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Bakterien > Aerobe / mikroaerophile, bewegliche, helikale / vibroide, gramnegative Bakterien |
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Legionella pneumophila
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Einleitung | ||
Synonym |
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Englisch |
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Klassifizierungssystem |
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Familie |
Legionellaceae (Genus Legionella) |
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Definition |
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Klassifikation und Subtypen |
Die Gattung Legionella wird in 44 Spezies und 66 Serogruppen unterteilt. |
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Bakteriologie / Virologie | ||
Morphologie |
gramnegative Stäbchen mit monopolarer Begeißelung (4 Spezies sind unbegeißelt.) |
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Nukleinsäure |
DNA und RNA |
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Gramfärbung |
gramnegativ |
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Kapsel |
nein |
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Struktur / Aufbau |
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Atmung |
aerob, kapnophil |
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Kohlenhydratverwertung |
nein |
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Katalase |
positiv |
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Oxidase |
je nach Legionellen-Spezies |
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Extrazelluläre Produkte |
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Sporenbildung |
nein |
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Beweglichkeit |
ja (monopolare Begeißelung, 4 Spezies sind allerdings unbegeißelt) |
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Resistenz gegen äußere Einflüsse |
relativ unempfindlich, jedoch empfindlich gegen Desinfektion und Austrocknung |
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Sonstiges |
Legionellen benötigen Cystein als Wachstumsfaktor. |
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Geschichte |
Bei einem Jahrestreffen der Kriegsveteranenorganisation "American Legion" im Juli 1976 in Philadelphia erkrankten 182 Teilnehmer an einer schweren Allgemeininfektion mit Lungensymptomatik. 29 der Erkrankten verstarben. |
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Infektionswege und Epidemiologie | ||
Epidemiologie |
Sporadisches, epidemisches und nosokomiales Auftreten. Häufung von Legionellen-Pneumonien in den Sommer- und Herbstmonaten. Vermutlich werden 15% aller Pneumonien von Legionellen verursacht. In der BRD ist mit 6.000-10.000 durch Legionellen verursachten Pneumonien pro Jahr zu rechnen. |
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Übertragung |
Die Übertragung erfolgt aerogen (keimhaltige Tröpfchen, seltener Staubpartikel), keine Übertragung von Mensch zu Mensch. Bei immunkompetenten Personen besteht beim Trinken kontaminierten Wassers keine Infektionsgefahr, bei abwehrgeschwächten Patienten und Schluckstörungen können Infektionen nach Aspiration vorkommen. |
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Wirt |
Mensch |
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Zielgruppe |
Bevorzugt Personen über 50 Jahre, Männer sind 2-3mal häufiger betroffen als Frauen. Besonders häufig sind abwehrgeschwächte Personen (z.B. durch Immunsuppression, Zytostatika, Dauertherapie mit Kortokoiden und chronische Erkrankungen), Raucher und Alkoholiker betroffen. |
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Pathogenese |
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Immunität |
vermutlich T-Zell-vermittelte Immunität |
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Krankheiten | ||
Legionärskrankheit (Legionellen-Pneumonie): |
Nach einer Inkubationszeit von 2-10 Tagen kommt es zunächst zu uncharakteristischen Prodromalerscheinungen wie Unwohlsein, Reizhusten und Kopf- und Gliederschmerzen. Im Lauf weniger Stunden kommen Thoraxschmerzen, Fieber (39-40,5 Grad) und Schüttelfrost hinzu, eventuell auch Abdominalschmerzen begleitet von Durchfällen und Erbrechen. Bei Beteiligung des ZNS können Verwirrtheitszustände und Benommenheit auftreten. Es kommt in der Regel zu schweren Pneumonieformen, Defektzustände wie Lungenfibrose und eingeschränkte Lungenfunktion können zurückbleiben. |
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Pontiac-Fieber: |
Nach einer kurzen Inkubationszeit von 1-2 Tagen beginnt die Erkrankung mit Thoraxschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten und Fieber. Gelegentlich treten auch Verwirrtheitszustände auf. In der Regel vollständige Genesung innerhalb von 5 Tagen auch ohne antibiotische Therapie. |
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Extrapulmonale Infektionen |
Endokarditis, Pyelonephritis, Wundinfekte |
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Diagnostik | ||
Erregernachweis |
Kultureller Nachweis auf Spezial-Agar ("aBCYE agar", Aktivekohle-Hefe-Extrakt), kein Wachstum auf Routine-Nährböden. Bebrütung unter kapnophilen Bedingungen für 10 Tage. Geeignete Untersuchungsmaterialien sind brochioalveoläre Lavage (BAL), Sputum, Trachealsekret und Lungengewebe. |
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PCR: gute Sensitivität und Spezifität; relativ neue, noch nicht abschließend beurteilte Methode |
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Gram-Präparat: kaum Anfärbung, Nachweis mit Dieterle-Silberimprägnierung oder immunchemische Methoden |
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Serologie |
ELISA: Nachweis von Legionella-Antigen im Urin (erfaßt werden Antigene der Serogruppe 1 bereits nach 24 Stunden) |
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Direkte fluoreszenzserologische Methoden (DFT) ermöglichen den direkten Erregernachweis aus Sputum oder Trachealsekret. |
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Therapie | ||
Mittel der Wahl ist Erythromycin, bei schweren Fällen wird zusätzlich Rifampicin eingesetzt. |
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Resistenzen |
gegen Cephalosporine |
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Prävention |
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Impfung |
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Meldepflicht |
Direkter und indirekter Erregernachweis sind meldepflichtig (namentlich), wenn der Nachweis eine akute Infektion vermuten läßt . |
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Referenzen | ||
Lehrbuch |
Hahn 2001, S. 326-329 |
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Köhler 2001, S. 354-355 |
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Reviews |
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Studien |
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Links |
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Adressen |
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Editorial | ||
Autor |
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Erstellt |
17.10.2003 |
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Reviewer |
Silke Grauling-Halama (Editor) |
|
Sabine Petersdorf, 04.12.2003 |
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Linker |
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Status |
PRELIMINARY |
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Licence |
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Kommentare | ||
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