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Prolymphozyten-Leukämie (PLL)
 

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Tobias Schäfer
 

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 Einleitung
 

 

 

C91.3

niedrig malignes leukämisch verlaufendes Lymphom; aggressive Form der CLL. In 80% B-zellulär, in 20% T-zellulär.

 

 

 
 Epidemiologie
 

2-3 Fälle/100.000 und Jahr in Deutschland (10% der CLL-Fälle)

 

 

meist > 70 Jahre

M : F = 2 : 1

 

 

 
 Pathologie
 

 

 

Aberrationen bei mehr als 75%

  • 60% 14q+, t(11;14)(q13;q32) oder inv(14)
  • Trisomie 12, Deletion 6q-, t(6;12)(q15;p13)

 

 

 

 

B-PLL: Expression von CD19, CD20, CD2. Negativ für CD5, CD11c, CD23, CD103. Starke Expression von Oberflächen-Immunglobulinen (IgM, z.T. IgD)

T-PLL: Expression von CD2, CD5, CD7. Negativ für CD1, TdT. 75% CD4, 25% CD8.

Kiel-Klassifikation (1974, 1988): B-/T-Zell-Prolymphozyten-Leukämie
REAL/WHO-Klassifikation (1994, 1997): B-/T-Zell-Prolymphozyten-Leukämie

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

 

Splenomegalie, Lymphknotenstatus, Blutungen, Infektionen, Haut (Infiltrate?)

Röntgen-Thorax, Sonographie Abdomen

Lymphozytose mit unterschiedlichen lymphozytären Reifungsstadien, Prolymphozytenanteil > 55% (unreif erscheinende Zellen mit prominenten Nukleolen), Anämie, Thrombozytopenie

Knochenmark: Infiltration > 30% durch unreife Lymphozyten, zunehmende Verdrängung der normalen Hämatopoese

FACS: Oberflächenmarker CD5 negativ (DD zur CLL)

 

 

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

nur geringe Lymphadenopathie

75-95% Splenomegalie

70% Anämie

70% Thrombopenie

65% Lymphozytose, häufig > 100.000 / μl

Blutungsneigung

Müdigkeit, Leistungsminderung, Gewichtsverlust

T-PLL: leukämische Hautinfiltrate

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

 

Leukostase bei Leukozytose > 200.000 / μl => Leukozytenreduktion

mittleres Überleben bei B-PLL bis zu 3 Jahren, bei T-PLL 6-8 Monate

 

 

 
 Differentialdiagnosen
 

Splenomegalie bei CLL, Haarzell-Leukämie, Immunozytom, Mantelzell-Lymphom

Akute Leukämien

 

 
 Therapien
 

1.

aggressiveres Vorgehen als bei der CLL; Alkylantien plus/minus Steroide führen zu Remissionsraten < 20%. In der Primärtherapie daher Fludarabin, 2-Chlordeoxyadenosin (2-CDA), Pentostatin oder nach CHOP.

2.

gute Wirksamkeit von Campath-1H (gg. CD52) bei T-PLL

3.

Gefahr des Tumorlysesyndroms mit Hydierung, Alkalisierung und Allopurinol reduzieren

4.

bei Patienten < 60 Jahren Hochdosis und allogene Transplantationen

 

 
 Referenzen
 

 

 

 

 

 

 
 Editorial
 

Tobias Schäfer

21.07.2004

Helmar Weiss (Editor)

Stefan Schönland, 11.08.2004

 

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 Kommentare
 
 
  Stefan Schönland schrieb am 17.08.2004 um 16:09 Uhr:
 

gute Zusammenfassung.
Wichtig ist die schlechtere prognose im Vgl zur CLL. PLL verläuft meist rasch progredient mit schnell ansteigenden leukos.
Ausführliche restaging Untersuchung wären CT Abdomen und Thorax.
DD über FACS und Morphologie
Aggressive experimentelle Therapien wären autologe und allogene TPL

 
 

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