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Tobias Schäfer
 

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 Therapien
 

1.

Pflaster, antimikrobielle Externa; bei größeren Wunden operative Primärversorgung bzw. konservative Behandlung mit synthetischen Wundverbänden

Allgemeine Prinzipien des Wundverbandes:

  • mindestens wöchentliche Kontrolle, Änderung des Managements, falls nach 3-6 Wochen keine Veränderung auftritt
  • Verbände sollten die Ränder um 1-2 cm überschreiten
  • Notieren von Zeit und Datum des Verbandwechsels
  • Verminderung der Mazeration der Wunde durch Vaseline und/oder Zinkoxid und/oder Adhäsionsverband an Wundrändern
  • Trocknen der umgebenden Haut, Feuchthalten des Ulkusbettes
  • Kontrolle des Exsudates ohne Austrocknung des Ulkus
  • Verhindern einer Abszessbildung durch lockeres Ausfüllen der Höhlen mit Verbandsmaterial, nicht stopfen

Verbände in Abhängigkeit von der Exsudatmenge:

  1. minimales bis leichtes Exsudat:
    • Hydrocolloide (z.B. Comfeel)
    • Polyurethan-Verband (z.B. Tegaderm)
    • Saline Gauze Dressing
  2. Moderates bis deutliches Exsudat
    • Alginat-Verbände (Sorbsan)
    • ggf. Stoma- oder Auffangbehälter
    • ggf. hypertoner Salzverband

Verbände in Abhängigkeit von der Wundfarbe:

  1. Rot (Granulation) oder rosa (Epithelialisation)
    • Wunde sauber und leicht feucht halten
    • mit transparentem Film abdecken (z.B. Tegaderm)
    • ggf. topische antimikrobielle Wirkstoffe (z.B. Bacitracin)
  2. Gelb (weich, cremig)
    • Debridement nicht-vitalen Gewebes und Absoption des Exsudates
    • Absorptionsverband (z.B. Sorbsan) 2-3x tgl. wechseln
    • Wundspülung bei Verbandswechsel
    • Hydrocolloid-Verband, Wechsel alle 7 Tage
  3. Schwarze Wunde (hart, dehydriert, nekrotisch)
    • Wunddebridement, siehe oben

2.

Wundhöhlen:

  • Alginat-Fasern (bei exzessivem Exsudat)
  • Hydrocolloid-Verband-Pasten
  • Polyurethan-Schaum-Füllungen
  • Verbandsmaterial nur zu 50% in Höhle geben (z.B. Dermasorb Spiral oder Cutinova cavity)
  • Iodimprägnierte Mullbinde kann Gewebedestruktion verursachen

3.

nekrotische Wunden: Debridement (enzymatisch, mechanisch)

4.

infizierte Wunden: antimikrobielle Behandlung bzw. Antibiotika

  • antiseptische Wundbehandlunh
  • Saline Gauze Dressing (Wet-to-Dry)
  • nicht länger als 5 Tage
  • amorpher Hydrogelverband: Duoderm-Gel, Intrasite
  • Polurethan-Schaum-Verband: Allevyn, Lyofoam
  • Alignat-Verband (bei Exsudat): Kaltostat, Sorbsan
  • immer: Candida am Wundrand mit Zinkoxid:Nystatin-Mischung 1:1 behandeln

5.

Für Transport und Schutz der Wunde:

  • Wundsäuberung und -spülung, ggf. temporäre Naht
  • Vaselin-Gauze oder 4x4-Gaze (feucht)
  • trockene Gauze darauf geben
  • mit Kerlix oder Kling-Verband umwickeln
  • mit Gipsschiene oder Fiberglas schienen

Wundschutz:

  • nichtadhärente Verbände, z.B. Telfa
  • Schaumverband
  • Transparenter Filmverband

6.

eingesprengte Fremdkörper: Entfernung

Notwendigkeit der Tetanusprophylaxe / Auffrischimpfung prüfen

1.

Hypertoner Salzverband (Mesalt)

  • indiziert zur Absorption von Exsudat (Wundreinigung)
  • tgl. Verbandswechsel
  • kann zur Gewebeschädigung führen, daher baldmöglichst Wechsel zu Hydrogel-Verbänden

2.

Iodoform-Gaze (imprägniert)

  • indiziert bei tunnelierten, infizierten Wunden
  • tgl. Verbandswechsel
  • kann zur Gewebeschädigung führen (nicht mehr als 5 Tage), dann Wechsel zu weniger toxischen Verbänden
  • 3.

