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Zystische Echinokokkose
 

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Einleitung
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Tobias Schäfer
 

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 Einleitung
 

 

 

 

 

 

 

 
 Epidemiologie
 

regional verschieden: Einzelfälle bis 200 / 100.000 Einwohner und Jahr

 

3 - 86 Jahre

38 Jahre

 

in Deutschland sehr selten; Mittelmeerländer, Afrika, Südamerika

Monate bis Jahre

 

 
 Pathologie
 

 

Echinococcus granulosus

 

 

primär betroffene Organe: 60-70% Leber, 15-25% Lunge, seltener Milz, Nieren, Muskel, ZNS; ca. 70% der Patienten mit solitären Zysten

große flüssigkeitsgefüllte Zysten mit Septen

chitinhaltige Membran (= Cuticula), proliferative oder germinative Membran

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

  • Bildgebung
  • Antikörper
  • keine Punktion zu diagnostischen Zwecken

 

  • Sonographie
  • CT: große flüssigkeitsgefüllte, septierte Zysten
  • Röntgen-Thorax

spezifische Antikörper: 90-100% bei Leberechinokokkose, 60-80% Lungenechinokokkose (ELISA)

 

 

 

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

abhängig von Lokalisation, Größe und Zahl der Zysten

Oberbauchschmerzen, Hepatomegalie, Cholestase, Ikterus

Thorakalschmerzen, Husten, Auswurf, Dyspnoe

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

initial und in ca. 30% der Fälle dauerhaft asymptomatisch; sonst Symptome nach Monaten / Jahre bei spontaner, traumatischer oder intraoperativer Zystenruptur mit Ausbreitung antigenhaltiger Hydatidenflüssigkeit (=> Anaphylaxie) und Gefahr der Protiskolizes-Ausstreuung

sekundäre Echinokokkose, vor allem Peritoneal- und Pleurahöhle

gut bei vollständiger Entfernung, mit Dauermedikation bei unvollständiger Entfernung 10 YSR 80%

regelmäßige Massenbehandlung von Hunden, Kontrolle der Hundepopulation, Hygiene

 

 
 Differentialdiagnosen
 

Lebertumoren

Abszesse

Leberhämangiome

 

 
 Therapien
 

  • ab Größe > 10-12 cm
  • präoperative Kortisongabe zur Prophylaxe allergischer Reaktionen
  • Vorbehandlung für 4 Wochen und Nachbehandlung mit Mebendazol für 2 Jahre, bei nicht vollständiger Resektion lebenslang

1.

Perizystektomie
 Zyste und umgebendes Gewebe (Wirtskapsel) en-bloc entfernen (Sicherheitsabstand 2 cm), ggf. auch Leberteilresektion; Ind.: nicht zu große Zysten mit peripherer Lokalisation (nicht bei intrahepatischer, hilusnaher oder pericavaler Lokalisation)

2.

Desinfektion und Ometoplastik
 Eröffnung der Zyste, Absaugen des Inhalts, Spülen mit hypertoner Kochsalzlösung oder PVD-Iod-Lösung. Cuticula bleibt erhalten, zur Vernarbung werden Anteile des Netzes in die Höhle eingebracht; Ind.: nichtresezierbare Lokalisation in der Leber

3.

alternativ: Marsupialisation (Vernähen der Zystenränder mit Peritoneum, Drainage nach außen)

4.

Lebertransplantation bei Leberinsuffizienz bei multiplen Zysten

Albendazol, 40-50 mg/KG/Tag Mebendazol auf 3 Dosen verteilt, nach dem Essen einnehmen (30% Heilung, 30-50% Besserung)

Puncture-Aspiration-Injection-Reaspiration: unter US-Kontrolle Absaugen der hydatidenflüssigkeit, Injektion von 95% Ethanol, 15 min in Höhle belassen, erneutes Absaugen

 

 
 Referenzen
 

Kayser 1998, S. 580-586

Müller 2002, S. 216-218

Zhang 2003

 

 

 

 
 Editorial
 

Tobias Schäfer

21.04.2003

 

 

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