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Osteomyelosklerose (OMS)
 

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Autor

Wibke Janzarik
 

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 Einleitung
 

Osteomyelofibrose (OMF)

Myelosklerose mit myeloischer Metaplasie

chronische idiopathische Myelofibrose (CIMF)

chronische granulozytisch megakaryozytäre Myelose (CGMM)

 

D75.8

Myeloproliferative Erkrankung unklarer Ätiologie. Die OMS ist gekennzeichnet durch einen chronischen Verlauf, eine extramedulläre Blutbildung und eine primäre Knochenmarkfibrose.

Die Ostomyelosklerose gehört mit der CML, der Polyzythämia vera und der Essenziellen Thrombozythämie zu den Myeloproliferativen Syndromen, die monoklonale Erkrankungen der myeloischen Stammzellen mit autonomer Proliferation einer oder mehrerer hämatopoetischer Zellreihen darstellen.

 

 
 Epidemiologie
 

1 : 100 000/ Jahr

 

mittleres Erkrankungsalter 60 - 65 Jahre

7. Dekade

 

 

 

 
 Pathologie
 

 

 

 

 

in 1/3 variable zytogenetische Anomalien, z.B. del(13q), del(20q) ofrt partielle +1(q) bzw. komplette Trisomie +8 oder +9

Hochgradige Markfibrose mit Verödung des blutbildenden Knochenmarks, extramedulläre Blutbildung in Milz und Leber mit Ausschwemmung von Vorstufen der Blutzellen ins Blut.

 

 

 
 Diagnostik und Workup
 

klin. Trias:

  • Hochgradige Markfibrose mit Verödung des blutbildenden Knochenmarks
  • extramedulläre Blutbildung in Milz und Leber mit Ausschwemmung von Vorstufen der Blutzellen ins Blut
  • Splenomegalie

  • Alkalische Leukozytenphosphatase erhöht (! bei CML erniedrigt)
  • fehlender Nachweis von Philadelphia-Chromosom und bcr-Rearrangement
  • bei Sternalpunktion sog. "Trockenes Mark" (Punctio sicca)

Splenomegalie

 

Blutbild:

  • Frühform: Leukozytose, Thrombozytose, Erythrozyten meist normal
  • Spätform: Panzytopenie, leukoerythroblastisches Blutbild mit Auftauchen roter und weißer Vorstufen im Blut als Folge extramedullärer Blutbildung, Poikilozytose mit "Tränentropfenform" der Erythrozyten (Dakryozyten)

 

 

 

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

Schleichender Beginn

1.

Splenomegalie,

2.

fakultativ leichte Lebervergrößerung

  • Gewichtsabnahme
  • Leistungsminderung
  • evtl.Fieber

 

 
 Verlauf und Prognose
 

  • präfibrotische/ zelluläre Phase:
    schleichender Beginn; variable hyperplastische Hämatopoese bei initial minimaler Knochenmarkfibrose; erste klinische Zeichen evtl. Splenomegalie oder Anämie
  • Progressive Fibrosephase:
    Vermehrung von Retikulin- und Kollagenfasern im KM; abnorme Herdbildung von Megakaryozyten; bei zunehmender Fibrose intrasinusoidale Inseln von Erythroblasten und Magakaryozten und extrasinusoidale Granuloytopoese; Ablagerung von mindermineralisiertem Osteoid
  • terminale Verödungsphase:
    Verdrängung des KM und narbige Verödung; zunehmend extramedulläre Blutbildung in Leber und Milz, was zu einer (Hepato-)Splenomegalie und einem leukoerythroblastischen Blutbild führt; im Verlauf Leukopenie und Thrombopenie

Verlauf abhängig von der trilineären Zytopenie und ihren Folgen (Anämie, Infekt, Gerinnungsstörung). In 5-30% Übergang in eine AML.

thrombozytopenisch bedingte Blutungen, Infektionen

Besser als bei der CML.
Mittlere Überlebenszeit 3-5 Jahre.

 

 

 
 Differentialdiagnosen
 

1.

Sek. Myelofibrosen bei anderen Myeloproliferativen Syndromen

2.

Sek. Markfibrose bei Karzinomen mit Knochenmarkmetastasen

3.

Haarzellenleukämie

4.

Myelodysplastisches Syndrom

 

 
 Therapien
 

1.

bei klin. relevanter Anämie: Erythrozytensubstitution

2.

bei Thrombosegefährdung durch Thrombozytose: Anagrelid

3.

Splenektomie nur bei mechan. Verdrängungserscheinungen und klin. Hypersplenismus

Cave! Milzbestrahlung kann zu schweren Panzytopenien fuehren

Eine kausale Therapie ist nicht bekannt. Alpha-Interferon kann in der frühen hyperproliferativen Phase zur Senkung der Thrombozyten/Leukozyten versucht werden.

 

 
 Referenzen
 

Herold 2002, S. 84-85

Riede 2004

 

 

 
 Editorial
 

Wibke Janzarik

13.11.2002

 

 

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