    Vaseline-Gaze (Petrolatum-imprägniert)

    • indiziert zum Wundschutz und zur Wundhydration
    • Wechsel alle 2-4 Tage

    klassischer Verband

    • Charakteristika: absorbierend, nichtokklusiv, nichtadhäsiv, hält Feuchtigkeit zurück
    • Indikationen: wenig bis moderat exsudative Wunden, Wundne mit Fisteln, Tunneln, Höhlen, Druckulzera Typ 2-4, mechanisches Debridement (Wet-to-Dry-Verband)
    • 2x tgl. Verbandswechsel
    • Beispiel Wet-to-Moist: 1. Schicht nasse 4x4, 2. Schicht Vaseline-Gaze, 3. Schicht trockene 4x4, Kerlix
    • Beispiel Wet-to-Dry (Debridement): 1. Schicht nasse 4x4, trocknen lassen, mit Debris abnehmen
    • Vorteil: einfach, preiswert
    • Nachteil: intensive Wundpflege notwendig, Mazerationen möglich, Adhärenz an gesundem Granulationsgewebe, Zerstörung gesunder Zellen, Fibrinbelagbildung möglich, Notwendigkeit von Pflaster oder Film
    • Alternative: Hydrokolloide

    Dehydierende Verbände wie Hydragan, Alginat, Duoderm, Xerogel, Debrisan, Sorbsan, Kaltostat

    • Charakteristika: absorbierend, nichtokklusiv, nichtadhäsiv, hält Feuchtigkeit zurück
    • Indikationen: moderat bis stark exsudative Wunden, underminierte Wunden, Druckulzera Typ 2-3 (ev. auch 4), autolytisches Debridement
    • Verbandswechsel tgl. bis alle 3 Tage, Wundspülung bei jedem Verbandswechsel
    • Vorteile: weniger pflegeaufwendig, okklusiv möglich, sehr gut absorbierend; früher vor Hydrokolloidverbänden immer verwendet

    Telfa, Xeroform

    • Indikationen: Wundbettschutz bei minimaler Wundstörung Skin graft
    • Charakteristika: minimal absorbierend, nichtadhärent
    • ggf. zur Abdeckung einer Antibiose, Verbandswechsel 1-2x tgl.
    • Vorteile: Verringerung des Wundtraumas, trockene, heilende Wunde
    • Nachteile: minimale Absorption, häufiger Verbandswechsel notwendig, Tape oder Transparenterfilm zur Befestigung notwendig

    Comfeel, Tegasorb

    • Characteristika: absorbierend, okklusiv oder semipermeabel, adhäsiv, hält Feuchtigkeit zurück
    • Indikationen: wenig bis moderat exsudierende Wunden, autolytisches Debridement, Druckulzera Typ 1-3, Debridement trockener Nekrosen
    • relative KI: Wundinfektion (va.a. Anaerobier), exponierende Sehne oder Knochen, Diabetes mellitus (kann nekrotisches Fussulkus verschlimmern)
    • Verbandswechsel alle 3.5 Tagen
    • Vorteile: weniger pflegeintensiv, abhärent auf nassen und trockenen Oberflächen, wasserresistent, exzellente mikrobielle Barriere
    • Nachteile: teuer, Mazeration der Wundränder, fauliger Wundgeruch möglich, Wundbeurteilung eingeschrängt, sekundäre Hypergranulation kann Wundheilung verzögern

    Tegaderm

    • okklusiver, semipermeabler Verband (O^^2^^-Austausch möglich, Exsudatretention, feuchte Umgebung), adhäseiv
    • Indikationen: nicht-exsudative Wunden, autolytisches Debridement, Typ 1-3 Ulzera, Sicherung anderer Wundverbände, Schutz gefährdeter Hautbezirke
    • Kontraindikationen: Wundhöhlen, Tunnellungen (absolut), infizierte Wunden (besonders durch Anaerobier), exzessives Exsudat (relativ)
    • Verbandwechsel alle 3-7 Tage, tgl. Inspektion (transparent), Mazerationsprophylaxe
    • Vorteile: weniger pflegeinteniv, wasserresistent, gute Wundkontrolle möglich, Prophylaxe sekundärer Infektionen
    • Nachteile: teuer, Mazerationen, Hautschädigungen, keine Absorption, schwieriges Aufbringen

    Semi-occlusiver Verband, Wundfüller

    • Charakterisitika: asorptiv, adhäsiv oder nicht-adhäsiv, semipermeabel, hält Feuchtigkeit zurück
    • Indikationen: wenig bis mässig exsudative Wunden, Reduktion hypergranulierenden Gewebes, Kombination mit Hydrogel, Druckulzera Typ 2-4, peritrachealer Wundverband
    • Kontraindikationen: getunnelte Wunden
    • Verbandswechsel alle 7 Tage
    • Vorteile: minimale Mazeration
    • Nachteile: teuer, keine Daten

    semiokklusiver Verband, Scherisorb, Duoderm Gel

    • Charakteristika: absorbierend, adhäsiv oder nicht-adhäsiv, hält Feuchtigkeit zurück
    • Indikationen: wenig bis mässig exsudative Wunden, autolytisches Debridement, trockene Nekrosen, infízierte Wunden, Füllstoff für tiefe Wunden, Träger für topische Medikamente, Ulzera Typ 2-3
    • Verbandswechsel alle 2-7 Tage
    • Vorteile: Auffüllung von Höhlen,, Kühlend, Analgesie
    • Nachteile: mässiger Pflegeaufwand, Mazerationen, Fixierung notwendig, Gefahr der sekundären Hypergranulation

    Hals3-5 Tage
    Kopf6-9 Tage
    Leiste5-7 Tage
    mediane Laparotomie10-12 Tage
    Rippenbogenrandschnitt8 Tage
    Thorakotomie12 Tage
    Extremitäten12 Tage
    gelenknah14 Tage
    Hand8-12 Tage

     

     

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