Stoffwechselerkrankungen  >  Fettstoffwechsel  >  Störungen des Sterolstoffwechsels

 
Smith-Lemli-Opitz-Syndrom
 

Suche - Erweiterte Suche

 

Artikelnavigation 

Einleitung
Epidemiologie
Pathologie
Diagnostik & Workup
Symptome & Befund
Verlauf & Prognose
Differentialdiagnosen
Therapien
Referenzen
Editorial
Kommentare
Auf einen Blick
 

Autor

Tobias Schäfer
 

Login

Benutzername

Passwort

 

Impressum

Impressum
Copyright
Bildrechte
Kontakt
 
 
 
 

 Einleitung
 

 

 

 

erbliche Störung im Cholesterinstoffwechsel mit Gesichtsdysmorphismus, neurologischen Störungen und multiplen kongenitalen Manifestationen

 

 

 
 Epidemiologie
 

1:20.000-40.000

 

Manifestationsalter: Neugeborene

 

M = F

v.a. Kaukasier aus Nordeuropa

 

 
 Pathologie
 

 

 

autosomal-rezessiv

11q13.2-13.5

Gen: 7-Dehydrocholesterol-Δ^7^-Reduktase (DHCR7) = 3β-Hydroxysterol-Δ^7^-Reduktase = letzter Schritt der Cholesterolbiosynthese => Akkumulation von 7-DHC, Depletion von Cholesterol

6 hĂ€ufige Mutationen im DHCR7 sind fĂŒr 2/3 aller Patienten verantwortlich, klassische Manifestation mit ResidualaktivitĂ€t des Enzyms

 

 

4 Patienten 1964 durch Smith et al. (Am. J. Med. Genetics 50:344), Lokalisation in der Cholesterolbiosynthese 1994 (Tint et al., N. Eng. J. Med 330:107)

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

 

 

CT/MRT: Hypoplasie des Frontallappens, Kleinhirns, Hirnstamms mit dilatierten Ventrikeln, irregulÀre Gyri

  • Akkumulation von 7-Dehydrocholesterol (7-DHC) und 8-Dehydrocholesterol (8-DHC), normales bis vermindertes Cholesterin
  • Mangel an fettlöslichen Vitaminen
  • sekundĂ€rer Steroidhormonmangel

 

 

 

PrĂ€nataler Ultraschall: erhöhte Nackenfaltendicke in der 13.-14. SSW, 7-DHC und 8-DHC in AmnionflĂŒssigkeit (ab 13. Woche)

 

 
 Symptome und Befunde
 

1.

Mikrozephalie

2.

breiter, hoher Vorderkopf, prominente metopische Sutur

3.

bilaterale Ptosis

4.

bilateraler Epikanthus

5.

abnormale Form und Position der Ohrmuschel

6.

kurze Nase, breite NasenbrĂŒcke, antevertierte Nares

7.

zeltförmiger Mund (breite maxillĂ€re alveolare WĂŒlste, Mikrognathie)

1.

Polydaktylie oder Oligodaktylie von HĂ€nden und FĂŒssen, kurze Daumen, hypoplastische Thenareminenz

2.

Y-Syndaktylie der 2. und 3. Zehe ("Gabel-Zehe", nahezu obligat), Klumpfuß

1.

intrauterine Wachstumsverzögerung, niedriges Geburtsgewicht, Entwicklungsstörung

2.

Mikrozephalie, globale Entwicklungsverzögerung, Retardierung; Mittellinienfehlbildung bis zur Holoprosenzephalie

3.

in Kindheit muskulÀre Hypotonie, spÀter Hypertonie; gelegentlich KrÀmpfe

1.

Reizbarkeit mit schrillem Schreien in der Neugeborenenperiode

2.

spĂ€ter HyperaktivitĂ€t, hĂ€ufige temper tantrums, AggressivitĂ€t, GewaltausbrĂŒche, Eigentumszerstörung, SelbstverstĂŒmmelung

3.

Schlafstörungen:

  • Einschlafschwierigkeiten
  • fragmentierter Schlaf
  • verminderte Schlafdauer

4.

sensorische HypersensitivitĂ€t, taktile Verteidigung (oral, HĂ€nde, FĂŒĂŸe) zu bestimmen auditiven und visuellen Stimuli

1.

bei Jungen: Hypospadien, Maldescensus testis, Mikropenis, hypoplastisches oder bifides Skrotum, Mikrourethra, ambivalentes Genitale

2.

  • ureteropelvine Obstruktionen
  • Hydronephrose
  • Nierenzysten
  • Doppelniere, Hypoplasie, Agenesie
  • Reflux

1.

Katarakt

2.

Demyelinisierung des N. opticus

3.

Opsoklonus

4.

Strabismus

1.

Herz: Endokardkissendefekte, Fallot-Tetralogie, VSD

2.

GIT: ErnÀhrungsschwierigkeiten, Fettmalabsorption, Mangel an fettlöslichen Vitaminen, GallensÀuremangel, cholestatische Lebererkankung, Pylorusstenose, gastroösophagealer Reflux

PhotosensitivitÀt mit deutlicher Reaktion auf Sonnenlicht

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

 

 

Abort, Todgeburt bis normale Lebenserwartung

 

 

 
 Differentialdiagnosen
 

 

 

 
 Therapien
 

multidisziplinÀrer Ansatz

1.

Cholesterol 50-100 mg/kg (in natĂŒrlicher Form, z.B. Eier usw., oder als NahrungsergĂ€nzung), bei SĂ€uglingen auch mehr, Ziel: normales Serumcholesterin

2.

Überwachung von Wachstumsparametern, VerhaltensauffĂ€lligkeiten, Plasmacholesterin, 7-DHC; Cholesterinsupplementierung hat keinen Einfluss auf globale Entwicklungsdefizite, fĂŒhrt jedoch zu Wachstumsbeschleunigung und verbesserter Verhaltens- und Schlafsituation

3.

ggf. ErnÀhrungssonde, im Notfall gefrorenes Plasma als Cholesterinquelle

Simvastatin 0,5 - 1 mg/kg in 2 Dosen bei leicht betroffenen Patienten evtl. hilfreich

 

 
 Referenzen
 

Pedbase

Zschocke 2004

 

http://www.familyvillage.wisc.edu/lib_smith-lemli-opitz.htm

 
 Editorial
 

Tobias Schäfer

30.10.2002

 

 

TRACK3

Lizenz für freie Inhalte

 
 Kommentare
 
 
 
   Anzeige