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Guillain-Barré-Syndrom
 

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Autor

Manuel Anhold
 

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 Verlauf und Prognose
 

1. Frühes Stadium:

  • Neurologische Symptome innerhalb 2-4 Wochen nach gastrointestinalem/respiratorischem Infekt in 2/3 aller Fälle
  • periphere, symmetrische aszendierende, schlaffe Paralyse innerhalb von Stunden bis Tagen
  • stärkere Beteiligung der unteren Extremitäten gegenüber den oberen, Paresen des Beckengürtels
  • Bulbär- und Zwerchfellmuskulatur
  • meist zusätzlich akutes Einsetzen ischialgiformer Rücken- und untere Extremitätenschmerzen im frühen Erkrankungsstadium
  • akrodistale, oft strumpfförmige Dys-/Parästhesien von Finger- und Zehenspitzen

2. Erkrankungsgipfel:

  • maximale Ausprägung nach 2 Wochen in 50%, nach 3 Wochen in 80%, nach 4 Wochen in 90% d.F.
  • Beteiligung von Armen (Tetraparese), Rumpf- und Atemmuskulatur (C4-Wurzel) sowie Diplegia facialis und weitere Hirnnervenausfälle möglich (sog. Landry- Paralyse)
  • Hirnnervenbeteiligung in 30-40%, meist Diplegia facialis
  • Areflexie
  • Zentralnervöse Beteiligung ist selten
  • 25-30% der Patienten beatmungspflichtig, 20% der Kinder
  • 10-25% der GBS-Patienten werden tetraparetisch und nach 10-18 Tagen beatmungspflichtig
  • vegetative Beteiligung in 50% (50% - 2/3) d.F.
  • häufig sensorische Symptome (Parästhesien) bei nur selten objektivierbaren sensiblen Defiziten

3. Rückbildung:

  • spontane Regression nach durchschnittlich 3 Monaten, nach 6 Monaten bei passagerer intubationspflichtiger respiratorischer Insuffizienz
  • vollständige Rückbildung in 70% d.F.
  • Rezidive sind i.a. selten

Prädiktoren eines ungünstigen Verlaufs:

  • höheres Alter (>60J.)
  • schwerer und schneller Krankheitsprogression
  • mechanischer Beatmung > 1 Monat
  • persistent pathologische Elektromyographie mit Nervenleitungsamplitude <20% der Norm
  • vorbestehende Lungenerkrankung

Kinder:

  • Verlauf i.a. kürzer bei vollständigerer Rückbildung
  • Bei Kindern korreliert die Krankheitsschwere nicht mit der Prognose.

  • Instabile Blutdruckwerte
  • Arrhythmien
  • Atemlähmung
  • Beinvenenthrombose
  • Lungenembolie
  • Schluckstörungen mit Aspirationspneumonie
  • Tod (häufigste Todesursachen: Atemlähmung und bradykarde Rhythmusstörungen, zusätzlich ARDS, Sepsis, Lungenembolie, Herzversagen)

Häufigste Todesursachen: Atemlähmung und bradykarde Rhythmusstörungen, zusätzlich ARDS, Sepsis, Lungenembolie, Herzversagen.

Guillain-Barré-Syndrom:
65%Residualbefunde ohne Einschränkung im Alltag
15%Restitutio ad integrum
5-10%Permanente Behinderung, Gleichgewichtsstörung, Sensibilitätsverlust
4-6%Mortalität trotz Intensivversorgung

Miller-Fisher-Syndrom:
20%Residuen
2-4%Mortalität

 

 

 

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