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Obere Plexuslähmung
 

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Einleitung
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Helmar Weiss
 

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 Einleitung
 

Erb-Duchenne

als Geburtslähmung: birth palsy

 

Schädigung der Nervenfasern der Segmente C5 und C6 durch Trauma (z.B.Geburtstrauma, Motorradunfall) oder andere Einflüsse mit Lähmung entsprechender Muskeln, sowie Sensibilitäts- und Schweißsekretionsstörungen

 

 

 
 Epidemiologie
 

 

 

 

 

 

 

 

 
 Pathologie
 

    Traumatisch bei Neugeborenen:
  1. Zangengeburt
  2. kindliche Missverhältnisse
  3. starker Zug am Arm
  4. starke Lateralflexion des Kopfes
  5. Traumatisch bei Unfällen
  6. Traktionsverletzung bei Motorradunfall
  7. Frakturen/Luxationen der Schulterregion
  8. Neurologische Ursachen
  9. Neuralgische Schulteramyotrophie (Parsonage-Turner-Syndrom)
  10. Sonstiges
  11. Druckbelastung (Rucksack-und Krückenlähmung)
  12. Iatrogen (Radiatio, Plexusanästhesie)

 

 

Periphere Nervenverletzung durch Zug am Arm

Ausriss der Wurzel aus dem Spinalmark

  • Radix ventralis: Motorischer Ausfall
  • Radix dorsalis: Sensibilitätsausfall, Nervenerregbarkeit und Schweisssekretion vorhanden
  • Motorische Parese folgender Muskeln (Schultergürtelmuskulatur bei weit proximaler Plexuslähmung mitbetroffen):

    • Außenrotatoren: Mm. deltoideus, supra- und infraspinatus
    • Mm. rhomboideus major, teres major, pectoralis, biceps brachialis, brachialis, brachioradialis, M.supinator (selten: M. triceps, bei Beteiligung von C7)

     

     

     

     
     Diagnostik und Workup
     

     

     

    • Moro- (beim Kind), Biceps (BSR)- und Radialisreflex (RPR) nicht auslösbar
    • Arm fällt schlapp herab, wenn man ihn hochhebt
    • Arm nach innen rotiert
    • nicht möglich: Heben, Außenrotieren im Schultergelenk; Supinieren, Beugen, oft auch Strecken im Ellenbogengelenk
    • Hand und Finger können bewegt werden
    • bei C7-Beteiligung: TSR nicht auslösbar, Handextensoren mitbetroffen, d.h. Extension des UA und der Hand nicht möglich

    (T2 gewichtetes NMR, um ein Urteil über die Nervenwurzeln stellen zu können)

    etwa 3 Wochen nach Geschehnis beurteilbar: path. Spontanaktivität vorhanden, Hinweis auf Fähigkeit zur Regeneration. Bei Fehlen von Aktivität schlechte Prognose.

    NLG-Befund entspricht bei diesem Krankheitsbild dem EMG-Befund

     

    blutig bei Wurzelausriss

  • SEP: fehlen bei Wurzelausriss, distal aber Erregbarkeit der sensiblen Nervenfasern vorhanden
  • Ninhydrintest: Anhidrose bei peripherer Nervenschädigung, Schweisssekretion vorhanden bei Wurzelausriss (Spinalganglion am peripheren Nerven nicht betroffen)
  •  

     

     

     

     
     Symptome und Befunde
     

    1.

    Adduktion, Innenrotation und Pronation des Armes

    2.

    Streckung im Ellenbogengelenk oft nicht mehr möglich

    3.

    BSR, RPR ausgefallen, TSR oft erhalten (bei C7-Beteiligung auch ausgefallen)

    4.

    Dyspnoe möglich (bei Befall des Segments C4 durch Zwerchfelllähmung; bei Befall von C7 zusätzlich Tricepslähmung)

    5.

    Mm. rhomboidei und serratus: sind sie gelähmt, liegt die Läsion ganz proximal (da Nn. dorsales scapulae und thoracicus longus frühzeitig abgehen)

    6.

    sensibel: geringe Ausfälle an Außenseite Oberarm und dorsoradiale Seite Unterarm

     

     
     Verlauf und Prognose
     

     

     

    Wachstumsrückstand des Armes bei angeborenen Formen

    Bei Ausriss der dorsalen Wurzel: durch Therapie nicht beeinflussbare Schmerzen

    günstig (Druckäsionen, Geburtslähmung, neuralgische Schulteramyotrophie), etwa 90%der Betroffenen erfahren eine Remission innerhalb eines Zeitraums von 2-3Jahren

    Kompletter Wurzelausriss: Prognose ungünstig, keine Remission

     

     

     
     Differentialdiagnosen
     

    1

    Zervikaler Nucleus Pulposus-Prolaps

    2.

    Isolierte Nervenschädigungen

     

     
     Therapien
     

    1.

    Lagerung in Mittelstellung, Abduktionsschiene

    2.

    Physiotherapie nach 2-3 Wochen

    3.

    Bewegungsmassage (ggf. Elektrotherapie)

    selten neurochirurgisches Vorgehen bei Nichtanschlagen der konservativen Therapie, 3-6 Monate nach dem Trauma, Inoperabilität vorhanden bei Wurzelausriss

    Vorgehen: Nervennaht, evtl. Nerveninterposition, Nerventransplantation

     

     
     Referenzen
     

    Sitzmann 2002

    Poeck 2001, S. 617-618

    Gleixner 2002S.248-250

     

     

     

     

     
     Editorial
     

    Helmar Weiss

    11.11.2002

    Tobias Schäfer (Editor)

    Magdalena C. Kraus, 03.11.2003

    Tobias Schäfer, 26.10.2003

     

    PRELIMINARY

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