zurück
    • Indikationen: wenig bis mässig exsudative Wunden, Reduktion hypergranulierenden Gewebes, Kombination mit Hydrogel, Druckulzera Typ 2-4, peritrachealer Wundverband
    • Kontraindikationen: getunnelte Wunden
    • Verbandswechsel alle 7 Tage
    • Vorteile: minimale Mazeration
    • Nachteile: teuer, keine Daten

    semiokklusiver Verband, Scherisorb, Duoderm Gel

    • Charakteristika: absorbierend, adhäsiv oder nicht-adhäsiv, hält Feuchtigkeit zurück
    • Indikationen: wenig bis mässig exsudative Wunden, autolytisches Debridement, trockene Nekrosen, infízierte Wunden, Füllstoff für tiefe Wunden, Träger für topische Medikamente, Ulzera Typ 2-3
    • Verbandswechsel alle 2-7 Tage
    • Vorteile: Auffüllung von Höhlen,, Kühlend, Analgesie
    • Nachteile: mässiger Pflegeaufwand, Mazerationen, Fixierung notwendig, Gefahr der sekundären Hypergranulation

    Hals3-5 Tage
    Kopf6-9 Tage
    Leiste5-7 Tage
    mediane Laparotomie10-12 Tage
    Rippenbogenrandschnitt8 Tage
    Thorakotomie12 Tage
    Extremitäten12 Tage
    gelenknah14 Tage
    Hand8-12 Tage

     

     
     Referenzen
     

    Rassner 2003, S. 98ff.

     

     

    http://medi-smart.com/wound3.htm

    http://nsweb.nursingspectrum.com/ce/CE81.pdf

     

     
     Editorial
     

    Tobias Schäfer

    05.11.2002

     

     

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