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Kutane Leishmaniose
 

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Tobias Schäfer
 

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 Einleitung
 

Orientbeule

Aleppobeule

 

 

infektöse, nicht kontagiöse Lokalinfektion der Haut mit chronisch-ulzerierender Entzündung und häufiger Defektheilung

  • kutane Form:
    • lokalisierte Form: akut, chronisch, rezidivierend
    • generalisierte Form: disseminierte kutane Leishmaniose, Leishmanid
  • mukokutane Form (Espundia): zusätzliche Schleimhautulzerationen und Mutilationen
  • viszerale Leishmaniose (Kala-Azar, Leishmania donovanii): Befall innerer Organe (RES), später dunkle Hautverfärbungen

 

 
 Epidemiologie
 

 

 

 

 

 

Afrika, Asien, Amerika; Touristeninfektion

Erregerreservoir Tiere (Hunde, Nagetiere)
Überträger / Zwischenwirt: Sandfliegen (blutsaugende nachtaktive Kurzstreckenfliegen, meist Erdbodennähe, bis 3 m); Hautinokulation durch Fliegenstich

sehr variabel, typisch 2-4 Wochen; Variation von wenigen Tagen bis zu 3 Jahren

 

 
 Pathologie
 

 

Leishmania: 21 von 30 Spezies können den Menschen infizieren, kutane Leishmaniose v.a. durch Leishmanien der alten Welt:

  • Leishmania tropica
  • Leishmania major

 

 

Leishmania tropica (urbane Form) oder Leishmania major (rurale Form), Große 2-4 μm (geißellose Form) bzw. 10-20 μm (begeißelte Form). Lokale intrazelluläre Vermehrung, Abwehrreaktion der Haut (Granulombildung) und allmählicher Rückgang der Erregerzahl

 

granulomatöse Entzündung

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

  • Anamnese (Aufenthalt in Endemiegebiet)
  • Klinisches Bild
  • Erregernachweis (Ausstrich und Giemsa-Färbung, Histologie mit Nachweis von Leishmania-Körpern), Kultur
  • Erregerdifferenzieurng und -charakterisierung mittels PCR

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

1.

aus papulöser Stichreaktion: flacher, früh (bei urbanen Formen eher spät) ulzerierender, nässend-krustöser Herd, initial wie Insektenstich, Zunahme des Juckreizes nach ca. einem Monat, zentrale Exulzeration, Lokalisation: meist freie, nicht-bekleidete Hautregionen

2.

ev. bakterielle Superinfektion, eitriges Exsudat, aufgeworfener Randwall

3.

nach etwa einem Jahr vom Zentrum her Abheilung unter Hinterlassung einer typischen unregelmäßig begrenzten hyperpigmentierten Narbe

bei älteren Personen, im Gesichtsbereich, an Lupus vulgaris erinnerende Herde (Plaques), schwierige DD wegen geringer Erregerzahl

1.

Leishmania rezidiva (chronisch-rezidivierende Form): serpiginöse Ausdehnung durch Entwicklung neuer Herde in der Peripherie alter Läsionen

2.

disseminiert-kutane Leishmaniose: bei Immunsuppression zahllose weiche Papeln, ev. konfluierend, gesamtes Integument, klinisch wie lepromatöse Lepra

3.

Leishmanid: allergisches Exanthem bei akuter Leishmaniose

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

Defektheilung nach ca. 12 Monaten mit Immunität

 

 

Hotelzimmer im 1. Stock

 

 
 Differentialdiagnosen
 

1.

feuchte Form: bakterielle Hautinfektion

2.

trockene Form: ulzerierender Hauttumor

 

 
 Therapien
 

1.

intraläsionale Chemotherapie: Unterspritzung in zweiwöchentlichem Abstand mit Natrium-Stibulglukonat (Pentostam)/1% Scandicain (1:3)

2.

Exzision

3.

Kryotherapie

wegen gutartigem Verlauf bei Leishmaniosen der alten Welt nicht notwendig, bei Leishmaniosen der neuen Welt (Mittel- und Südamerika) Antimone (Pentastatin) und Pentamidin systemisch

 

 
 Referenzen
 

Rassner 2003, S. 83-85

Sterry 2005, S. 170-172

 

 

 
 Editorial
 

Tobias Schäfer

26.10.2002

 

Tobias Schäfer, 30.03.2005

 

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