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Mukoviszidose
 

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Helmar Weiss
 

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 Pathologie
 

 

 

autosomal-rezessiv

7q31.2

Durch den Gendefekt kommt es zur fehlerhaften Exprimierung eines Chloridkanals (CTFR-Protein). Je nach Art der Mutation kann dies zu unterschiedlichen Funktionsausfällen führen:

  • Bildung eines unvollständigen Proteins
  • nicht korrektes Processing des Proteins (Delta-F-508)
  • mutierte Nukleotidbindungsstelle und daher gestörte Regulation
  • defekte Leitfähigkeit für Choridionen

Wasser und Elektrolytströme durch die Zellwand sind gestört. Obwohl alle Körperzellen betroffen sind, wirkt sich diese Störung funktionell nur auf exkretorische Organe aus. Es kommt zur Dyskrinie (zäher Schleim, welcher nicht abfließt), zur Verstopfung der Drüse mit folgender Entzündung und Untergang des Organs. Muköser Schleim ist also zu viskös (daher Mukoviszidose), in der Folge kommt es zu zystisch-fibrotischer Umwandlung des betroffenen Gewebes (daher zystische Fibrose).

  1. Lunge: ineffektive mukoziliäre Clearance mit rekurrierenden Infekten (Viren, Bakterien, Pilze), welche in einen chronischen Verlauf übergehen. Besondere Rolle spielen Pseudomonas aeruginosa und Staphylokokkus aureus. Verlegung des Bronchiallumens durch den zähen Schleim, Bronchiektasien, Belüftungsstörungen und Untergang von Bronchialepithel und Alveolen sind die Folge. Es kommt zur respiratorischen Insuffizienz mit chronischer Hypoxie, pulmonaler Hypertonie und Cor pulmonale.
  2. exokriner Pankreas: Schon post partum werden kaum Verdauungsenzyme an das Duodenum abgegeben. Abhängig vom Ausmaß der Achylie leidet der Neugeborenen an Fettstühlen, geblähtem Abdomen und Gedeihstörungen durch die Fehlverdauung. Evtl. wird das Kind mit  Mekoniumileus geboren (10 -15 %). Dieser entwickelt sich auf Grund der fehlenden Verdauung von  albuminhaltigem Fruchtwassers. Es kommt zur Verstopfung des Illeums mit Entwicklung eines Mikrokolons. Die exokrine Pankreasinsuffizienz führt zu chronischen Durchfällen und Maldigestion.
  3. endokriner Pankreas: die endokrine Funktion bleibt auch bei schweren Pankreasschäden noch bis ins 2. Lebensjahrzehnt erhalten; Entwicklung eines Diabetes möglich.
  4. Leber: Störung des Galleabflusses mit langsam einsetzender Cholestase, einzelnen Gallensteinen und blanden Cholangitiden. Im weiteren Verlauf kommt es jedoch zur biliären Zirrhose (10 %) mit Pfortaderhochdruck und Entwicklung von Ösophagusvarizen.
  5. Schweißdrüsen: 
  6. Keimdrüsen des Mannes: angeborene Obliteration des Ductus deferens, daher in 95 % Infertilitaet.
  7. Nase, Nasennebenhöhlen: Polypen, Sekretverlegungen
  8. Schleimdrüsen des Darmes: Mekoniumileus, distale intestinale Obstruktion (im weiteren Verlauf).

Defekt des CFTR-Gen (cystic fibrosis transmembrane conductance regulator). Es gibt ca. 1000 verschieden Mutationen, bei 70% aller Patienten liegt die Mutation delta-F-508 vor. Aufgrund der Vielzahl verschiedener Mutationen breites Bild an klinischer Manifestation.

 

 

 

 

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