Synonym

Englisch

ICD10

Definition

Dislokation der proximalen Femurepiphyse, v.a. während des präpupertären Wachstumsschubs.

Klassifikationen

• Epiphseolysis capitits femoris acuta
• Epiphseolysis capitits femoris lenta

Inzidenz

Prävalenz

Alter

Häufigkeitsgipfel

Geschlecht

M:F = 3:1

Ethnologie

Infektionswege

Inkubationszeit

Sonstiges

Ätiologie

Auflockerung der Epiphysenfuge bei raschem Längenwachstum und prädisponierenden hormonalen Faktoren

Risikofaktoren

Dystrophia adiposogenitalis, eunuchoider Hochwuchs

Pathogenese

• E. acuta: bei einmaliger starker Belastung kommt es zu einer kompletten Epiphysenlösung mit gestörter Gefäßversorgung
• E. lenta: bei aufgelockerter Epiphysenfuge am Hüftkopf kommt es zu einem allmählichen Abgleiten des Schenkelhalses

Sonstige Klassifizierung

M. Waldenström (nicht zu verwechseln mit der Makroglobulinämie M. Waldenström): begleitende Chondromalazie des Hüfgelenkes mit ungünstiger Prognose (schwere präarthrotische Deformität)

Körperliche Untersuchung

Drehmann-Zeichen: das Hüftgelenk weicht bei Beugung in die Außenrotation und Abduktion aus

Bildgebung

Röntgen: Lauenstein-Aufnahme (axialer Strahlengang: orthograde Aufnahme des Schenkelhalses bei Hüftbeugung 70° und -abduktion 50°): zeigt Dorsalposition des Hüftkopfes

Konstitution

übergewichtig oder eunuchoider Hochwuchs

Fehlstellung des Beines

Außenrotation und Adduktion mit ausgeprägter Einschränkung der Innenrotation (pos. Drehmannzeichen), leichte Beinverkürzung mit Hüfthinken

Schmerzen

Hüft-, auch Kniegelenk

Stadien

initial Epiphyseolysis capitis femoris iminens: aufgelockerte Epiphyse

Komplikationen

• Hüftkopfnekrose
• im Langzeitverlauf Arthrose

Prognose

• geringere Dislokationen können folgenlos ausheilen
• bei E. acuta Hüftkopfnekrose
• bei starker Dislokation (insb. bei begleitender Chondromalazie) präarthrotische Deformität

Prophylaxe

möglichst frühzeitige Diagnostik und Therapie

E. acuta

notfallmäßige Reposition und Hüftkopffixation mit Hämatomentlastung

E. lenta

1.

bei Dislokation der Epiphyse bis 30° Stabilisierung durch Drahtstifte oder Schrauben

2.

bei Dislokation über 30° zusätzliche Korrekturosteotomie zur Beseitigung einer präarthrotischen Deformität (z.B. sub-/ intertrochantäre valgisierende Osteotomie nach Imhäuser)

3.

da häufig beidseitiger Befall evtl. prophylaktische Stabilisierung der Gegenseite

Lehrbuch

Niethard 2003

Sitzmann 2002

Reviews

Studien

Autor

Wibke Janzarik

Erstellt

15.04.2005

Reviewer

Überarbeitet

Linker

Status

RUDIMENT

Freigabe

ALL

Copycheck

1 - überprüft

Licence

Lizenz für freie Inhalte