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Medicle Datenbank: Guillain-Barré-Syndrom
 

 Therapien
 

Große multi-center Studien zeigen Effektivität des Plasmaaustauschs bei Patienten mit schwerem GBS

Es resultieren erhöhte Muskelkraft, frühere Erholung und eine niedrigere Rate mechanischer Beatmung

Austausch von 200-250ml Plasma/kg KG innerhalb 7-14 Tagen in 4-6 Sitzungen, Austausch vorzugsweise mit 5% Humanalbumin, FFP möglich (GBS Study Group, 1985)

Neuere Studien zeigen keinen zusätzlichen Benefit bei sechs Plasmapheresen gegenüber vier

Indikationen: Gehunfähigkeit, progrediente respiratorische Insuffizienz, Bulbärsymptomatik mit Aspirationsgefahr

Patienten durchschnittlich 1 Monat früher lauffähig unter Plasmapherese, beatmungspflichtige Patienten sogar im Mittel 3 Monate früher

Restitutionsrate wird erhöht

Effizienz besonders bei frühem Beginn

Benefit auch noch nach 30 Tagen bei schwerer Krankheit

Mechanismus derzeit noch unklar

tägliche Gabe in den ersten beiden Wochen (400mg/kg KG Immunglobuline über 5 Tage)

aktuelle Studien belegen grössere Kraftzunahme unter Immunglobulingabe verglichen mit Plasmaaustausch,ansonsten vergleichbare therapeutische Effekte

Kombination von Plasmaaustausch und IVIg erbringt keinen zusätzlichen Vorteil

beim Miller-Fisher-Syndrom: Extraktion des im Rahmen des Miller-Fisher-Syndroms wichtigen IgG anti-GQ1b-Antikörpers

Tryptophan immobilisierte Polyvinyl-Alkohol-(PVA)- Säulen

derzeit noch keine klaren Daten über Wirksamkeit

Steroide sollten bei erwiesener Unwirksamkeit heute nicht mehr zur Therapie des GBS eingesetzt werden

Glukokortikoide waren einmal die hauptsächliche Therapieoption und wurden v.a. bei chronischen Verläufen eingesetzt

Benefit ist in einzelnen Kasuistiken beschrieben

Sicherheit und Wirksamkeit aktuell noch nicht eindeutig in Studien belegt

1.

Parenterale / Sondenernährung oft erforderlich

2.

Heparinisierung

3.

Blasenkatheriserung

4.

Intensive physio- und ergotherapeutische Rehabilitation

5.

Tracheostomie

6.

Vermeidung von Sedation

7.

Kommunikation aufrechterhalten