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Hypophosphatämie
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Symptome und Befunde | ||
abhängig vom Schweregrad und Dauer der Hypophosphatämie, oft niedriger als 1,0 mg/dl (0,32 mmol/l). |
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Mineralstoffwechsel |
1. |
Inhibition der distalen tubulären Reabsorption von Calcium und Magnesium => dramatische Hyperkalziurie (Mechanismus unklar) |
2. |
Knochen: Hypophosphatämie führt zur vermehrten Knochenresorption; das freigesetzte Kalzium trägt zur Hypercalciurie bei. Ursächlich whs. Induktion der Calcitriol-Synthese (1,25-Dihydroxyvitamin D) durch Phosphatdepletion. Bei länger andauernder Störung Gefahr der Ricketbildung (=Knochenerweichung) und Auftreten von Osteomalazie |
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ZNS |
metabolische Enzephalopathie aufgrund von Gewebeischämie; typische Symptome: gesteigerte Irritabilität, Parästhesien, Verwirrung, Krämpfe, Koma |
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Kardiopulmonal |
Kontraktilität des Myokards bei ATP-Depletion eingeschränkt, ebenso Atemversagen aufgrund Diaphragma-Schwäche; Gefahr des Herzversagens ab 1,0 mg/dl (0,32 mmol/l). |
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Muskulatur |
1. |
proximale Myopathie des Skelettmuskels |
2. |
akute Hypophosphatämie bei präexistierender Phosphatdepletion: Gefahr der Rhabdomyolyse. Häufige CK-Erhöhungen, ausgedehnte Rhabdomyolyse nur bei Alkoholikern und Hyperalimentation ohne Phosphatersatz beschrieben. CAVE: Maskierung der Hypophosphatämie als auslösender Faktor aufgrund vermehrter Phosphatfreisetzung aus zerstörten Muskelzellen; auch Protektion vor anderen Hypophosphatämie-Symptomen |
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3. |
Glatte Muskulatur: Dysphagie, Ileus |
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Hämatologie |
1. |
Erythrozyten: Reduktion des intrazellulären ATP-Spiegels führt zur erhöhten Rigidität der Erythrozyten und damit zu einer Prädisposition zur Hämolyse (bei Phosphat kleiner als 0,5 mg/dl = 0,16 mmol/l). Selten. |
2. |
Leukozyten: Reduktion der Phagozytose und Chemotaxis der Granulozyten. Sehr selten. |
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3. |
Thrombozyten: Störungen der Thrombus-Retraktion und Thrombozytopenie möglich |
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