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Morbus Eales
 

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Einleitung
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Editorial
Kommentare
Auf einen Blick
 

Autor

Tobias Schäfer
 

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 Einleitung
 

Angiopathia retinae juvenilis

idiopathische obliterative Vaskulopathie

Eales disease

 

obliterative retinale Vaskulitis unklarer Genese

 

 

 
 Epidemiologie
 

eher selten

 

13-63 Jahre ("junge Männer" - umstritten)

20-35 Jahre

M >> F, nach anderen Studien M = F

v.a. in Indien und im Nahen Osten

 

 
 Pathologie
 

 

Tuberkulose, Multiple Sklerose - beides sehr umstritten

 

weitgehend unklar; nicht-entzündliche Störung der Wand peripherer Retinagefäße, v.a. der Shuntgefäße. Diese führt zu Gefäßverschlüssen, peripherer Neovaskularisierung und Einblutungen in den Glaskörper. Die mikrovaskulären Störungen dominieren v.a. den Übergang zwischen perfundierter und nichtperfundierter Retina. Ev. okuläre Entzündung mit Überempfindlichkeit gegen Tuberkulin.

korkenzieherartige Shuntgefäße in der Netzhautperipherie => keine Durchblutung von bestimmten Netzhautabschnitten, Verdickung der Gefäßwand ("Strickleitergefäße")

 

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

Anamnese und Befund; Ausschlußdiagnose

 

  • Fluoreszein-Angiographie: oft Farbstoff-Austritt, Ausmaß der Minderperfusion und Neovaskularisation
  • Ultraschall: Glaskörperblutungen, Ausschluß Ablatio retinae
  • Röntgen-Thorax: Ausschluß Sarkoidose, Tuberkulose
  • MRT: Anomalien der weißen Substanz (bei neurologischen Auffälligkeiten)

Ausschlußdiagnostik:

  • Blutglukose, OGTT (Ausschluß Diabetes mellitus)
  • Blutbild (Hämoglobinopathien)
  • Sichelzellnachweis, Serumelektrophorese
  • Angiotensin converting enzyme, Lysozym (Sarkoidose)
  • ANA, RF, BSG (Kollagenosen, CP)
  • Tuberkulintest (ev. höhere Tuberkulinsensitivität bei M. Eales)

  • erhöhter Spiegel von Oxidations- und Peroxidationsprodukten (= Produkte, die mit Thiobarbiturat reagieren) in der Glaskörperflüssigkeit
  • verminderter Spiegel von Antioxidantien wie Glutathion, Superoxiddismutase, Glutathion-Peroxidase in der Glaskörperflüssigkeit
  • Hör- und Gleichgewichtsprüfung

 

 

 

 

 
 Symptome und Befunde
 

1.

Spinnweben, Flecken, verminderter Visus (aufgrund der Glaskörperblutung)

2.

unscharfes Sehen aufgrund retinaler Vaskultiis / Uveitis (ohne Einblutungen)

3.

oft uniokulär, später biokulär (80-90%)

1.

Hämorrhagien; Mantel mit dünner, weißer Linie, der die Blutsäule auf beiden Seiten des Gefäßes limitiert

2.

27% hintere Glaskörper-Separation

1.

Makulaödem, of cystoid; mit epiretinalen Membranen

2.

Periphere Minderperfusion, v.a. temporal

3.

geschlängelte Arterien mit Mikroaneurysmen, AV-Shunts, harten Exsudaten, Cotton-Wool-Flecken

4.

Astvenenverschluß, oft multifokal und sehr peripher

5.

80% Neovaskularisierung der Papille, auch peripher, als Ursache der Glaskörpereinblutung

Vorderkammer: Zellen, Präzipitate, Debris

Rubeosis iridae mit sekundärem Glaukom

1.

Myelopathie

2.

zerebrale Ischämien, Schlaganfälle

3.

Hemiplegie

4.

Anomalitäten der weißen Substanz

5.

Störungen der vestibuloauditorischen Funktion

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

nach Photokoagulation: Kontrolle der Regression / Progression der Neovaskularisierungen

Glaskörperblutungen, Retina-Ablösung, sekundäres Glaukom mit Erblindung, Gesichtsfeldeinschränkungen, schwerer Visusverlust

ca. 90% können zu einem morphologischen Stillstand gebracht werden

 

 

 
 Differentialdiagnosen
 

1.

Venenastverschluß

2.

Zentralvenenverschluß

3.

Proliferative diabetische Retinopathie

4.

Retinopathie aufgrund von Hämoglobinopathien

5.

Sarkoidose

6.

systemischer Lupus erythematodes

7.

Kollagenosen, andere Vaskulitiden

8.

Idiopathische Periphlebitis

 

 
 Therapien
 

keine etablierten Therapien

kein nachgewiesener Effekt von Schilddrüsenextrakt, systemische Steroide, Vitamin A, C, E

1.

Photokoagulation in den Anfangsstadien, v.a. Übergangszone zwischen normal- und minderperfundierter Retina

2.

Glaskörperblutungen: Pars plana-Vitrektomie

 

 
 Referenzen
 

Lang 2000, S. 354-355

Grehn 1998, S. 232

 

 

 

 

 
 Editorial
 

Tobias Schäfer

08.12.2003

Helmar Weiss (Editor)

Magdalena C. Kraus, 01.01.2004

 

PRELIMINARY

Lizenz für freie Inhalte

 
 Kommentare
 
 
  Magdalena C. Kraus schrieb am 01.01.2004 um 23:20 Uhr:
 

Artikel ist soweit in Ordnung. Allerdings stellt sich die Frage, Tobias, woher die zusätzlichen Informationen über diese Erkrankung stammen, denn aus den beiden Referenzen geht dies nicht hervor. Copycheck Grehn und Lang betreffend ok. Vielleicht wären die zusätzlichen Referenzen noch aufzuführen (-> oder war es eine geheimnisvolle vorweihnachtliche Eingebung :o).

Schönen Gruß, Magdalena

 
  Tobias Schäfer schrieb am 02.01.2004 um 09:14 Uhr:
 

Liebe Magdalena,

danke für Deinen Review und die besten Wünsche für 2004. Die geheimnisvolle vorweihnachtliche Eingebung bestand aus einem Referat, welches ein Kommilitone hielt, und meinen Notizen dazu.

Viele Grüße

Tobias

 
 

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